SÖHNE HAMBURGS – das sind Stefan Gwildis, Joja Wendt und Rolf Claussen – in der Lübecker MuK
Worin steckt das Geheimnis der Söhne Hamburgs, dass sie mit einem veröffentlichten Album in den vergangenen Wochen regelmäßig die größten Hallen Norddeuschlands füllen?
Söhne Hamburgs Live
Drei Freunde spielen das, was ihnen Spaß macht und es dauert nur wenige Minuten, da fühlt sich jeder Zuschauer aufgenommen in den Freundeskreis und feiert einfach mit. Rolf Claussen ist wohl in erster Linie Lebenskünstler: Zum einen erfolgreicher Geschäftsmann bei Pappnase & Co, einem Laden der Akrobaten, Zauberer und Straßenkünstler ebenso versorgt wie alle die ein verrücktes oder schräges Geschenk suchen. Im wahrsten Sinne des Wortes ist Spaß sein Geschäft und wer ihn einmal in seinem Geschäft erlebt hat, schwärmt davon wieviel Lebensfreude er in seinem Geschäft versprüht.
Wer sind die Söhne Hamburgs
Dieses Talent beweist der Sohn Hamburgs, der aus dem Ortsteil Marienthal stammt, auch als Schauspieler. Seit 20 Jahren gehört Rolf Claussen dem Hamburger Improtheaters Hidden Shakespeare an. Den aus Barmbeck stammenden Sohn Hamburgs Stefan Gwildis kennt er schon seit seiner Schulzeit. Mit ihm gründete er Anfang der 80er Jahre das Duo Aprilfrisch, gemeinsam mit Chrstian von Richthofen zertrommelten die beiden Jahre lang Autos. Außerdem bereichtern beide mal allein, mal zu zweit die Straßen Hamburgs als Musiker.
Die Straßenmusik verbindet beide auch mit dem 3. Sohn Hamburgs Joja Wendt. Der smarte Pianist, der zwischenzeitlich mit seinem Flügel Konzertbesucher auf der ganzen Welt begeistert und im kommenden Jahr das legendäre James Last Orchester als – wie es auf den Eintrittskarten zu lesen ist – Gastgeber übernehmen wird, begann seine Karriere mit einem rollenden Klavier in den Straßen seiner Heimatstadt.
Auf einer Geburtstagsfeier entstand die – man darf es wohl so nennen – Schnapsidee, etwas zusammen zu machen. Man nehme also einen der populärsten Pianisten der Welt, deutschland souligste Stimme und einen Schauspieler, dazu Musik und Spielfreude, die alle Drei verbindet und erhält allerbeste Unterhaltung. Kein Abend verläuft wie der andere. Eines haben die Söhne Hamburgs gemeinsam, sie bereiten viel, viel Freude.
“Meiner Frau schenke ich zu Weihnachten eine Karte für das nächste Konzert hier mit den Söhne Hamburgs“, verrät mir mein Sitznachbar voller Begeisterung und zeigt diese indem er sich mit den Händen auf die Oberschenkel schlägt. Auch mich hat diese Spielfreude erfasst. Ich genieße Entertainment vom allerfeinsten. Wie es sich gehört singen die Hamburger Jungs, die sich gern als ‘‘Best-Ager-Boyband” ausgeben, von Hafen, Wasser und der Küste. Spontan tauschen sie untereinander ihre Instrumente, um beim Finale eine regelrechte Trommel-Orgie zu feiern. Dabei erwische ich mich auch dabei, dass ich wie mein Nachbar wild auf meinen Oberschenkeln mittrommele und dabei auch noch die Füße im Takt mitswingen.
Anschließend sind die Hände so angeschlagen, dass es mit leichten Schmerzen verbunden ist, die drei fabelhaften Musiker zu mehreren Zugaben zu zwingen. Das hatten wir uns verdient und dass wir trotz steigender Schmerzen an den Händen weiterklatschten, hatten sich Joja, Stefan und Rolf, die Söhne Hamburgs verdient. Danke für einen unvergesslichen Abend. Zum Abschied verabschiede ich mich von meinem Nachbarn und seiner Ehefrau: “Wir sehen uns bestimmt beim nächsten Mal!”
Fotos: Holger Kasnitz