Das Ende bahnte sich bereits an, als die Verantwortlichen des ZDF wieder den Samstag für ihre Kult-Sendung auswählten: Zum letzten Mal ist am 16. Dezember 2000 die ZDF-Hitparade zu sehen. Die Fans des Schlagers sind sehr traurig, schließlich war diese Sendung seit 1969 eine Institution. Viele Erinnerungen kamen an diesem Abend zurück. Allen voran der Erfinder der ZDF-Hitparade: Dieter Thomas Heck.
Das Ende der ZDF-Hitparade
Am Ende schaut man gerne zurück an den Anfang. Dass die Menschen diese Show liebten, beweist der erfolgreiche Rückblick mit Thomas Gottschalk.
Die Show war so erfolgreich, dass die Mainzelmännchen noch eine Zugabe produzierten.
Zurück ins Jahr 2000. In der letzten Ausgabe wurde der Hit des Jahres 2000 gewählt. Siegerin wurde Nicole mit “Ich hab dich doch lieb”.
Wie beliebt diese Sendung auch heute noch wäre, wenn der Termin passt, zeigte die Jubiläums-Show im vergangenen Jahr zum 50-jährigen Jubiläum. Höhepunkt der letzten Ausgabe war das Medley mit Hits von Nicole und Roland Kaiser, die diese Sendung mitgeprägt haben.
Unvergessene Hits aus jedem Jahrzehnt
1969
Es ist unmöglich, die erfolgreichsten Titel dieser Zeit zusammenzustellen. Deshalb werden wir jedem Jahrzehnt zwei Songs widmen. Die erste Ausgabe der ZDF erschien 1969. Roy Black schaffte es mit “Ich denk an dich”, die Hitparaden 2 bis 4 als Sieger abzuschließen. Um stetig aktuell zu bleiben, führten Dieter Thomas Heck und sein Team die “dreimal dabei”-Regel ein, nach der man nach dem dritten Mal ausscheiden musste.
Christian Anders gehörte zu den ersten “Kindern der ZDF-Hitparade”. Mit “Geh nicht vorbei” glückte ihm einer der Hits des Jahres. Das Video stammt aus dem Film “Wenn die tollen Tanten kommen”.
Die 70er
Auch Chris Roberts startete seine Erfolge bereits 1969. In den 70er Jahren wurde er zum Dauergast. Dieter Thomas Heck bezeichnet Chris Roberts als den “König der Hitparade”.
In den 70er Jahren wurden unzählige neue Karrieren in der “ZDF-Hitparade” auf den Weg gebracht. Um nur ein paar zu nennen: Roland Kaiser, Juliane Werding, Jürgen Marcus, Peter Maffay, Christian Anders, Jürgen Drews u.v.a. kamen als Unbekannte nach Berlin und fuhren als Stars wieder nach Hause. Es kam auch vor, dass ein Titel nicht in die Hitparade gewählt wurde und doch hinterher zum Mega-Erfolg wurde. Bestes Beispiel: “Du” von Peter Maffay.
Dauergast in der ZDF-Hitparade war auch Marianne Rosenberg. Sie war der Liebling vieler Teenager. Mit “Marleen” sang sie auch manch weiblichem Teenager aus der Seele.
Die 80er Jahre
In den 80er Jahren entstanden unter Dieter Thomas Heck die spannendsten Duelle zwischen den etablierten Künstler, neuen deutschen Schlagerstars wie Nicole oder Andy Borg mit den Stars der Neuen Deutschen Welle. Wusstet ihr, dass es auch die erste Grand Prix Siegerin mit ihrem größten Erfolg ihrer Karriere nicht auf Platz 1 gewählt wurde.
Superstar der NDW war natürlich Nena, die es auch in der Hitparade oft an die Spitze schaffte.
Dann verabschiedete sich Dieter Thomas Heck und der damals 25-jährige Viktor Worms übernahm das Ruder im Januar 1985. Zwei Jahre später änderte man das Konzept und ließ auch internationale Hits zu. Dann versuchte man es mit den Media Controll-Charts. Statt Schlagersänger bekamen die Fans der Sendung zwar erfolgreiche Hits vorgesetzt. Doch die Zuschauer der Sendung wollten ihre Sendung selbst bestimmen. So wurden die Flippers, die es mit ihren aktuellen Hits immer in die aktuellen Charts schafften, die neuen Lieblinge der “Hitparaden-Gemeinde”.
Die 90er
1990 gab es mit Uwe Hübner erneut einen neuen Moderator, der den Deutschen Schlager zurück in die Sendung brachte. Und wieder schaffte es der “Hit des Jahrzehnts” nicht auf Platz 1. “Verdammt ich lieb dich” von Matthias Reim war nur einmal zu sehen.
Der Star dieses letzten Jahrzehnts war dann eindeutig Wolfgang Petry, der es erst mit drei Jahren Anlauf auf Platz 1 schaffte, dafür aber das eindeutige Flaggschiff dieses Jahrzehnts war.
In den ersten Jahren schaffte es Uwe Hübner und seine Redakion die Sendung spannend wie zu besten Zeiten werden zu lassen. Dann wollte man es genau wie in den 70er Jahre zurück auf den Samstagabend. Die großen Stars blieben weg, denn sie spielten am Wochenende lieber live für die Schlagerfans. Wer weiß, vielleicht würde es die “ZDF-Hitparade” sogar noch heute geben, wenn sie auf dem Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag geblieben wäre.
Warum beim großen Interesse am deutschen Schlager kein neuer Versuch gestartet wird, ist schwer zu verstehen.