Village People mit “YMCA” in den Song-Geschichten 95

Durch den Song “YMCA” wurde die Gruppe Village People weltweit bekannt. Es gibt viele Gründe zu diesem legendären Hit eine Song-Geschichte zu verfassen. Einer von diesen ist heute der Geburtstag von “G.I.” Alex Briley.

Village People – YMCA

5. Januar 1979, Village People klettern auf Platz 1 der britischen Charts.
12. Januar 1954, “Indianer” Felipe Rose kommt in New York City zur Welt.
4. März 2001, Glenn M. Hughes, der in Leder gekleidete Biker, stirbt im Alter von 50 Jahren.
31. März 1979, Village People erhalten den Goldenen Löwen von Radio Luxemburg für “YMCA”
12. April 1951, Alexander “Alex” Briley, der G.I., kommt in Harlem, New York, USA, zur Welt.
6. Juni 1844, George Williams gründet in London den ersten CVJM, der im Original bekanntlich YMCA (Young Men’s Christian Association) heißt.
1. Juli 1951, “Polizist” Victor Willis erblickt in Dallas, Texas, das Licht der Welt.
7. Juli 1947, “Bauarbeiter” David „Scar“ Hodo wird in Palo Alto, Kalifornien, geboren.
18. Juli 1950, “Biker” Glenn M. Hughes kommt in New York zur Welt.
13. September 1952, “Cowboy” Randy Jones wird in Raleigh, North Carolina, geboren.
15. November 1991, der französische Produzent Jacques Morali, der die Village People ins Leben rief, starb 1991 im Alter von 44 Jahren.

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https://www.youtube.com/watch?v=PUoO4T_23pA


“YMCA” – ein Partysong geht um die Welt

Der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches (§ 175 StGB) existierte vom 1. Januar 1872 (Inkrafttreten des Reichsstrafgesetzbuches) bis zum 11. Juni 1994. Er stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe. Erst 1994 wurde dieser Paragraph ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Selbst in jenem Jahr wurden noch 44 Verurteilungen ausgesprochen. Insgesamt wurden etwa 140.000 Männer nach den verschiedenen Fassungen des § 175 verurteilt.

Gut 20 Jahre vorher kamen zwei amerikanische Musikproduzenten auf die Idee, die verrückte Zeit der Disco-Musik dafür zu nutzen, schwul sein als etwas normales und sogar besonders fröhliches darzustellen. Jacques Morali und Henri Belolo – der im Gegensatz zu seinem Produzenten-Kollegen heterosexuell war, er übernahm später den Part des Polizisten in der Gruppe, wurden inspiriert von Filipe Rose, der als echter Indianer auch in der traditionellen Kleidung seines Stammes umherzog und keinen Hehl daraus machte, schwul zu sein.

Um diesen Indianer scharten sie eine Gruppe, die aus einem Cowboy, einem Biker, einem Soldaten (G.I.), einem Polizisten und einem Bauarbeiter bestand. Alles Typen, die im New Yorker Stadtteil Greenvich Village zu finden waren. Der Stadtteil, den die New Yorker nur „Dorf“ (=Village) nannten, beheimatete eine in den ganzen Staaten bekannte schwule Subkultur und gab der Gruppe den Namen. Außer dem Indianer war – entgegen der sich schnell verbreitenden Auffassung – nur noch der Cowboy Dave Forrest wirklich schwul. Aber das Ziel der Produzenten, nämlich aufzufallen, funktionierte vom ersten Augenblick an.

Erste Erfolge der Village People

Zu diesem Zeitpunkt hatte das Team, das durch die Songwriter Phil Hurt und Peter Witehead bei der Einspielung des ersten Albums unterstützt wurde, längst einen Plattenvertrag für ihre Truppe in der Tasche. Sie hatten ein komplettes Album mit dem Sänger Victor Willis aufgenommen. Zum Test wurde „San Francisco“ in einer Diskothek gespielt und die Reaktion der Gäste reichte aus, dass die Produzenten einen Schallplattenvertrag bekamen. Während das erste Album eher ein Geheimtipp blieb, wurde „San Francisco“ schon weltweit in den Diskotheken gespielt.

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https://www.youtube.com/watch?v=k7-10JylGZ8

Das zweite Album hatte mit „Macho Man“ wieder einen Hit, der in den Diskotheken ankam. Inzwischen war auch die Gruppe zusammengestellt und man war mit der Produktion des dritten Albums beschäftigt.

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https://www.youtube.com/watch?v=YZ1glxX1BiQ

David Hodo, der den Bauarbeiter spielt, erinnert sich nur zu gut an diese Zeit: „Wir hatten unser drittes Album ‘Cruisin’ fertiggestellt, und wir brauchten noch einen Song als Filler. Jacques schrieb ‘YMCA’ in etwa 20 Minuten – er hatte die Melodie, den Chor und das komplette Fundament zusammen. Dann gab er es Victor Willis und sagte: ‘Fülle den Rest auf.’

“YMCA” wird einer der erfolgreichsten Hits der 70er Jahre

Ich war immer ein bisschen skeptisch unseren Songs gegenüber. Bei ‘YMCA’ war es anders. Als ich es hörte, wusste ich, dass wir etwas Besonderes hatten. Dieses Lied hatte die Wirkung eines Werbespots. Es klang einprägsam und wenn es einen gepackt hat, bekommt man es nicht aus dem Ohr und es verfolgt einen den ganzen Tag. ‘YMCA’ hat sicherlich eine schwule Herkunft. Das war es, was Jacques dachte, als er es schrieb. Ich meine, sieh uns an; Wir waren eine Schwulengruppe. Also wurde das Lied geschrieben, um Schwulsein mit ‘YMCA’ zu feiern! Und schwule Menschen lieben es!”

Nicht nur „der Bauarbeiter“ war sofort von dem Song überzeugt. Auch Henri Belolo, der im Produzenten-Team für den geschäftlichen Part zuständig war, wusste sofort, dass endlich der ganz große Hit da war. Obwohl es zu dieser Zeit noch kein MTV oder andere Video-TV-Sender gab, ließ er ein Video zu „YMCA“ anfertigen. Dazu wurde eine besondere Choreographie gefunden, in dem die bunte Truppe, die Buchstaben tanzend darstellte.

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