Holger traf Helene Fischer

An die „Schlager-Starparade“ am 7. Mai 2006 habe ich in mehrfacher Hinsicht schöne Erinnerungen. In jedem Falle war es meine erste Begegnung mit Helene Fischer.

Wir, also mein Schreiberling und ich, waren mit Drafi Deutscher verabredet, um ein weiteres Kapitel für seine Biografie aufzuschlagen. Treffpunkt war der Aufenthaltsraum für die Künstler, von denen bei unserem Eintreffen schon einige gute Bekannte da waren. Freudig haben wir Chris Andrews und seine damals noch Verlobte Alexandra begrüßt wie Nicole und ihren Mann Winnie. Und natürlich wartete auch Drafi auf uns. Der war immer ausgesprochen zuverlässig und pünktlich.

Alle sprachen an diesem Tag über „die Neue“, die heute ihre Feuerprobe in der „Schlager-Starparade“ haben sollte. Gemeint war die 21-jährige Helene Fischer, die „der alte Hase“ Manni Schulte, der die „Schlagerstar-Paraden“ ins Leben gerufen hatte und wohl zu den beliebtesten Kollegen aller Zeiten in der Musikszene gehört, für diese Show mit ins Programm genommen hat. Gehört hatten alle schon von ihr und viele hatten auch einen Fernsehauftritt von ihr gesehen. Was aber machte sie so besonders, dass Manni Schulte fest an sie glaubte. Das ist schon ein wirkliches Pfund, denn er hätte jede Künstlerin und jeden Künstler für seine Shows bekommen, die dem Schlager wieder neues Leben eingehaucht haben.

Könnte dieses junge Mädchen wirklich ein neuer Stern am Schlagerhimmel werden? Sie war gleich nach Drafi an der Reihe, so dass ich mich die ganze Zeit im Fotografengraben aufgehalten habe, als sie das erste Mal im Kreise der Kollegen auftauchte. Zum Auftritt von Helene Fischer waren sie dann alle versammelt und lauschten und beobachteten die Frau, die soviel Vorschusslorbeeren bekommen hatte.

Die Bühne war leer. Einige Zuschauer wollten noch eine Zugabe von Drafi Deutscher hören, der sich – ebenso erwartungsvoll wie alle anderen Kollegen auch – längst an die Seite zu Manni Schulte bewegt hatte. Geschickt stimmte der sympathische Moderator Wido Röttger von NDR 90,3 die gut 7.000 Zuschauer auf Helene Fischer ein und schon brandete ein herzlicher Begrüßungsapplaus auf. Schüchtern betrat die junge Sängerin die Bühne und legte sofort los.

Ehrlich gestanden weiß ich nicht mehr, welche Titel sie an diesem Tag gesungen hat. An einen kann ich mich allerdings noch erinnern als wäre es gestern gewesen. „Und morgen früh küss ich dich wach“ war zu dieser Zeit noch kein großer Hit, sondern wurde bereits in dem einen oder anderen Sender gespielt, aber mit diesem Titel schaffte sie es, alle Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Glücklich und stolz verließ Helene Fischer mit einem riesigen Blumenstrauß nach ihrem Auftritt die Bühne. Sie strahlte als sie die Treppen der Bühne ins Dunkle hinunter schritt. Dort wartete auch schon Manni Schulte mit Kumpel Drafi Deutscher an der Seite.

Artig bedankte sich die Künstlerin bei Manni Schulte und warf dem „großen Drafi“ einen fragenden Blick zu. Der lächelte ihr entgegen und hob den Daumen. Als ich mir dann Helene Fischer griff, um noch ein paar Fotos mit ihr zu schießen, hörte ich den erfahrenen Drafi noch zu Manni sagen: „Das wird einmal eine Große!“