Die Geschichte dieser Band kann man nicht eben mal so in einer Geburtstag-Hommage aufleben lassen. The Who haben ohne Frage ein Stück Musikgeschichte geschrieben, die man durchaus häufiger genießen kann. Heute heißt es
Erinnerungen an John Entwistle
1. März 1944, Roger Daltrey kommt in East Acton, London, England, zur Welt.
19. Mai 1945, Pete Townshend wird in Chiswick, London, geboren.
27. Juni 2002, John Entwistle stirbt im Alter von 57 Jahren an einem Herzinfarkt, der auf eine Überdosis Kokain zugeführt wird.
23. August 1946, Keith Moon kommt in London zur Welt.
7. September 1978, im Alter von 32 Jahren stirbt Schlagzeuger Keith Moon an einer Überdosis des Beruhigungsmittels, das er sich verordnet hatte, um seine Alkoholsucht zu bekämpfen.
9. Oktober 1944, John Entwistle wird in Chiswick geboren.
“My Generation” – Die Hymne der Band
1965 schrieb Pete Townshend die Hymne einer Generation: “My Generation”. Der einfache Beat bekam neue Nuancen. Das war Rock, wie man ihn zuvor nicht kannte. Die Mods erkannten sich in der Band wieder. Die Fans der Band feiern diesen Song auch bei den aktuellen Konzerten.
Der Start in den 60er Jahren
The Who gingen aus der Londoner Band The Detours hervor, die bereits Ende der 50er Jahre – mit Roger Daltrey als Gitarrist – mit Schulfreunden zu spielen begannen. Anfang der 60er kamen Pete Townshend und Bassist John Entwistle dazu. Als am Valentinstag 1964 aus The Detours die Band The Who wurde, saß noch Doug Sandom am Schlagzeug. Somit gilt er als Gründungsmitglied von The Who. Er wurde aber bereits im April durch den legendären Keith Moon ersetzt. Der erste Hit von The Who war “I Can’t Explain”, der die Band gleich über die Grenzen Englands hinaus bekannt machte.
Auch mit der zweiten Single schaffte es die Band in die Top 10 in England. “Anyway, Anyhow, Anywhere” bestätigte den Sound der Band, der für zahlreiche Punkbands Vorbild war.
Die dritte Single “My Generation” traf den Nerv einer Generation. Witzig zu sehen ist bei dieser TV-Aufnahme, dass man in England das gute alte Ballett als optischen Hingucker zu Musik zunächst beibehalten hatte. Es scheint den Damen sichtlich Spaß bereitet zu haben.
Im Laufe der Zeit waren es vor allem die Live-Auftritte der Band, die als spektakulär galten.
Als siebte Auskopplung aus dem Debüt-Album “My Generation” wurde “The Kids Are Alright” veröffentlicht. Es wurde die Hymne der Mods, wie sich junge Leute nannten, die eine junge Lebensform auslebten. Der Begriff ist aus dem Englischen von Modernist abgeleitet. Er entstand bereits in den 50er Jahren als Gegenbewegung zu den Rockern. Statt Motorräder bevorzugten sie Motorroller und statt in Lederklamotten kleideten sie sich in italienische Anzüge.
Es war an der Tagesordnung, dass Pete Townshend am Ende der Show seine Gitarre zerschlug. Zu den besonderen Einlagen der Band läuft der Song “Run Run Run”.
Im “Beat Club” stellten The Who 1967 “Happy Jack” vor. Der Song wurde Erkennungstitel der “Musik für junge Leute” beim NDR.
Die kreativen 70er Jahre
Mit dem Album “Who’s Next” zeigte sich bereits, dass aus den wilden Mods ernst zu nehmende Musiker geworden waren. Der Hit “Won’t Get Fooled Again” war kein Beat mehr, das war astreiner Rock.
Das vielleicht heute populärste Stück der Band ist “Behind Blue Eyes” vom Album “Who’s Next”. Zahlreiche Bands haben dieses Album gecovert.
Mit der Rock-Oper “Tommy” schrieb die Band Musikgeschichte. Die Story des tauben, stummen und blinden Tommy Walker ging um die Welt. Sie sorgte für ausverkaufte Konzerte und wurde verfilmt.
Die Songs des Albums, wie “Pinball Wizard”, “See Me Feel Me” oder “I’m Free”, sind zeitlose Rockhymnen geworden.
The Who – Forever
Mit “Tommy” gelang The Who ohne Frage ein Stück Musikgeschichte. Durch diesen gigantischen Erfolg ist das Nachfolgealbum heute ein wenig zu sehr in die zweite Reihe gerutscht. Dabei ist es nicht weniger genial. Pete Townsend und Roger Daltrey ließen es 2013 live aufleben.
The Who bestehen heute aus Roger Daltrey und Pete Townshend. Neben den vielen eigenen Projekten finden sich die beiden immer wieder zusammen, um ihre Musik live zu präsentieren. Die Karten für die Konzerte sind in Windeseile verkauft.
Solo-Projekte
Pete Townshend
Ende der 60er Jahre war Pete Townshend neben The Who auch Teil der Band Thunderclap Newman. “Something In The Air” war ein Nummer 1-Hit in Großbritannien.
Roger Daltrey
In den 70er Jahren nahm Roger Daltrey sein erstes Solo-Album auf. Die ausgekoppelten Songs “One Man Band” und “Giving It All Away” stammten aus der Feder des damals noch unbekannten Leo Sayer.
Durch den Erfolg des Films “Tommy” wurde der Sänger der Band für weitere Filmprojekte interessant. Für diese Rolle war er sogar für einen “Golden Globe” nominiert. U.a. spielte er Franz Liszt in der Verfilmung “Lisztomania” .
Als er von der Gruppe Queen 1992 gebeten wurde, am Freddie Mercury Tribute-Konzert teilzunehmen, war es für ihn selbstverständlich, einen der Songs zu übernehmen. Es wurde “I Want It All”.
Mit anderen zu musizieren ist für Roger Daltrey die Droge, die ihn jung hält. Als ihm von The Chieftains angeboten wurde, mit ihnen den The Who-Klassiker “Behind Blue Eyes” zu singen, war er sofort bereit.
2019 veröffentlichte Roger Daltrey eine Orchester-Version der Rockoper “Tommy”. Daraus müssen wir uns doch unbedingt “Pinball Wizzard” anhören.
John Entwistle
Der Original Bassist von The Who, John Entwistle, wurde nur 57 Jahre alt. The Ox, wie er von Freunden und Fans genannt wurde, starb am 27. Juni 2002.
Auch der Bassist wurde von den in ihrer Heimat Irland und auch Großbritannien hoch verehrten Chieftains angefragt, ob er den Song “Behind Blue Eyes” mit Roger Daltrey und ihnen spielen würde. Keine Frage!
Keith Moon
Der Schlagzeuger der Who war mit seinen Schlagzeugsoli eine Attraktion in jeder TV-Sendung für junge Leute. Dieser Ausschnitt stammt aus dem Jahr 1974. Ohne jede Begleitung fasziniert Keith Moon sechs Minuten lang das Publikum.
Foto: The Who