An 17. Juli 1943 kommt der Bassist der Shondells, Mike Vale, als Michael Richard Vucish zur Welt. Ein Grund die Geschichte von “Crimson And Clover” mit vielen weiteren Hits der Band aufleben zu lassen.
Tommy James & The Shondells mit “Crimson & Clover” in den Song-Geschichten 316
6. Januar 1987, Schlagzeuger Peter Lucia jr. stirbt wenige Wochen vor seinem 40. Geburtstag.
2. Februar 1947, Peter Lucia, Jr kommt zur Welt.
27. Februar 1948, Gitarrist Eddie Gray wird als Edward James Zgorecki geboren.
28. Februar 1945, Ronnie Rosman, der als Claron Louis Rosman das Licht der Welt erblickte, spielte Hammond-Orgel bei den Shondells.
01. April 1969, “Crimson & Clover” kletter auf Platz 2 der Deutschen Charts.
10. April 1969, “Crimson & Clover” steht auf Platz 1 in der aktuellen “BRAVO-Musicbox”.
29. April 1947, Tommy James kommt als Thomas Jackson in Dayton, Ohio, USA zur Welt.
17. Juli 1943 , Bassist Mike Vale kommt als Michael Richard Vucish zur Welt.
14. Dezember 1968, Tommy James & The Shondells veröffentlichen “Crimson & Clover” als Single.
Die Karriere startete mit einem Nummer 1-Hit auf Umwegen
Erfolgreich wurde die Band um Sänger Tommy James erst im zweiten Anlauf. Bereits 1959 gründete der 12-jährige Sänger mit Freunden in dem kleinen Ort Niles in Michigan, das Nahe der Landesgrenze zu Indiana liegt, die Schülerband The Echoes. Wie bei Schülerbands durch regelmäßige Wechsel der Mitglieder üblich, änderte sich der Bandname regelmäßig. So entstanden Tom & The Tornadoes und 1964 The Shondells.
Im selben Jahr gründete der lokal bekannte DJ Jack Douglas, der beim Radiosender in Niles arbeitete, sein eigenes Plattenlabel Snap Records. Die Shondells durften den Song “Hanky Panky” der Band The Raindrops aufnehmen. In der Version der Shondells wurde der Song ein regionaler Hit. Um über die Grenzen der Kleinstadt bekannt zu werden, fehlte aber das Geld.
“Hanky Panky” in den Song-Geschichten 338
Tommy James war allerdings davon überzeugt, dass der Song von Jeff Barry und Ellie Greenwich das Zeug hatte, ein Hit zu werden. Ein Radiopromoter bekam die Single aus der Kleinstadt in die Finger und war begeistert. Er sorgte dafür, dass der Song über die Grenzen Michigans hinaus zu hören war. Roulette-Records waren bereit, “Hanky Panky” neu aufzunehmen. so stellte der Sänger die Band Tommy James & The Shondells zusammen, mit denen er in Plattenstudio ging und den Song erneut aufnahm.
Zur Besetzung der Shondells gehörten neben Sänger Tommy James, Gitarrist Eddie Grey, Mike Vale am Bass, Ronnie Rosmann an der Hammond-Orgel und Schlagzeuger Peter Lucia Junior. Zum Team zählten auch die beiden Songwriter Jeff Barry und Ellie Greenwich, die dafür sorgen sollten, dass die Band auch weiter auf Hitkurs bleiben sollte.
Seit dem Überraschungserfolg von „Hanky Panky“, der ersten Single von Tommy James & The Shondells, die gleich eine Nummer 1 in den Vereinigten Staaten wurde, lief es perfekt für die Band. Sie landeten einen Erfolg nach dem anderen und zwischendurch auch immer wieder einen Hit ganz oben in den Top 10 der Charts. 1967 war es „I Think We’re Alone Now“ und 1968 „Mony Mony“, der es sogar an die Spitze der britischen Charts schaffte. Das war schon so etwas wie ein Ritterschlag aus dem Land des Beats, der Musik, die in den 60er Jahren die Welt bestimmte.
Sie waren eine der wenigen amerikanischen Beat-Bands, die neben den unzähligen britischen Bands Erfolge feiern konnte. Nach dem großen Erfolg von „Mony Mony“ wollte Tommy James einen eigenen Sound entwickeln, der nicht nur für das kurzlebige Single-Geschäft geeignet war, sondern so perfektioniert werden sollte, dass aus der Band mit den vielen Hits eine Band werden sollte, von der man sich eine Langspielplatte leistet. Es sah bereits Ende der 60er Jahre so aus, dass die Zeit der Langspielplatte angebrochen war. Die Beatles, die Rolling Stones und auch die Beach Boys hatten bewiesen, dass die jungen Leute durchaus in der Lage waren, sich eine – doch sehr teure – Langspielplatte zu leisten.
Bands mit einer erfolgreichen Langspielplatte sind auch in der Lage, gute Konzerte zu geben. Tommy James lag mit seiner Einschätzung genau richtig, auch aufgrund der fortgeschrittenen Technik, die sich insbesondere dadurch zeigte, dass die Tonbandmaschinen Ende der 60er Jahre immer größer wurden. „Crimson And Clover“ war letztendlich eine der ersten Aufnahmen, die mit einer 16-Spur-Maschine aufgenommen wurde.
“Crimson & Clover” war der erste eigene Titel von Tommy James & The Shondells
Die großen Hits von Tommy James & The Shondells stammten in der Regel von Bo Gentry und Ritchie Cordell. Die Band entschloss sich, den neuen Weg ohne fremde Hilfe zu gehen und verzichtete auf die Unterstützung des Erfolgsteams. Der erste eigene Titel, der die Richtung für die kommende Zeit vorgeben sollte, war „Crimson And Clover“. Tommy James kombinierte einfach seine Lieblingsfarbe, Purpur (Crimson) mit einer seiner Lieblingspflanzen im eigenen Garten, dem Klee (Clover).
Mit dieser Idee jammte er zunächst mit dem Bassisten Mike Vale. Den entstandenen Song verwarfen die beiden allerdings kurze Zeit später wieder. So setzte Tommy James die Arbeit mit dem Schlagzeuger Peter Lucia Jr. fort. Die war bedeutend fruchtbarer. Das im Song immer wiederkehrende „Crimson And Clover“ war dem Schlagzeuger bei einem Highschool Football-Spiel eingefallen. Die Mannschaft aus seiner Heimatstadt Morristown in New York wurde in seiner Phantasie „Crimson“ und Gegner Hopacong mit den grüner Trikots zu „Clover“.
Noch waren die beiden Songwriter mit dem Ergebnis nicht zufrieden, so dass sie einen bereits fertig gestellten Song, „Do Something To Me“, der Plattenfirma als nächste Single gaben. Wie es bei Neuveröffentlichungen üblich ist, hatte Tommy James einige Promotion-Termine abzuwickeln. Natürlich kam das Gespräch auch auf die aktuellen Projekte. Schon sprach Tommy James mit einer unbeschreiblichen Euphorie von „Crimson And Clover“. Die DJs wären schlechte Radioleute, wenn sie nicht nach dem Interview mehr von dem Song wissen wollten. Schließlich überredeten sie Tommy James, ihnen den Song einfach einmal vorzuspielen. Was der Sänger nicht wusste, war, dass die Radioleute diesen kleinen Auftritt aufzeichneten.
Geheimprojekt “Crimson & Clover”
Beim Verabschieden baten er und sein Promoter die Leute vom Sender noch Stillschweigen zu bewahren, denn das, was sie gerade zu hören bekamen, entsprach noch nicht dem Endprodukt. Die DJs wussten sofort, was sie da für einen Schatz eingefangen hatten und präsentierten im November „World Exclusive“ den neuen Song von Tommy James & The Shondells. Wie es sich für einen Schatz gehört, wurden die Zuhörer ebenfalls davon überzeugt, dass sie gerade einen ganz besonderen Song zu hören bekommen hatten.
Zunächst bat Schallplattenboss Morris Levy den Radiosender inständig, die Aufnahme nicht weiter einzusetzen. Doch als er mitbekam, wie euphorisch die Hörer auf „Crimson & Clover“ reagierten änderte er seine Meinung. Die Reaktion der Hörer war unglaublich. Nun durfte die Plattenfirma keine Zeit mehr verlieren. Das Weihnachtsgeschäft stand vor der Tür und die Menschen verlangten nach dem neuen Sound von Tommy James & The Shondells.
„Wenn die Hörer das, was sie gehört haben lieben, dann sollen sie auch diesen Sound bekommen“, verbot er Tommy James weiter an dem Song zu feilen und forderte ihn auf, den Titel sofort aufzunehmen. “Crimson and Clover” wurde noch im November 1968 in etwa fünf Stunden fertiggestellt. Tommy James spielte die meisten Instrumente selbst, während Mike Vale Bass und Peter Lucia Jr. Schlagzeug spielten. Der Song enthält einen Tremolo-Effekt auf der Gitarre, der so eingestellt ist, dass er im Rhythmus des Songs vibriert. Gegen Ende der Aufnahme hatte die Band die Idee, den Tremolo-Effekt mit Gesang zu nutzen. Um dies zu erreichen, wurde das Sprachmikrofon an einen Ampeg-Gitarrenverstärker angeschlossen, wobei das Tremolo eingeschaltet war, und der Ausgang des Verstärkers wurde aufgenommen, während Tommy James “Purpur und Klee immer und immer” sang.
Das Ergebnis kennen wir alle. Der Song wurde Anfang Dezember veröffentlicht und stieg am 14. Dezember in die US-Charts ein. Viele Teenager wünschten sich diesen Hit unter dem Tannenbaum. Im Februar war „Crimson And Clover“ Spitzenreiter der US-Charts. Inzwischen eroberte der Song auch ganz langsam Europa. Es dauerte etwas länger, da er – warum auch immer – in England nicht veröffentlicht wurde. In Deutschland schafften es Tommy James & The Shondells auf Platz 2 der Charts, einzig Peter Alexander mit „Liebesleid“ hinderte die Band daran, auch in den deutschen Charts die Führung zu übernehmen. In den BRAVO Charts stand der neue Song von Tommy James ganz oben.
Tommy James ist auch heute noch aktiv
Bis zur Auflösung der Band im Jahr 1970 blieben Tommy James & The Shondells auch weiterhin regelmäßige Gäste in den US-Charts. 1969 veröffentlichte die Band mit “Sweet Cherry Wine”. Dieser Song, der zu den erfolgreichsten Songs gegen den Vietnam-Krieg zählt, ist auf dem Album “Cellophane Symphony” zu finden, das nach dem “Crimson & Clover”-Album veröffentlicht wurde.
Das als Psychodelic eingeordnete Album floppte ansonsten, so dass sich die Plattenfirma entschloss, als Nachfolge einen weiteren Song aus dem “Crimson & Clover”-Album, dem einzigen Top 10-Album der Gruppe, zu veröffentlichen. Die Plattenbosse hatten Recht: “Crystal Blue Persuasion” kletterte in den US-Charts bis auf Platz 2.
Warum auch immer ging es anschließend mit dem Erfolg der Band steil bergab, so dass sie sich 1970 auflöste. Die letzte gemeinsame Single “Come To Me” hat dennoch etwas, blieb aber in den Regalen der Plattenläden liegen. In den Charts reichte es nur bis Platz 47.
Im Februar 2018 wurde James Moderator der wöchentlichen Radiosendung „Gettin Together with Tommy James“ auf Sirius XM Radio Channel 73, einem Privatsender in New York, der die Musik der “Woodstock-Generation” spielt. Als Musiker ist er wohl auch heute noch aktiv und spielt die Hits der 60er Jahre. Seinen größten Solo-Hit landete er mit dem Song “Draggin’ the line”, der ihm Jahrzehnte lang regelmäßige TV-Auftritte in vielen Oldies-Shows sicherte.
Happy Birthday, Tommy James.
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