“Gib mir 5”: WIENER POTPOURRI

Ein Artikel von Helga Mühlberger

Ich glaube, man hat es schon gemerkt, dass ich Österreicherin bin und jetzt oute ich mich auch noch als Wienerin. Wobei – eine echte Wienerin bin ich gar nicht, denn dazu muss man in Wien geboren sein. Bin ich aber nicht. Ich habe noch nicht mal eine böhmische Großmutter in der Ahnenreihe als Joker. Eine böhmische Großmutter ist sozusagen das Salz im Altwiener Suppentopf.

Wiener Potpourri

Aber ich schweife ab. Was ich eigentlich sagen wollte – ich bin eine wahre Wienerin, denn ich liebe diese Stadt und das dürfen auch die „Zuagroastn“. Prominentes Beispiel dafür ist Josè Feliciano, der sich in der Nähe von Wien niedergelassen hat und in der Stadt ein Kaffeehaus betreibt. Dort soll es den besten Kaffee von Wien geben. Darüber kann ich mir kein Urteil erlauben, einfach weil ich noch nie da war, jedoch seine Wien-Hymne sagt viel darüber aus, wie er Wien erlebt.

Mit diesem Lied hat der puerto-ricanische Sänger seiner Wahlheimat ein musikalisches Denkmal gesetzt.

Wien schaut schon bei Tag gut aus, wird aber bei Nacht erst schön (Robert Stolz). Rainhard Fendrich meint ebenfalls, dass man die Stadt unbedingt bei Nacht erleben muss.

Nun ist also klar, dass man nach dem goldenen Wienerherz vergeblich sucht und Peter Cornelius beschreibt warum das so ist. Peter Cornelius ist einer der erfolgreichsten Vertreter des Austropop – gerade auch in Deutschland. Seine Hits hielten sich wochenlang in den Charts. Deutschland liebte ihn, Österreich sowieso und Wien erst recht.

Raunzen gehört also zum Wiener Charme. Der Wiener Schmäh ist vielleicht nicht jedermanns Sache und auch wenn Wien nach vielen Jahren nicht mehr den Titel „lebenswertete Stadt“ trägt, liebenswert ist immer noch und auf jeden Fall eine Reise wert. Von der pulsierender Hauptstadt bis zu beschaulichem Landleben ist in Wien alles vorhanden.Egal, ob man in der Innenstadt herumstrandelt oder seine Seele an der Alten Donau baumeln lassen will. Es lässt sich hier einfach gut leben. „Wien woat auf di“

Musikexperten erkennen das Lied natürlich. Es ist eine Coverversion von Billy Joels „Vienna“ interpretiert von einer Gruppe, die sich Granada nennt aber nichts mit Spanien zu tun hat. Warum sich eine steirische Mundart-Band so nennt sei dahingestellt. Mir fällt dabei der Ausspruch „Gleich spielt`s Granada“ ein.

Was fehlt noch um das Bild von Wien komplett zu machen? Der Wiener Wein vielleicht? Oder eher der Wiener Walzer? Oder ein Sänger wie Peter Alexander? Oder einfach alles auf einmal? Das muss ein Stück vom Himmel sein.

Ein echter Wiener hebt jetzt das Weinglas, ich suche meine Tanzschuhe.