Am 29. August 1964 steigt “Oh, Pretty Woman” in die US-Charts ein. Es dauert bis zum 26. September, damit der Song Platz 1 der Charts erobert.
25. Juli 1964, Roy Orbison und Bill Dees werden von Claudette Orbison zu “Oh. Pretty Woman” inspiriert.
1. August 1964, Roy Orbison nimm “Oh, Pretty Woman” auf.
8. August 1964, “Oh, Pretty Woman” wird veröffentlicht.
29. August 1964, der Hit steigt in die US-Charts ein.
19. September 1964, der Song steigt in die Niederländischen Charts ein.
26. September 1964, “Oh, Pretty Woman” steht auf Platz 1 in den USA.
1. Oktober 1964, direkt auf Platz 1 geht es in die Belgischen Charts.
8. Oktober 1964, “Oh, Pretty Woman” geht in England auf Platz 1.
10. Oktober 1964, Platz 1 in den Niederlanden und in Australien für den Hit.
23. Oktober 1964, auch in Irland steht “Oh, Pretty Woman” auf Platz 1.
1. November 1964, der Hit steigt in die Deutschen Charts ein.
1. Januar 1965, “Oh, Pretty Woman” ist die Nummer 1 in Deutschland.
15. Februar 1965, “Oh, Pretty Woman” steigt in die Österreichische Hitparade ein.
Habt ihr auch Julia Roberts im Kopf, wenn ihr den Song “Oh, Pretty Woman” von Roy Orbison hört? Richard Gere sorgt im Film “Pretty Woman” dafür, dass ihr alle Wünsche erfüllt werden und mit Begeisterung sieht man die Schauspielerin in den tollsten Kollektionen. Zum Zeitpunkt, als der Film in die Kinos kam, war Roy Orbison schon tot und der Song mehr als 25 Jahre alt.
Es war der größte Hit des Sängers, den er 1964 während einer Shopping Tour seiner Frau mit seinem damaligen Partner Bill Dees schrieb. Es war am 25. Juli als die beiden, die noch nicht häufig miteinander gearbeitet hatten zusammen im Haus von Roy Orbison saßen und nach einer Idee für einen Song suchten, als die Tür aufging und seine attraktive Frau Claudette hereinkam, um Bescheid zu geben, dass sie einkaufen ginge.
“Brauchst du Geld”, fragte Roy Orbison, was Bill Dees mit einem “Schöne Frauen brauchen kein Geld” beantwortete. Claudette, für die Roy Orbison den gleichnamigen Song schrieb, der von den Everly Brothers gesungen und zum Hit wurde, drehte sich um und stöckelte von dannen.
Den Rhythmus ihres Ganges nahm Bill Dees auf und klopfte den Takt auf den Tisch. Roy Orbison griff das Zitat seines Gegenübers auf und sang die Zeile “Pretty Woman, walking down the street, Pretty Woman, the kind I like to meet …”, die sich dem Rhythmus der Schritte seiner Frau anpasste.
Bill Dees erinnert sich in “1000 UK #1 Hits” von Jon Kutner und Spencer Leigh: “Roy sang es, während ich mit meiner Hand auf den Tisch schlug, und als sie zurückkehrte, hatten wir den Song. Ich liebe den Song. Von dem Moment an, als der Rhythmus begann, konnte ich die Absätze auf dem Bürgersteig hören, Klick, Klick, die hübsche Frau geht die Straße entlang, in einem gelben Rock und roten Schuhen. Wir haben ‘Oh Pretty Woman’ an einem Freitag geschrieben, am nächsten Freitag haben wir ihn aufgenommen, und am übernächsten Freitag war er draußen. Es war das schnellste, was ich je gesehen habe.”
Als Claudette nach ca. einer dreiviertel Stunde später vom Einkaufen zurück kam, saßen die beiden Komponisten vergnügt auf der Couch und hatten den Song im Kasten, der wie gerade erfahren haben eine Woche später aufgenommen wurde.
Am 1. August 1964 wurde der Song “Pretty Woman” zusammen mit der B-Seite “Yo Te Amo Maria” im Fred Foster-Sound Studio in Nashville aufgenommen. Die Aufnahmesession war sowohl produktiv als auch unterhaltsam, und sie verlief unter der aufmerksamen Leitung von Fred Luther Foster, dem Inhaber und Mitgesellschafter von Monument Records. Die Tonstudios befanden sich in Hendersonville, ganz in der Nähe von Roy Orbisons Wohnsitz. Obwohl nur zwei Takes für die Aufnahme benötigt wurden, gingen ihnen ganze drei Stunden Vorbereitungszeit voraus. In dieser Zeit vor dem ersten Take wurde mit verschiedenen Arrangements experimentiert, und die kreativen Funken flogen.
Roy Orbison hatte seinen Tournee-Schlagzeuger Paul Garrison mitgebracht, der zusammen mit Buddy Harman am Schlagzeug eine eindrucksvolle Rhythmusgrundlage legte. Die instrumentale Besetzung bestand aus angesehenen Sessionmusikern des sogenannten Nashville A-Teams. Namen wie Jerry Kennedy (Leadgitarre Gibson ES-335) sind untrennbar mit den charakteristischen Klängen des Songs verbunden. Das repetitive Achtelnoten-Riff, eine Abwandlung des Riffs in Little Richards “Lucille”, stammt von Jerry Kennedy. Weitere Mitglieder des Teams wie Ray Edenton (Rhythmusgitarre), Billy Sanford und Wayne Moss (Elektro-Gitarren), Floyd Cramer (Piano) und Boots Randolph (Tenorsaxophon) verliehen dem Song seine vielseitige Klangpalette.
Nicht zu vergessen das legendäre Gitarren-Intro, das von den Gitarristen Jerry Kennedy, Wayne Moss und Billy Sanford geschaffen wurde. Dieses unvergessliche Intro ist ein Meisterwerk für sich. Die Basstrommel schlägt im Gleichklang mit jedem Beat, während das Snare Drum diesen Rhythmus verdoppelt. Das geschlossene Hi-Hat gibt bei jedem Auftakt den Takt vor. Dann, nach einem Takt Stille, setzt Grady Martin auf seiner akustischen 12-saitigen Gitarre mit einem aufgelösten Akkord-Riff ein. Der elektrische Bass und die elektrische Leadgitarre gesellen sich nach einer Wiederholung hinzu, während die zweite elektrische Gitarre und das Saxophon den Klang vervollkommnen.
Der Song “Oh, Pretty Woman” markierte eine kraftvolle Verschiebung in Orbisons Musikstil im Vergleich zu seinen vorherigen melancholischen Singles. Es war eine Rock-Ballade mit einem eingängigen Riff, die eine neue musikalische Facette zeigte. Im simplen Songtext finden sich einige unerwartete Passagen. Das charakteristische “yeah, yeah”, das von den Beatles adaptiert wurde, fand seinen Weg in den Song. Orbison fügte sogar ein unkonventionelles Fauchen hinzu, das er aus einem Bob-Hope-Film entliehen hatte.
Der Welthit war perfekt. “Oh, Pretty Woman” ging um die Welt und wurde in vielen Ländern ein Nummer 1-Hit. Vielleicht fehlte Roy Orbison seine Frau Claudette für weitere Hits dieses Formats. Sie starb bei einem Motorradunfall 1966.