Am 25. Juni 1966 fanden die Deutschen Schlager Festspiele in Baden Baden statt. Bis dahin waren stets die weiblichen Teilnehmer favorisiert. Das war in diesem Jahr anders, schließlich ging mit Roy Black auch der aktuelle Schlager-Liebling der Nation ins Rennen. Dennoch ging Wencke Myhre mit “Beiß nicht gleich in jeden Apfel” als Siegerin hervor.
Siegessicher hatte die Schallplattenfirma schon einmal Werbeplätze für die Zeit nach dem Festival gebucht.

Roy Black ging mit dem Titel “Irgendjemand liebt auch dich” ins Rennen. Die Jury wählte ihn allerdings nur auf Platz 3. Er konnte damit leben, denn das Lied wurde dennoch ein großer Erfolg und war in allen Schlagerparaden vorn zu finden.
Elisa Gabbai landete mit ihrem Beitrag “Nur wenn du bei mir bist” auf Platz 2.
Wencke Myhre sollte mit “Beiß nicht gleich in jeden Apfel” nicht nur diesen Wettbewerb gewinnen, sondern landete mit ihrem Siegertitel auch den Sommerhit des Jahres. Komponiert hat den Schlager übrigens Hans Blum, den wir alle besser als Henry Valentino kennen. Der passende Text stammt aus der Feder von Werner Raschek. Das Team war vier Jahre später noch einmal bei einem Schlagerwettstreit erfolgreich. Von den Beiden stammt auch “Das schöne Mädchen von Seite 1” gesungen von Howard Carpendale.
Wencke Myhre hatte übrigens prominente Unterstützung mit nach Baden-Baden mitgebracht. James Last gehörte zum Team, das die norwegische Sängerin kontinuierlich aufgebaut hat.
Roy Black nahm es der Sängerin gewiss nicht übel, dass er nur mit der Bronze-Medaille nach Hause fahren durfte. Er und Wencke Myhre liefen sich noch oft über den Weg und bestritten das eine oder andere Projekt auch gemeinsam. So besuchten sie gemeinsam die Peter Alexander-Show.
Die weiteren Platzierungen beim Deutschen Schlager-Festspiele 1966
Auf Platz vier schaffte es Brigitt Petry († 28. April 1971) mit “So alt wie die Welt”. Die Sängerin und Schauspielerin kam als Brigitte Petry zur Welt. Ein Schreibfehler auf dem ersten Plattencover sorgte dafür, dass die Brigitte einen Künstlernamen erhielt.
Die in Helsinki geborene Sängerin Lill Lindfors war eine in ganz Skandinavien populäre Entertainerin. Sie landete mehrere Nummer 1-Hits in Schweden und Norwegen. In beiden Ländern und in Dänemark moderierte sie eine eigene Show. Mit “Es könnte Liebe sein” reichte es nur für Platz 5.
Mary Roos trat beim Wettbewerb mit ihrem Schlager “Wie der Wind” an. Achtet mal auf ihren Weg zum Mikrofon. Das ging wirklich schnell wie der Wind, so dass noch Zeit blieb für einen Knicks für das Publikum.
Die Tielmann Brothers gehörten seit den 50er Jahren zu den angesagten Unterhaltungsmusikern in den Niederlanden. Als “Wanderer ohne Ziel” gingen sie in den Wettbewerb, den sie mit dem 7. Platz abschlossen.
Johanna, Rosi, Eva und Hannelore waren vier Schwestern die als Geschwister Jacob in den Wettbewerb gingen. “So ist ein Boy” heißt der Schlager, der anschließend ein kleiner Hit wurde. Bei Wettbewerb reichte es nur für Platz 8.
Margot Eskens konnte bereits auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken als sie sich mit “Du lässt dich nicht seh’n” dem beliebten Schlagerwettbewerb stellte.
Die Kabarettistin Margret Fürer († 18. März 2012) ging mit den Penny Pipers ins Rennen. Ihr Schlager “Gammelshake” wurde nicht der große Hit. Für die Interpretin war es ein aufregender Auftritt vor einem Millionenpublikum.
Wolfgang Graf sang den Schlager “In der großen Manege”. Es reichte nur für den 12. und letzten Platz in der Wertung. Geblieben ist der große Auftritt und die Platzierung für das Finale.
Das Feld der Interpreten, die sich nicht für das Finale qualifiziert haben, waren einige populäre Interpreten zu finden: Peter Beil, Monika Grimm, Eva Hommonay, Bibi Johns, Tanja May und Marion.