Roberto Blanco heißt der Sieger vom Deutschen Schlager-Wettbewerb 1969
Der zweite Deutsche Schlager-Wettbewerb fand 1969 in der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden statt und wurde von Dieter Thomas Heck moderiert. Es siegte Roberto Blanco mit „Heute so morgen so“. Den Titel komponierte Gerd Schmidt, den passenden Text schrieb Günter Loose.
Aufgefallen ist auch die bis dahin in Deutschland unbekannte Paola mit „Stille Wasser die sind tief“. Sie belegte Platz 2 in der Show, die sowohl im ZDF als auch im Deutschlandfunk, der zu dieser Zeit auch noch ein offenes Ohr für den Schlager hatte, live übertragen.
24 Titel standen in der Vorauswahl, von der eine Fachjury zwölf Schlager für das Finale zuließ. Als eine der Favoritinnen ging France Gall ins Rennen, die im Vorjahr mit “Der Computer Nr. 3” Dritte im Wettbewerb wurde und drei Jahre zuvor den “Grand Prix de la Chanson” gewann. Christian Bruhn und Hans Bradtke schrieben ihr den Song “Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte”. Es reichte dennoch wieder nur für Platz 3.
Siegerin bei den Hörern vom Deutschlandfunk wurde Pat Simon mit “Ein Glück, dass man das Glück nicht kaufen kann”. In der Gesamtwertung landete die Tochter von Hans Arno Simon auf dem 4. Platz.
Mit dem Schlager “Schließ deine Augen und schau in mein Herz” ging Bata Illic ins Rennen. Dieser Schlager war anschließend in allen Radio-Schlagerparaden weit vorn zu finden. Der populäre Jugoslawe, der noch am Anfang seiner Karriere stand, wurde auf Platz 5 gewählt. Geschrieben haben diesen Hit Joachim Heider und Michael Holm, deren große Zeit gerade begann.
Tonia war ein Schlagerstar in Flamen. Sie brachte den Titel “Texas-Cowboy-Pferde-Sattel-Verkäuferin” mit nach Wiesbaden, der ihr Platz 6 beim Deutschen Schlager-Wettbewerb bescherte.
Zu den beliebtesten Schlagerkünstlern der 60er Jahre zählte das Geschwisterpaar Renate und Werner Leismann. Mit “Komm an meine Seite” reichte es für Platz 7 bei der Jury.
Alle Interpreten wurden vom Orchester Max Greger und den Rosi Singers begleitet. Für die niederländische Sängerin Bonnie St. Clair war dies sicher neu, denn sie war es gewohnt mit ihrer Band Unit Gloria live aufzutreten. Hans Blum alias Henry Valentino schrieb der Beat-Musikerin den Song “Ich weiß, daß ich kein Engel bin”, der ihr den 8. Platz einbrachte.
Auch mit einem 9. Platz kann man einen erfolgreichen Schlager landen. So geschehen bei “Wenn einer dir 1000 Küsse verspricht” von Gaby Berger. Es wurde der größte Hit ihrer Karriere für die Sängerin vom Bodensee.
“Auf dem Wege nach Aschaffenburg” heißt der Titel mit dem die Geschwister Jakob an den Start gingen. Sie belegten den 10 Platz.
Pech in ihrem Schlager hatte Mary Roos. “Alles rutscht mir aus den Händen” sang sie beim Deutschen Schlager-Wettbewerb. Der 10. Platz, den sie sich mit den Jakob Sisters teilte war nicht annähernd der Erfolg, den ihr dieser Titel anschließend in den Schlagerparaden einbrachte.
Als letzte ins Ziel ging Daniela. Mit dem von Hans Blum geschriebenen “Warum denn gleich auf’s Ganze geh’n” belegte sie den 12. Platz im Finale.
Im Grunde waren alle 12 Teilnehmer der Endrunde Sieger, denn diese Abendshow wurde von vielen Millionen Menschen gesehen. Andere schafften es nicht ins Finale. Dazu zählten auch etablierte Sänger wie Peter Orloff oder die Nilsen Brothers. Durchgefallen bei der Jury waren viele Nachwuchstalente, die hofften über diese Show endlich einen großen Schritt nach vorn zu machen. Dazu zählte auch der zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannte Tony Marshall mit „Venusmädchen“ oder das schwedische Schlager-Sternchen Agnetha mit „Wer schreibt heut’ noch Liebesbriefe“.
Ihr habt es geahnt?! Es handelt sich um den späteren Weltstar Agnetha Fältskog, den blonden Superstar der Gruppe ABBA.
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