Mick Jagger auf dem Titel verspricht in der BRAVO 10/1970 eine rockige Ausgabe, die damals schon seit 14 Jahren viele Jugendliche begeistert. Alle, die sich für die Rockmusik der 70er Jahre interessieren, werden nicht enttäuscht sein.
Die neuen Pop-Giganten
Auf sieben Seiten stellt die Redaktion der Zeitschrift die Bands der 70er Jahre vor. Bands, von denen man überzeugt ist, dass sie im neuen Jahrzehnt Musikgeschichte schreiben werden. Wir stellen euch “die Kandidaten” vor. Ihr könnt euch aus heutiger Sicht ein eigenes Bild machen.
Pink Floyd
“Ihre Songs donnern wie Raketen ins All”, wie die Musik von Pink Floyd tituliert. Sie sind nicht in die gängigen Richtungen Beat oder Rock einzuordnen. “Es ist unser Sound”, wird Roger Waters zitiert, “das ist das Lauteste, was man sich vorstellen kann.”
Ihre Alben waren Klassiker der 70er Jahre. Auf den großen Hit der Band mussten die Fans bis 1979 warten. “Another Brick In The Wall” ist einer der unvergessenen Hits der 70er Jahre.
The Nice
Die Band macht Musik wie ein Kriminalfilm. Ein toller Vergleich, denn der Satz wird ergänzt mit dem Hinweis: Man weiß nie, was als nächstes passiert. Viel passierte allerdings mit dieser Gruppe nicht, denn ihr Organist Keith Emerson schließt sich noch im selben Jahr mit Greg Lake und Carl Palmer zusammen. Emerson, Lake & Palmer allerdings passen wunderbar zur Liste der besonderen Bands der 70er Jahre.
Jethro Tull
“Erlaubt ist was Spaß macht” lautete das Motto der Band Jethro Tull. Ian Anderson mit seiner Querflöte prägte die Musik der Band, in der auch Platz für Mandoline, Balalaika, Maultrommel, Horn und Hupen waren. Mit “Locomotive Breath” gelang der Band einer der Kult-Hits der Rock-Musik. Der Song stammt vom 1971er Album “Aqualung”.
Crosby, Stills & Nash
Die drei gestandenen Musiker David Crosby (The Byrds), Stephen Stills (Buffalo Springfield) und Graham Nash (The Hollies), die bereits zuvor als Mitglieder anderer Bands große Erfolge feiern konnten, werden als Träumer beschrieben. Sie gehören bis zur Gegenwart zu den Kult-Bands in den Vereinigten Staaten.
Deep Purple
Nur einen kleinen Absatz widmete die Redaktion den Musikern Ian Gillan, Ritchie Blackmore, Jon Lord, Ian Paice und Roger Glover. Die Mitglieder werden als sehr verschieden beschrieben. Mit “Deep Purple In Rock” schufen sie bereits 1970 einen Klassiker der Musikgeschichte. Vom Rock bis zur zeitlosen Ballade “Child In Time” ist “In Rock” ein Album, das man durchhören muss.
Der Rock-Klassiker “Smoke On The Water” wurde zunächst auf dem Album “Machine Head” veröffentlicht. Zum Kult wurde der Song in der “Made In Japan”-Fassung.
Fleetwood Mac
Von einer Musik zum glücklich sein ist die Rede bei der anfangs von Peter Green geprägten Band. Mit “Albatros” landete die Gruppe bereits 1968 ihren ersten Nummer 1-Hit.
Peter Green ging bereits 1970 eigene Wege. Schlagzeuger und Band-Leader Mick Fleetwood hatte immer das richtige Näschen für gute Musikerinnen und Musiker. 1977 veröffentlichte die Band das Album “Rumours”. Es wurde eines der erfolgreichsten Alben der Popmusik.
Ten Years After
Die Band um ihren Sänger und Gitarristen Alvin Lee ist ihrer Zeit immer ein Stück voraus, heißt es in dem BRAVO-Artikel. Sie nennen ihre Musik Progressive Blues. Mit “Love Like A Man” starten sie mit einem Top 10-Hit ins neue Jahrzehnt.
Led Zeppelin
Led Zeppelin war die Band der Stunde. Ihre Single “Whole Lotta Love” stürmte Anfang 1970 weltweit die Charts. Der große Erfolg des Songs wird auch ausschlaggebend für den Mega-Artikel der BRAVO gewesen sein, der hoffentlich nicht nur uns beim Rückblick viel Freude bereitet.
Led Zeppelin waren viel mehr als nur eine Hardrock-Band. Mit ihrem fünften Album “Houses Of The Holy” aus dem Jahr 1973 zeigten sie, dass “laut” nicht ihre Prämisse war. Sie kombinierten bei “Dyer Maker” Rock mit Reggae und erschreckten viele ihrer treuen Fans.
Außerdem zeigten mit “Over The Hills And Far Away”, dass sie in der Lage waren, Balladen auf einem Niveau abzuliefern, das keinen Vergleich scheuen musste.
John Mayall
Auch der “Vater des weißen Blues” erhielt eine drittel Seite in diesem wirklich gelungenen Artikel der BRAVO 10/1970. Der Musiker mit der Erfolgs-Allergie spielt bis zum heutigen Tag die Musik, an der er Spaß hat. John Mayall ist mittlerweile 88 Jahre alt. Am 23. September 2021 verkündete er seinen Rückzug vom anstrengenden Tourleben und beschloss, nur noch im näheren Umkreis seines Heimatortes aufzutreten.
Man kann als Musiker auch durchaus ohne Hit ein glücklicher Mensch sein. Er reist Ende März für zwei Konzerte erneut in die Vereinigten Staaten.
Blood Sweat & Tears
Die Reihenfolge unseres Artikels gibt der BRAVO-Artikel vor. Zum Abschluss bekommen noch zwei US-amerikanische Bands Platz in den “Pop-Giganten”. Blood Sweat & Tears haben einen wirklich eigenen Sound geprägt. Dazu besaß die Band, die von 1967 bis 1981 existierte, mit David Clayton-Thomas einen wirklichen Ausnahme-Sänger. Mit “You’ve Made Me So Very Happy”, “Spinning Wheel” und “And When I Die” wurden ihre ersten drei Singles in den USA vergoldet. Der Erfolg ließ allerdings kontinuierlich nach.
Chicago
Genau wie Blood Sweat & Tears aus New York prägte auch die Band Chicago aus der gleichnamigen Autostadt einen eigenen Sound. Mit “25 Or 6 To 4” landeten sie 1970 einen Top 5-Hit in den USA.
1976 zeigten die Musiker, bei denen verschiedene Bandmitgliedern die Lead-Stimme sangen, dass sie auch zu einem Welthit fähig sind. Der gelang der Gruppe mit “If You Leave Me Now”, gesungen von Bassist Peter Cetera.
Weitere Artikel in der Bravo 10/1970
Zwei Lieblinge der Fernsehzuschauer, Diana Rigg (Emma Peel aus “Mit Schirme, Charme und Kanone”) und Robert Culp (“Tennisschläger und Kanonen”), standen in England für den Fernsehfilm “Lebenslänglich” gemeinsam vor der Kamera. Kein großer Erfolg, aber durchaus eine Seite wert.
Mit Barbara Eden ist auch ein weiterer TV-Liebling in diesem Heft zu finden. Die BRAVO führt ein Mini-Interview mit der “bezaubernden Jeannie”.
Chris Roberts zeigt seinen kleinen Sportwagen, einen Honda S 800 Coupe. Titel des Artikels “Mein großer Hit ist ein rasender Zwerg”.
Der Blick auf einen aktuellen Film heißt zu jener Zeit der BRAVO-Filmroman. Thema ist der Film “Westwärts zieht der Wind” mit Lee Marvin und Clint Eastwood. In diesem Musical-Western singen beide auch. “Wandrin’ Star” wird zum Mega-Hit, bedeutend erfolgreicher als der Film.
Peggy March geht mit einem BRAVO-Leser aufs Wasser und fährt mit ihm Gummiboot.
Eine Homestory gibt es von Peter Breck, der als Nick Barkley aus “Big Valley” bekannt ist.
Vorfreude auf eine Reihe von “Tarzan”-Filmen aus den 50er Jahren, die im ZDF zu sehen sein werden, bietet ein ausführlicher Artikel über Hauptdarsteller Lex Barker.
Starschnitt und Poster in der Bravo 10/1970
Der Starschnitt von Mark Slade, dem Billy Blue aus “High Chaparral”.
Auch das doppelseitige Poster in der Mitte des Heftes nimmt ein Star der Serie “High Chaparral” in Anspruch. Henry Darrow spielte den Manolito.
Weitere Poster sind von Barbara Eden und George Lanzenby zu finden. Star des Monats, der das dreiseitige Kalenderblatt der BRAVO ziert, ist im März 1970 Sänger Christian Anders. In der BRAVO-Musicbox steht er mit seiner aktuellen Single “Nie mehr allein” auf Platz 6 in dieser Woche.
Die BRAVO-Musicbox
An der Spitze dieser Ausgabe stehen zum ersten Male Creedence Clearwater Revival. Mit “Down On The Corner” schafften sie den Sprung von Platz 5 an die Spitze.
Led Zeppelin schafften einen noch größeren Sprung. Sie schossen von Platz 7 auf die 2. Den Song “Whole Lotta Love” habt ihr bestimmt schon oben gehört. Von Platz 2 auf den 3. Platz fiel Roy Black zurück. Sein damaliger Hit heißt “Dein schönstes Geschenk”.
Auch für die Archies ging es mit “Sugar Sugar” einen Platz zurück.
Aus der Bilder-Galerie der ersten Vier fielen die Tremeloes. In der Vorwoche waren sie mit “Call Me (Number One)” noch an der Spitze der BRAVO-Musicbox zu finden. In dieser Ausgabe reichte es nur für Platz 5.
Den sechsten Platz, Christian Anders mit “Nie mehr allein”, hatten wir bereits im Artikel, so dass wir noch Platz für den siebten Platz haben. Den belegte die Gruppe Steam mit ihrem Ohrwurm “Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye”. Der Song ist noch heute in vielen Fußball-Stadien zu Hause.
BRAVO digital
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“Donnerstag ist BRAVO-Tag” auf SCHmusa
1. 1966 – November
2. 1971 – November
3. 1956 – November
4. 1979 – November
5. 1967 – Dezember
6. 1961 – Dezember
7. 1974 – Dezember
8. 1958 – Dezember
9. 1978 – Januar
10. 1972 – Januar
11. 1964 – Januar
12. 1973 – Januar
13. 1976 – Januar
14. 1979 – Februar
15. 1975 – Februar
16. 1960 – Februar
17. 1970 – März