Am 8. Januar 1909 kam mit Willy Millowitsch eine Kölner Legende zur Welt. Er war “ne kölsche Jung” wie er im Buche steht, der als Schauspieler, Sänger und Theaterdirektor Geschichte schrieb. Wahrscheinlich muss man Kölner sein, um die Sympathien für ihn voll und ganz zu verstehen. Gemocht und geschätzt wurde und wird er in ganz Deutschland. Der Volksschauspieler starb am 20. September 1999 in seiner Heimat- und Geburtsstadt Köln.
Erinnerungen an Willy Millowitsch
Der Volksschauspieler und Theater-Direktor war als Kölner Original natürlich auch im Kölner Karneval aktiv. Seine Version des Titels “Ich ben ene kölsche Jung” ist auch über 20 Jahre nach seinem Tod regelmäßig in den Kölner Kneipen zu hören. Auch in seinem letzten Lebensjahr sang er sein Lieblingslied.
In Köln liebte man ihn in erster Linie als Theaterschauspieler in seinem eigenen Theater, dem legendären Millowitsch-Theater, das er 1940 von seinem Vater übernommen hatte. Auf Wunsch des Kölner Bürgermeisters und späteren ersten Bundeskanzlers, Konrad Adenauer, wurde der Spielbetrieb des Theaters nach dem Krieg bereits im Oktober 1945 wieder aufgenommen. In diesem Theater wurde gelacht und geweint. Dort gab es dieses Stückchen heile Welt, nach dem man sich damals damals – und auch heute – immer wieder sehnt. Immer wieder wurde z.B. “Der Etappenhase” gespielt.
Von 1953 an war das Kölner Theater im Fernsehen zu Gast. Die erste Live-Übertragung eines Stücks erfolgte bereits 1957. Als 1961 von den Bravo-Lesern zum ersten Mal der beliebteste TV-Star gesucht wurde, erhielt der Schauspieler Millowitsch den Goldenen Otto.
Als das Millowitsch-Theater vor einigen Jahren für immer die Türen schloss, erinnerte man sich gern an die gute alte Zeit.
Willy Millowitsch war aber auch schon früh als Filmschauspieler gefragt. Dort zeigte er auch sein Talent als Sänger. In diesem Falle an der Seite von Peter Alexander und Hans Moser.
Ende der 70er Jahre sang der Kölner Volksschauspieler mit der Hamburger Volksschauspielerin Heidi Kabel eine deutsche Parodie auf den Hit von Suzi Quatro und Chris Norman “Stumblin’ In”. Bei den beiden Originalen hieß das Lied “Der will was von mir”.
Mit seiner letzten TV-Rolle als “Kommissar Klefisch” begeisterte er die Zuschauer in den 90ern noch einmal. Der junge Kriminalbeamte Mike Döpper, gespielt von Dietmar Bär, vertraute auf die Erfahrung des pensionierten Kölner Kriminalbeamten.
Als Sänger landete Willy Millowitsch seinen größten Erfolg mit dem Karnevals-Schlager “Schnaps das war sein letztes Wort”. Die Schallplatte wurde im Laufe der Jahre über 900.000 Mal verkauft.
“Schnaps” soll nun an dieser Stelle nicht das letzte Wort sein:
Mit “Wir sind alle kleine Sünderlein” beenden wir diese kleine Hommage an einen unvergessenen Kölner.
Danke, Willy Millowitsch! Ruhe in Frieden
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