Begegnungen: Holger traf Falco

Holger Kasnitz fotografiert seit über 30 Jahren Promis aus aller Welt. Was irgendwann in den 70er Jahren als Hobby begann, wurde mehr und mehr zur Berufung. Dass jemand, der in seiner Heimat Lübeck durch das Drama um den ehemaligen Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel dazu kam statt Landschaften, prominente Zeitgenossen zu fotografieren, hat einiges erlebt. Beim sortieren seiner Fotos wird er für Schmusa einige Erlebnisse ausgraben und uns erzählen.

Viel Spaß dabei!

 

 

Holger traf Falco in der aktuellen Schaubude

Eine der ersten Sendungen, die ich regelmäßiger besucht habe war die „Aktuelle Schaubude“. In den 90er Jahren herrschte in der damals ältesten TV-Show des deutschen Fernsehens eine geradezu familiäre Atmosphäre. Wir Fotografen und Journalisten mussten nicht irgendwo in einem Flur auf einen Augenblick warten, an dem ein offizieller Fototermin durchgeführt wurde, sondern waren Teil der Familie.

In einem als kleines Cafe eingerichteten Aufenthaltsraum saß man mit großen Stars wie Franz Beckenbauer oder Peter Ustinov zusammen und sprach über aktuelle Ereignisse, lernte aufstrebende Sternchen wie Andrea Berg oder Brunner & Brunner kennen und vor allem die beliebtesten Interpreten dieser Zeit. Dazu gehörte auch Falco.

 

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https://www.youtube.com/watch?v=d8e6-8MmkLI

Der österreichische Sänger, der als einer der Stars der „Neuen deutschen Welle“ begann und nach einer kleinen weniger erfolgreichen Phase mit seinem Comeback mit „Rock Me Amadeus“, „Jeannie“ etc. zum Superstar aufstieg, präsentierte den Nachfolger seines Hits „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“. „Naked“ kam beim Publikum in der Generalprobe nicht sonderlich an und erhielt nur mäßigen Applaus. Das führte dazu, dass der Künstler seine Enttäuschung damit kundtat, dass er den Fotografen nicht erlaubte, Fotos von ihm in den Kulissen der Show zu machen.

Nun war ich enttäuscht und ging zurück Richtung Cafe. Auf dem Weg dorthin traf ich einen Bekannten, mit dem ich ins Gespäch kam. In diesem Augenblick kam Falco an uns vorbei. Als ich ihn auf ein Foto ansprach, war er – ganz anders als vor ein paar Minuten – freundlich und charmant und ließ sich gern mit mir ablichten. Auch als ich ihn bat, noch ein paar Porträts von ihm schießen zu dürfen, sagte er sofort „ja“ und lächelte in meine Kamera.

So sind sie, die Künstler… einfach auch nur Menschen. Wenn ihnen eine Laus über die Leber läuft, kann nicht jeder sofort weiterlächeln, sondern zeigt Emotionen. Im ersten Augenblick, verriet er mir, hat er mich für einen Fan gehalten. Das war ich spätestens nach diesem Treffen auch…

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