Karneval in Rio, knappe, glitzernde Kostüme, Sommer, Sonne, Meer – wer denkt da nicht an Samba. Samba-Tanzen ist Lebensfreude und Spaß im Einklang zu einer extrem rhythmischen Musik!
“Samba” ist ein Sammelbegriff für an die hundert brasilianische Tanzarten, die von eingewanderten Afrikanern mitgebracht wurden. Da die Sklaven aus sehr unterschiedlichen afrikanischen Regionen und Kulturen kamen, haben sich diese Musiktraditionen jedoch nicht in Reinform erhalten, sondern vermischten sich miteinander. Die Basis war dabei stets ein afrikanische Trommel-Rhythmus.
Samba
geht auf uralte Kreistänze der Bantu-Völker zurück und bedeutet in
der angolanischen Bantusprache Bauch- und Beckenbewegungen. Er
entstand in Brasilien im 19. Jahrhundert
Durch
viele Einflüsse entstand der heutige Samba, der nicht nur fester
Bestandteil des Welttanzprogramms ist, sondern auch durch seine
aufreizende und überschäumende Art die wichtigste Ausdrucksform des
brasilianischen Karnevals.
Besonders in Rio
de Janeiro hat
sich ein Wettbewerb zwischen den städtischen Samba-Tanzschulen zur
Karnevalszeit etabliert.
1928
wurde in Rio die erste Sambaschule gegründet, kurz darauf folgte die
Estação
Primeira de Mangueira,
die
heute noch bestehende traditionsreichste Sambaschule Brasiliens.
Damit wurde die Musik ein wichtiges Sprachrohr der unteren Schichten
Rios, denen überwiegend die schwarze Bevölkerung angehörte. Samba
hielt jedoch auch in den weißen, bürgerlichen Kreisen Einzug. Mit
dem Aufkommen des Radios
verbreitete
sich der Samba sehr schnell und wurde in den 1930er Jahren zum
musikalischen Puls des Landes.
Seit 1924 ist der Tanz in Europa verbreitet, seit 1959 Turniertanz und seit 1963 im Welttanzprogramm. Samba wird auf Turnieren bei einem Tempo von 44 bis 53 Takten pro Minute getanzt. Der Gesellschaftstanz ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem komplexen und schnellen Original-Samba. Die europäische Variante hat heute nicht mehr viel mit der brasilianischen Tanzform zu tun. Typisch sind deutliche und schnelle Hüftbewegungen und eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Beckens kombiniert mit dem Beugen und Strecken der Knie und Sprunggelenke, wodurch das charakteristische, sogenannte Bouncen entsteht. Samba-Tänzer benötigen viel Raum um die fließenden Bewegungen und schnellen Schritte richtig ausführen zu können. Als auch Turniertanz hat sich der Samba bewährt.
Der
Disco-Samba ist eine einfache Zweischritt-Form des Samba. Er kommt
ohne Hüft- und Bouncebewegung aus. Der aufgrund des einfachen
Schrittmusters leicht zu erlernende Disco-Samba hat sich in den
letzten 10 Jahren durchgesetzt und wurde 2012 in das Welttanzprogramm
aufgenommen. Disco-Samba kann als Vorstufe zur anspruchsvolleren
3-Schritt-Version angesehen werden. Manche Tanzschulen behalten diese
2-Schritt-Variante aber auch als eigenständigen Tanz bei
Zum letzten Lied wollen Sie lieber Polka tanzen? Damit tanzen Sie nicht aus der Reihe. Auch Polka wird im 2/4 Takt und 40 – 80 Taktschlägen pro Minute getanzt. Es sind lediglich das Ambiente und die Instrumentation, die entscheiden, was getanzt wird.