Mikis Theodorakis ist auch zwei Jahre nach seinem Tod ein Volksheld in seiner Heimat Griechenland. Er war Komponist, Schriftsteller und Politiker, der am 29. Juli 1925 auf der griechischen Insel Chios zur Welt kam. Nach seiner Komposition “Zorba’s Dance” tanzt die Welt seit 1964 Sirtaki…
Erinnerungen an Mikis Theodorakis
In Griechenland unterbrachen am 2. September 2021 alle TV- und Radiosender ihr Programm, denn ein großer Landsmann hat diese Erde verlassen. Im Alter von 96 Jahren ist Mikis Theadorakis gestorben. Griechenlands Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
Nach seiner Musik tanzt die Welt Sirtaki. Mikis Theodorakis gehört zu den großen Komponisten des vergangenen Jahrhunderts.
Voll ansteckender Lebensfreude wird ein Konzert mit dem griechischen Komponisten zu einem Fest. Lasst euch davontragen! Macht die Augen zu, setzt euch an einen griechischen Strand und genießt das Leben.
Alle, die der Meinung sind, dass man nur dieses eine Lied von dem Komponisten kennt, sollte kurz in die Videos hören. Es gibt schon noch einige weitere Lieder, die den Weg von Griechenland aus in die Welt gefunden haben. Milva verdankt dem Griechen ihren größten Hit.
Die Geschichte dieses Musikers ist so unglaublich, dass wir einfach versuchen, sie in wenigen Sätzen zusammenzufassen: 1925 geboren, schloss er sich 1944 während der Besetzung Griechenlands durch deutsche, italienische und bulgarische Truppen dem Widerstand an. Nach Abzug der deutschen Truppen und Machtübernahme durch Großbritannien setzte er sich als Partisan auch weiterhin für ein freies Griechenland ein. Er wurde als Untergrundkämpfer von britischen Soldaten gefoltert, sogar zweimal lebendig begraben. Nach der Haft bis 1949 gründete er sofort ein eigenes Orchester und studierte von 1954 bis 1959 Musik in Paris.
Roger Willemsen äußert sich in seinem Buch “Gute Tage”: Europa hatte keinen Che Guevara, es hatte Mikis Theodorakis, der später schreiben sollte: „Ich gehöre einer Generation an, die sich einem extremen Idealismus verschrieben hatte. Mein ganzes Leben war ein endloser Kampf zwischen dem Idealischen und dem Wirklichen, dem Alltäglichen und der Vision“. Wir waren mit ihm. Wer nie vom Umsturz der Diktaturen geträumt hat, wird bekanntlich nie erwachsen (Zitat Ende).
Auch Vicky Leandros hat sich der Musik des griechischen Jahrhundert-Komponisten gewidmet. Einen seiner Titel hat sie in Griechisch, Französisch und auch auf Deutsch gesungen. Da heißt er dann “Ich hab die Liebe geseh’n”.
Nach den Wirren seiner Befreiung wurde Mikis Theodorakis in Frankreich mit offenen Armen empfangen. Mit dem französischen Chansonier Georges Moustaki arbeitete er seine Kompostionen auf, die er in Gefangenschaft geschrieben hatte. Georges Moustaki besitzt griechische Wurzeln väterlicherseits.
Zum Abschluss zeigen wir noch die Filmszene, die den Komponisten weit über Griechenlands Grenzen hinaus berühmt gemacht hat. Anthony Quinn in dem Film “Alexis Sorbas”.
Danke, Mikis Theodorakis für die wunderschöne Musik. Wir werden Sie nie vergessen!