Die Deutsche Bundesbank gibt am 27. Juli 1964 die ersten Banknoten im Wert von 1000 Deutsche Mark, den höchsten von ihr emittierten Nennwert, aus. Abgebildet sind auf den Geldscheinen ein Männerporträt von Lucas Cranach dem Älteren und der Limburger Dom.
Kleine Geschichten und Sketche sorgten dafür, dass das Ansehen dieses Geldscheins immer populär blieb.
Und irgendwie war es auch einfach schön und ein Gefühl von Reichtum, diesen Geldschein in der Hand zu halten.
Habt ihr noch alle DM-Scheine im Kopf? Wir zeigen sie euch in der heutigen Ausgabe von DER. Nun nehmen wir uns noch Zeit für die Musik dieser Zeit. Es war eine besondere Zeit, denn nach dem Rock’n’Roll aus den Vereinigten Staaten Mitte der 50er Jahre nahm die britische Musik-Revolution ihren Lauf. Die Beatgruppen eroberten weltweit die Herzen der Jugend. Schauen wir mal, welche Hits in Deutschland gehört und welche Platten gekauft wurden.
“Plus 5” Hits aus dem Juli 1964
Während in England die Rolling Stones, Beatles und Animals ganz vorn in den Charts zu finden waren, schaffte es nur ein Song der als Beat-Musik bekannten Hits in die Hits des Monats in Deutschland. Es waren auch nicht die Beatles, die mit “A Hard Day’s Night” Aufsteiger der Woche auf der Insel waren, sondern die Swinging Blue Jeans mit “Hippy Hippy Shake” auf Platz 18 der Juli Ausgabe in Deutschland.
Nummer 1 in Deutschland war in diesem Monat der Siegertitel vom “Deutschen Schlager-Festival” in Baden Baden. Die Schwedin Siw Malmkvist hatte den Wettbewerb mit “Liebeskummer lohnt sich nicht” gewonnen. Verfasst hatte ihr diesen Schlager Christian Bruhn, den Hitparaden-König der 60er Jahre. Den Text schrieben Georg Buschor und Heinz Kohring. Dieser Schlager ist bis heute aktuell, denn Liebeskummer ist nicht ausgestorben und kaum ein anderer Titel tröstet so fröhlich wie dieser Schlager.
Lieblinge dieser Zeit waren erfolgreiche Sportler. Besonders Hans-Jürgen Bäumler und seine Eislaufpartnerin Marika Kilius wussten Jung und Alt zu gefallen. Mit “Honeymoon in St. Tropez” stand das Paar auf Platz 2 gefolgt von Hans-Jürgen Bäumlers Solo-Single “Wunderschönes fremdes Mädchen”.
Schallplatten begeisterten die Massen
Schallplatten waren ein teures Vergnügen im Sommer 1964. Eine Single kostete 5 DM. Dafür bekam man einen Hit mit Rückseite, sprich zwei Lieder. Heute habe ich für den gleichen Preis einen Monat lang einige Millionen Lieder zur Auswahl, die ich Tag und Nacht hören kann. Die Anzahl der Gassenhauer, die jeder kennt hält sich heute allerdings verschärft in Grenzen. Den Platz 4 der Juli-Ausgabe der erfolgreichsten Schallplatten des Monats werden bestimmt heute noch viele kennen. Es war einer der frühen Schlager von Drafi Deutscher. Der gerade 18 Jahre alt gewordene Berliner sang “Shake Hands”.
Ein Volltreffer war auch der Schlager auf Platz 5. Paul Anka begeisterte mit “Zwei Mädchen aus Germany”. Ein musikalischer Gruß an alle Giselas und Monikas.
Man muss diese Zeit nicht einmal erlebt haben, um diese Schlager zu kennen. Eine tolle Zeit.