Am 17. Mai 2018 ist mit Jürgen Marcus ein “König der Hitparade” für immer gegangen. Er kam am 6. Juni 1948 als Jürgen Beumer in Herne zur Welt. In der 36. Ausgabe der ZDF-Hitparade stellte er den “Hit seines Lebens” vor. Seine Zeit in der ZDF-Hitparade war “Ein Festival der Liebe”.
“Ein Festival der Liebe” mit Jürgen Marcus
Wir sind zwischenzeitlich bei Ausgabe 36 angelangt, die es am 8. Juli 1972 zu sehen gab. Als vierte Neuvorstellung präsentierte der noch wenig bekannte Jürgen Marcus seinen neuen Schlager “Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben”. Es ist ein Hymne auf die Liebe, die nie an Aktualität verlieren wird.
Der gelernte Schlosser war wie viele in seinem Alter “Musik verrückt” und so spielte er in Bands und sang auch als Solist, wo immer sich die Möglichkeit auftat. In jedem Falle schaffte er es, die Rolle des “Claude” in der deutschen Fassung des Musicals “Hair” in München zu übernehmen. Das Musical wurde ein Hit, die Hauptdarsteller wie Donna Summer, Liz Mitchell, Rainer Schöne oder Su Kramer waren in aller Munde. Das galt auch für Jürgen Marcus und so kam es, dass er einen Schallplattenvertrag erhielt und wie viele Schlagerstars dieser Zeit deutsche Cover-Versionen von internationalen Hits sang. 1970 sang er den großen Hit von Simon & Garfunkel, “El Condor Pasa”. Bei ihm hieß der Song “Nur du”. In der ZDF-Hitparade war die Version von Marion Maerz zu hören.
Jack White produzierte die Anfänge von Jürgen Marcus, um die es schließlich in dieser Reihe “der frühen Hitparaden-Stars” geht. Die zweite Single schrieb ihm sein Produzent. Sie heißt “Du bist mein ganzes Leben”.
Es folgte mit “Nur Liebe zählt”, ein Schlager, der auf einem Stück von George Bizet basiert. Diesen Schlager stellte er 1972 in der legendären “Starparade” vor. Außerdem feierte er mit diesem Schlager sein Debüt in der ZDF-Hitparade.
Mit “Warum kann ich deine Liebe nicht vergessen”, der deutschen Version von “Massachusetts” (Bee Gees), schaffte es Jürgen Marcus zum zweiten Mal in die Fernseh-Hitparade.
“Ein Festival der Liebe” – Nummer 1 in der ZDF-Hitparade
Und schon sind wir beim Anfang unseres Porträts: “Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben” wurde der Riesenhit, der aus dem Newcomer einen Publikumsliebling machte. Die Nachfolge-Single “Ein Festival der Liebe” stellte er im März 1973 vor. Erneute folgten zwei erste Plätze und der berühmte Spruch von Dieter Thomas Heck: Dreimal dabei! Der Titel darf nicht wiedergewählt werden.
Immerhin hat “Ein Festival der Liebe” eine Langzeitwirkung. Es scheint als hätte Kristina Bach den Song im Ohr als sie “Atemlos”, den Megahit für Helene Fischer komponierte.
Im Sommer des Jahres erklärte uns Jürgen Marcus “Schmetterlinge können nicht weinen”. Er stellte den Hit im September in Berlin vor und durfte zweimal wiederkommen. “Die Schmetterlinge” schafften es zweimal auf Platz 2.
Ohne Frage gehörte Jürgen Marcus nach diesen drei Hits zur ersten Garde der Schlagerstars. Er war nicht nur attraktiv, sondern besaß eine sensationelle Stimme. Den Song “Irgendwann kommt jeder mal nach San Franzisco” präsentierte er nicht in Berlin, sondern in Hamburg in der “Disco” von Ilja Richter.
Im April 1974 kam der Schlagerstar, der auch bei den Lesern der Bravo einen Stein im Brett hatte, erneut nach Berlin um den “Grand Prix D` Amour” vorzustellen. Auch dieser Titel konnte sich anschließend noch zweimal platzieren.
“Ich hab’ die Liebe nicht erfunden”, der Song den Jürgen Marcus im November vorstellte, schaffte es nicht, sich zu platzieren.
“(K) ein Festival der Liebe” beim Grand Prix
1975 startete mit dem Vorentscheid zum Grand Prix, zu dem ihr einen kleinen Artikel auf SCHmusa findet. Nach Stockholm durfte Joy Flemming mit ihrem Hit “Ein Lied kann eine Brücke sein”. Liebling des Publikums war Jürgen Marcus, der sich mit “Ein Lied zieht hinaus in die Welt” bewarb. Drei Wochen später stellte er diesen Hit in der ZDF-Hitparade vor. Der Titel wurde ein weiterer Volltreffer in der Karriere des sympathischen Sängers mit der faszinierenden Stimme. Im März und April stand er auf Platz 1.
Im Sommer 1975 veröffentlichte er “Ein Engel, der mich liebt”.
“Auf dem Karussell fahren alle gleich schnell” sang er im Oktober 1975 in der ZDF-Hitparade. Das Jahr endete mit einem weiteren Nummer 1-Hit bei Dieter Thomas Heck.
Im Januar 1976 veröffentlichte der Sänger “Komm mit – auf die Sonnenseite der Straße”.
Das große Thema des Jahres wurde allerdings ein anderes: 1976 schaffte es Jürgen Marcus zum Grand Prix. Allerdings bewarb er sich mit seinem Song nicht beim deutschen Vorentscheid, sondern startete in Den Haag, Niederlande, für Luxemburg mit “Chansons pour ceux qui s’aiment”. Er erreichte nur den 15. Platz, aber immerhin einen Platz besser als der deutsche Beitrag “Sing Sang Song” von den Les Humphries Singers.
Von der deutschen Jury erhielt Jürgen Marcus keinen Punkt. Als er die deutschsprachige Version “Der Tingler singt für euch alle” in der ZDF-Hitparade vorstellt, wird sie zum Hit.
Im Herbst des aufregenden Jahres wurde noch “Auf dem Bahnhof der vielen Gleise” veröffentlicht.
Im Februar 1977 ging die Reise erneut nach Berlin. In den Union Studios fand die 90. ZDF-Hitparade statt. Neuvorstellung Nummer 3 war Jürgen Marcus mit “Die Uhr geht vor – du kannst noch bleiben”. Es wurde ein weiterer Nummer 1-Hit bei den ZDF-Zuschauern. Mit diesem Hit war er auch in der “Disco” und der “Starparade” zu Gast.
Weitere Hits in allen Schlagerparaden der Rundfunksender konnte Jürgen Marcus 1977 mit “Lass mich doch raus aus meiner Jacke”, “Das weiß die ganze Nachbarschaft” (es gibt leider kein Video) und “Was hast du heute abend vor?” landen.
In der 100. Ausgabe der ZDF-Hitparade war er wieder zu Gast, um noch einmal “Die Uhr steht still, du kannst noch bleiben” zu interpretieren. Grund für seinen Besuch war die Ehre zu den erfolgreichsten Stars der ersten 100. Ausgaben der ZDF-Hitparade zu gehören. Mit 28 Auftritten stand er auf Platz 6.
1978 startete Jürgen Marcus den Versuch, modernen Schlager zu singen, der sich von seinen populären Hits unterscheidet. Die Fans waren weniger angetan. “Davon stirbt man nicht” wäre auch heute noch ein Song mit großem Hit-Potential. Es reichte aber nach wie vor, sich in der Verkaufshitparade zu platzieren und somit in der ZDF-Hitparade auftreten zu dürfen.
Die frühen Jahre der ZDF-Hitparade
Die Stars
Ausgabe 1: Anna-Lena
Ausgabe1A: Dieter Thomas Heck zum ZDF-Hitparaden-Jubiläum
Ausgabe 1B: Roy Black
Ausgabe 2: Kirsti
Ausgabe 3: Frank Farian
Ausgabe 4: Graham Bonney
Ausgabe 5: Peter Orloff
Ausgabe 6: Michael Holm
Ausgabe 7: Vicky Leandros
Ausgabe 8: Christian Anders
Ausgabe 9: Dorthe Kollo
Ausgabe 10: Ray Miller
Ausgabe 11: Peter Maffay
Ausgabe 12: Tony
Ausgabe 13: Ramona
Ausgabe 14: Martin Mann
Ausgabe 15: Drafi Deutscher
Ausgabe 16: Rex Gildo
Ausgabe 17: Chris Roberts
Ausgabe 18: Edina Pop
Ausgabe 19: Randolph Rose
Ausgabe 20: Bernd Spier
Ausgabe 21: Wolfgang
Ausgabe 22: Peggy March
Ausgabe 23: Howard Carpendale
Ausgabe 24: Ulli Martin
Ausgabe 25: Danyel Gérard
Ausgabe 26: Teddy Parker
Ausgabe 27: France Gall
Ausgabe 28: Manuela
Ausgabe 29: Ricky Shayne
Ausgabe 30: Barry Ryan
Ausgabe 31: Marianne Rosenberg
Ausgabe 32: Tony Marshall
Ausgabe 33: Die Windows
Ausgabe 34: Bernd Clüver
Ausgabe 35: Bata Illic
Ausgabe 36: Jürgen Marcus
Ausgabe 37: Phil & John
Ausgabe 38: Peter Rubin
Ausgabe 39: Tanja Berg
Ausgabe 40: Chris Andrews
Ausgabe 41: Oliver Bendt
Ausgabe 42: Mouth & MacNeal
Ausgabe 43: Adam & Eve
Ausgabe 44: Cindy & Bert
Ausgabe 45: Freddy Breck
Ausgabe 46: Monica Morell
Geburtstage
Zum Geburtstag von Renate Kern
Zum Geburtstag von Siw Inger
Zum Geburtstag von Anne-Karin
Zum Geburtstag von Gerhard Wendland
Zum Geburtstag von Ingrid Peters
Zum Geburtstag von Maggie Mae
Todestage
Peter Alexander ( † 12. Februar 2011)
Tony Holiday († 14. Februar 1990)
Ganze Shows
DIE 1. AUSGABE DER ZDF-HITPARADE, 18.01.1969
ZDF-Hitparade 2, 22.02.1969
ZDF-Hitparde 9, 24.01.1970
ZDF-Hitparade 31, 19.02.1972