Die heutige Song-Geschichte führt uns zurück zu den Olympischen Spielen in Seoul 1988. Albert Hammond und sein Texter John Bettis schrieben die Olympia-Hymne “One Moment In Time”, den Whitney Houston interpretierte. Ein Song, der immer wieder bei Sportveranstaltungen zu hören ist.
Whitney Houston – One Moment in Time
11. Februar 2012, der Todestag von Whitney Houston.
19. Februar 2012, “One Moment In Time” steigt in die Spanischen Charts ein.
14. Juli 1988, Whitney Houston nimmt “One Moment In Time” auf.
09. August 1963, Whitney Houston kommt in Newark, New Jersey, USA, zur Welt.
27. August 1988, Whitney Houston veröffentlicht “One Moment In Time”.
10. September 1988, “One Moment In Time” steigt in die US-Charts ein.
17. September 1988, der Hit steigt eine Woche später in die Niederländischen Charts ein.
21. September 1988, eine weitere Woche später findet man den Hit auch in den Schwedischen Charts.
24. September 1988, “One Moment in Time” steigt in die Britischen Charts ein. Gleichzeitig steigt der Song in die Belgischen Charts ein.
25. September 1988, Whitney Houston steigt mit ihrem Hit in die Schweizer Hitparade ein.
26. September 1988, der Hit steigt in die Deutschen Charts ein.
4. Oktober 1988. “One Moment In Time” ist die Olympia-Hymne in Seoul
16. Oktober 1988, “One Moment In Time” steht auf Platz 1 in Großbritannien.
24. Oktober 1988, nun hat es der Song auch in Deutschland auf Platz 1 geschafft.
1. November 1988, “One Moment In Time” steigt in die Österreichische Hitparade ein.
13. November 1988, der Hit steht nun auch in den Neuseeländischen Charts.
31. Dezember 1988, spät steigt der Hit auch in die Französischen Charts ein.
Blickt man auf die Charts Anfang Oktober 1988, findet man auf Platz 58 einen Neueinsteiger, der Teil 1 seiner Karriere bereits gerade beendet hatte und nun Teil 2 der Karriere mit unglaublichem Erfolg gerade erst in Angriff nimmt. Es geht um „One Moment In Time“, gesungen von Whitney Houston.
Teil 1 der Karriere waren die Olympischen Spiele in Seoul, der Hauptstadt von Südkorea, die vom 17. September bis zum 2. Oktober stattgefunden haben. Aufgrund des großen Erfolgs der Olympischen Hymne von 1984 in Los Angeles „Reach Out“ von Giorgio Moroder, ließ das Olympische Komitee auch für diese Spiele einen Song vom Südtiroler in den Vereinigten Staaten schreiben. „Hand In Hand“ hieß das Ergebnis und wurde von der Gruppe Koreana gesungen.
Der US-TV-Sender NBC musste für die Ausstrahlung seiner Übertragungen aus Südkorea ähnlich geplant haben. Er beauftrage den Erfolgsautoren Albert Hammond, eine Hymne für diese Spiele zu schreiben. „Nicht kleckern, klotzen“, trifft auf diese Aktion „wie die berühmte Faust aufs Auge“, denn für einen bleibenden Erfolg nahmen sie die zu dieser Zeit unangefochtene Nummer 1 unter den Sängerinnen unter Vertrag: Whitney Houston. Mit einem solchen Olympia-Song sollte man doch Jung und Alt für „die Nachtspiele“ begeistern können. Dazu muss man wissen, dass die Amerikaner in ihrer Hauptstadt Washington beim Aufstehen um 7.00 Uhr bereits alle Ergebnisse des Tages zum Frühstück geliefert bekamen, denn in Seoul war es zu dieser Zeit bereits 20.00 Uhr. Deshalb war es wichtig, dass der US-amerikanische Olympia-Song mit Stolz auf die vergangene Nacht zurückblicken konnte.
Die Zauberformel hieß „One Moment In Time“. Der Song, den Albert Hammond und sein Co-Autor John Bettis für dieses Projekt schrieben, war eine Sensation. Der wortgewandte John Bettis wurde vom Komponisten Albert Hammond mit ins Boot genommen, um dem vorgegebenen Thema gerecht zu werden. Schließlich bekommt man einen derartigen Auftrag auch nicht jeden Tag, dem Zuschauer zu vermitteln, dass er nichts verpasst hat in der Nacht und dafür alle großen Momente zum Frühstück in Perfektion nachgereicht bekommt. In einem Interview mit Albert Hammond verriet mir der Singer-Songwriter, dass ihn John Bettis bereits einen Tag, nachdem er ihn mit dem Thema betraut hatte, anrief und ihm die Zeile des Refrains nennen konnte, die er für geeignet hielt:
Give me one moment in time when I’m racing with destiny
Then, in that one moment of time, I will feel eternity.
Frei übersetzt bedeutet es:
Gib mir diesen eine Moment in meiner Karriere, wenn ich ein Rennen mit meinem Schicksal eingehe.
Dann, in diesem einen Moment, werde ich die Ewigkeit fühlen.
Schönere Worte hat wohl niemand zuvor und auch danach für einen sportlichen Augenblick gefunden, der ein Rennen, ein Kampf, ein Spiel und vieles mehr sein kann.
„Bereits als John mir seine Idee vorlas“, erinnerte sich Albert Hammond sehr bewegt an dieses Telefonat zu dem er sich ans Klavier setzte, „hatte ich die Melodie für diese einzigartigen Worte im Kopf. Ich konnte die Melodie auch sofort spielen. Während ich es tat hörte ich nur aus dem Hörer: ‘Das ist phantastisch, Albert. Ja, das ist unsere Melodie’.“
Für die beiden, die jeder für sich einen kleinen Katalog mit großen Hits vorzuzeigen haben, war es so ein „One Moment in Time“. Heute können wir sagen, die beiden haben diesen Moment perfekt genutzt, sie haben das Rennen gewonnen. Nicht nur das Rennen, um den Olympia-Song 1988, sie haben mit diesem Song eine Hymne für die Ewigkeit geschaffen. Ähnlich wie „We Are The Champions“ wird dieses Lied immer wieder bei Sportveranstaltungen und anderen großen Augenblicken aus der Schublade geholt, um einen besonderen Moment zu unterstreichen.
Nicht nur der amerikanische Sender NBC, der diesen Song in Auftrag gegeben hatte, auch viele andere TV-Sender überall auf der Welt nutzten 1988 Whitney Houstons „One Moment in Time“, um die großen Augenblicke des Tages musikalisch zu unterstreichen.
Um auf die Einleitung zurückzukommen, wir kommen zu Teil 2: Was vor 30 Jahren in Deutschland auf Platz 58 begann, steigerte sich wie fast überall auf der Welt bis auf Platz 1 der Charts. „One Moment In Time“ wurde zum Welthit, der sich millionenfach verkaufte. Es ist einer der bleibenden großen Hits der 80er Jahre.
Der emotionale Hit von Whitney Houston feierte noch einmal ein sensationelles Comeback in vielen Charts im Jahre 2012. Eine Woche nach dem plötzlichen Tod der Sängerin, am 18. Februar 2012, war dieser Song genau wie ihr “Bodyguard”-Hit „I Will Always Love You“ wieder ganz oben in den Hitparaden rund um den Erdball zu finden.