Karl Eduard von Schnitzler präsentiert “Der schwarze Kanal”
Am 21. März 1960 feiert “Der schwarze Kanal” Premiere im DDR-Fernsehen. Karl Eduard von Schnitzler sorgte mit dieser Sendung für eine Antwort auf die ARD-Sendung “Die rote Optik”, in der Thilo Koch, der Leiter des West-Berliner Studios des Norddeutschen Rundfunks, Ausschnitte aus Sendungen des DDR-Fernsehens als Propaganda analysierte. Dabei entwickelte er eine so eigene Art, dass man die Sendung heute als Karikatur ansehen könnte.
Böse Zungen behaupten, dass die Sendung im Westen mehr geschaut wurde als im Osten. Eines ist sicher, es gab im Westen immer eine Generation, die aus dem Staunen nicht herauskam, und nach wenigen Sendungen froh war, im anderen Teil Deutschlands zu leben.
Erklären wir die Sendung am einfachsten mit seinen Worten
„Der Schwarze Kanal, den wir meinen, meine lieben Damen und Herren, führt Unflat und Abwässer; aber statt auf Rieselfelder zu fließen, wie es eigentlich sein müßte, ergießt er sich Tag für Tag in hunderttausende westdeutsche und Westberliner Haushalte. Es ist der Kanal, auf welchem das westdeutsche Fernsehen sein Programm ausstrahlt: Der Schwarze Kanal. Und ihm werden wir uns von heute an jeden Montag zu dieser Stunde widmen, als Kläranlage gewissermaßen.“
Karl-Eduard von Schnitzler: Der schwarze Kanal, zitiert in den Medienobservationen
Gekannt hat den Karl Eduard von Schnitzler jeder im Osten. Die Erinnerungen sind unauslöschlich.
Im März 1960 gab es noch keine Staatsgrenze und so waren die Schlager in den meisten Fällen dieselben.
“Plus 5” Schlager aus dem Jahr 1960
In der Bundesrepublik wurden bereits Schlager- und Hitparaden von Radio-Sendern und der BRAVO veröffentlicht und auch die wohl ehrlichsten Charts aller Zeiten – die gezählten oder doch nur geschätzen Einsätze von Songs in Musikboxen – wurden gelistet. Lieblingshit dieser Zeit war eindeutig “Marina”. Es gab deutsche Fassungen in Ost (Günter Geißler) und West (Will Brandes), doch was waren die gegen das Original von Rocco Granata.
Aus Dänemark kam das Duo Jan & Kjelt. Mit ihrem “Banjo Boy” konnten sie ganz gewiss ebenfalls alle begeistern.
Aus Russland kam die Melodie “Podmoskovnye vetchera” von Vladimir Troshin. In der DDR wurde daraus “Wenn es Abend wird (Moskauer Abende)” gesungen von Peter Wieland. Schnell nahm man diesen Schlager auch im Westen zur Kenntnis. Max Greger war 1959 im Westen der Erste, der erkannte, welches Potenzial in diesem Lied steckte. 1961 ging die Version von Kenny Ball um die Welt.
Manchmal war es auch so, dass ein wenig erfolgreicher Schlager in der DDR zum Hit wurde. “Prego Prego Gondoliere” nahm die Niederländerin Mieke Telkamp mit dem aus Wuppertal stammenden Orchesterchef Bela Sander auf. Es wurde ein kleiner Hit in der BRD, einer der Hits des Jahres in der DDR.
Einen Instrumental-Hit aus den Vereinigten Staaten liebte man im Frühjahr 1960 auf der ganzen Welt. Der “Red River Rock” war der Tanzhit der Jugend.
Du hast Lust auf weitere Erinnerungen aus dieser Zeit bekommen? Dann nutze doch einfach einmal die Suche und gib “Plus 5” oder eine Jahreszahl ein. Anschließend solltest du ein Angebot erhalten, mit dem du dich problemlos einen ganzen Tag lang unterhalten könntest. Mehr als 500 Zeitreisen warten auf dich.
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