Heute sprechen wir mit einem ganz besonderen Gast: Hans-Timm Hinrichsen, besser bekannt als Timsen – Gründungsmitglied der Band Santiano, Multi-Instrumentalist, plattdeutscher Herzensmusiker und einfach ein echtes Nordlicht.
Geboren in Rendsburg und aufgewachsen auf einem Bauernhof bei Kropp, hat er schon früh seine Leidenschaft für Musik entdeckt – mit sechs Jahren Gitarre, mit zwölf am Schlagzeug, alles autodidaktisch, versteht sich. Und diese Leidenschaft zieht sich durch sein ganzes Leben.
Mit Santiano hat er die großen Bühnen dieser Welt erobert – Nummer-eins-Alben, Millionen verkaufte Tonträger, Tourneen mit Helene Fischer und ein eigenes Musikgenre mitgeprägt: Shanty-Rock.
2025 dann ein neuer Kurs: „Vun Hier“, sein erstes Soloalbum – komplett auf Plattdeutsch. Mit Songs, die nach Heimat klingen, und spannenden Duettpartnern wie Wolfgang Niedecken, Stefanie Heinzmann oder Ringlstetter. Und auch wenn geplante Konzerte diesen Sommer aus gesundheitlichen Gründen pausieren mussten – eins ist klar: Der Mann hat noch einiges vor.
Außerdem engagiert er sich als Botschafter für trauernde Familien in Schleswig-Holstein – als gelernter Heilpädagoge mit ganz viel Herz.
Nach deinem Solo-Debüt Album „Vun Hier“ schlägst du das nächste Kapitel deines Solo-Projekts auf – diesmal gemeinsam mit Bülent Ceylan. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Timsen: Naja, ich hab mit Bülent schon so manche Nacht auf Wacken durchgemacht und hab ihn zum ersten Mal nüchtern im Studio gesehen – Nein – Scherz. Wir kannten uns über Santiano und hatten hier und da schon mal `n kleinen Kurzschnack. Als dann die Frage kam, mit wem wir denn mal einen metallischen Song zusammen machen könnten, fiel uns sofort Bülent ein: Angefragt – Songdemo geschickt – Zusage bekommen. So eenfach kann dat gohn.
Erzähle uns eine schöne Anekdote zur gemeinsamen Arbeit im Ton-Studio.
Timsen: Die Hauptanekdote ist, dass es diesmal bei den Aufnahmen zu so einem Metal-Song eine ganze Tausendmeterrunde wärmer war.”Ik heff schweet,as een Schwien“ sagt man auch gern mal auf Plattdüütsch. Ich hab Bülent noch `ne Wäscheklammer für seine Nase angeboten – wollte er nicht. Ich glaub, er hat alles auf Lunge weggezogen.
Sowohl Bülent Ceylan als auch du seid – im Rahmen von Santiano – bereits auf Wacken aufgetreten und auch dieses Jahr ist es wieder soweit. Welche Affinität hast du selbst zur Metal-Musik?
Timsen: Also, bei mir gehts nicht rein um Heavy Metal was einen härteren Sound betrifft. Ich war immer auch schon ein Hardrock-und Bluesrockfan – so die Urgesteine Deep Purple, ZZ Top, AC/DC usw.. haben mir immer schon mit ihrer Musik so ein Feeling von „Nu geht das ab hier un nu de Buddel op`n Disch und denn geiht de Pardy los“ gegeben. Dazu mal grundsätzlich: Es muss nicht zwingend der brüllende Gitarrensound sein, der einem Song die Schwere und das Nach-Vorne-Gehen gibt. Drums, die cool und einfach auf`m Punkt sind, dazu `n satter Bass…..mehr braucht`s oft nicht…..der Rest kommt von allein.
Dieses Jahr darfst du deinen 60. Geburtstag feiern! Verrate uns: Wer wird dich an diesem Tage beehren dürfen und was ist dein größter persönlicher Wunsch?
Timsen: Mein Geburtstag bleibt ganz privat – de Rest ist geheim :-))) In diesen Zeiten hat man viele Wünsche: Persönliche, wie die Gesundheit deiner Lieben und Freunde. Aber ich wünsche mir auch von ganzem Herzen, dass endlich wieder (mehr) Frieden auf diesem Planeten einkehrt! Dass herrschende Egos und Dummheit endlich verschwinden! Dass sich der Umgang miteinander ändert! Diese unreflektierte Gepöbel ist nicht auszuhalten. Im Alltag einfach mal öfter wieder „bitte“ und „danke“ sagen…ich könnte hier beibleiben.
Du bist es gewohnt auf vielen Bühnen zu spielen und kommst viel rum. Was darf für dich niemals im Handgepäck fehlen?
Timsen: Mien Schwattbrot!!
You may also like
-
Lynn Anderson veröffentlicht ihren Hit “Rose Garden”, 08.10.1970
-
Barry White: Aus dem Knast ins Musikgeschäft, 28.08.1960
-
Die Take That-Story
-
Michael Holm und Kenny Rogers stehen in den Deutschen Charts, 18.07.1977
-
Die Cats klettern mit “One Way Wind” an die Spitze der Schweizer Hitparade, 13.06.1972