Am 13. Juni starb der ehemalige Nachrichtensprecher Wilhelm Wieben. Elf Tage zuvor hatte er seinen 84. Geburtstag gefeiert. Wie die meisten “Tagesschau”-Sprecher gehörte er dank seiner 25-jährigen Tätigkeit zu den vertrauten Gesichtern, die man immer gern in seinem Wohnzimmer zu Gast hatte.
Erinnerungen an Wilhelm Wieben
Wilhelm Wieben war von 1973 bis 1998 als Sprecher der “Tagesschau” tätig gewesen. Bereits in den Jahren zuvor hatte er in der Redaktion der Nachrichtensendung gearbeitet und war als Off-Sprecher zu hören. Das erste Video zeigt den Sprecher in den Spätnachrichten zum Sendeschluss aus dem Jahr 1978.
Seinen letzten Auftritt in der “Tagesschau” hatte der beliebte Sprecher am 24. Juni 1998. Es war wie bei ihm zu erwarten kein spektakulärer, sondern ein professioneller Abschied ohne Emotionen.
Wilhelm Wieben ist in Hennstedt (Dithmarschen), Schleswig-Holstein, geboren. Er begann eine Kellnerlehre, brach diese ab und zog eine Verwaltungsausbildung vor. Anschließend gab er seinen Eltern zu verstehen, dass er Schauspieler werden wollte. Er besuchte die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Nach der Ausbildung spielte er in erster Linie Theater und bekam einen ersten Sprecherjob beim Sender Freies Berlin. Von dort wechselte er zurück nach Norddeutschland und wurde erster Ansager bei Radio Bremen. In dieser Tätigkeit hatte er einen legendären Auftritt. Er sagte die erste Ausgabe des Beat-Clubs an.
Wilhelm Wieben und die Musik
Zur Musik hatte Wilhelm Wieben immer ein gutes Verhältnis. Als Sprecher beim NDR nutzte er die Möglichkeiten, verschiedene Radiosendungen zu moderieren. Der “Tagesschauer”-Sprecher bekam mit “Melodien der Meere” eine eigene Sendung bei seinem Heimatsender, dem NDR.
Vielen werden den Nachrichtensprecher auch mit einem Nummer 1-Hit in Verbindung bringen. Für das Video von Falcos “Jeanny” war er als Nachrichten-Mann im Einsatz.
Nach der Zeit bei der “Tagesschau” machte sich Wilhelm Wieben rar im Fernsehen. Seine Liebe galt dem Theater und dem Schreiben. Er verfasste mehrere Bücher auf Platt. Als er mit Dagmar Berghoff zu Markus Lanz in die Talk-Show kam und sich mit Ina Müller, die ebenfalls eingeladen war, unterhielt, war der Gastgeber platt.
Wilhelm Wieben bleibt unvergessen.
Ein Freund grüßte zum 80. Geburtstag voller Dankbarkeit.
Tschüss und ruhe in Frieden, Wilhelm Wieben.