Lilian Harvey wurde am 19. Januar 1906 als Lilian Helen Muriel Pape in London geboren, wuchs in England, der Schweiz und in Deutschland auf. In Berlin legte sie ihr Abitur ab und besuchte anschließend die Ballettschule der Deutschen Staatsoper. Parallel dazu übernahm sie erste kleine Rollen beim Film. Drei Jahre nach dem Abi erhielt sie die erste Hauptrolle. In Windeseile wurde sie zum Publikumsliebling. Die unvergessene Schauspielerin starb am 27. Juli 1968.
Erinnerungen an Lilian Harvey
In erster Linie war Lilian Harvey Schauspielerin. Geblieben sind auch ihre Lieder, die heute noch jeder kennt. Sie wurden immer wieder neu aufgenommen… von wegen “Das gibt’s nur einmal”.
Die erste Hauptrolle in einem Film spielte die ausgebildete Tänzerin in “Prinzessin Trulala” 1926. Zum Star wurde sie durch die weibliche Hauptrolle in “Die drei von der Tankstelle” aus dem Jahr 1930.
Lilian Harvey und Willy Fritsch waren anschließend das Traumpaar des deutschen Films. Gemeinsam sangen sie Titel wie “Liebling, mein Herz lässt dich grüßen”. Die Fans schmolzen dahin.
Ganz Deutschland schwärmte von ihrer Rolle als junge Handschuhmacherin Christel Weinzinger, die in “Der Kongress tanzt” dem Zaren Alexander von Russland den Kopf verdrehte.
In “Ein blonder Traum” hatte Lilian Harvey mit Willy Fritsch und Willi Forst gleich zwei Verehrer. Der am 23. September 1932 anfänglich mit Jugendverbot belegte Film wurde erst 1971 im Deutschen Fernsehen gezeigt. Regie führte Lilian Harveys Lebensgefährte Paul Martin.
Die Liedtexte stammen von Robert Gilbert und dem Drehbuch-Coautoren Walter Reisch, der wiederum mit dem jungen Billy Wilder das Filmdrehbuch verfasste. Der Titel “Irgendwo auf der Welt” hat bis heute nichts an seiner Aktualität verloren.
1933 startete sie ihre Karriere in Hollywood, 1939 emigrierte Lilian Harvey nach Frankreich. Ihre Lieder blieben Gassenhauer und gaben den Menschen Hoffnung in der hoffnungslosen Zeit des Dritten Reiches.
Lilian Harvey starb am 27. Juli 1968 in ihrem eigenen Hotel in Juan-les-Pins an einer verschleppten Gelbsucht.
Foto: UFA