Am 4. Februar 2013 starb Reg Presley. Er war Kopf und Sänger der Troggs, die zu den erfolgreichsten Bands der Beat-Dekade zählten.
The Troggs

- Reg Presley (eigentlich Reginald Ball), (* 12. Juni 1941 in Andover, Hampshire; † 4. Februar 2013), Gesang
- Chris Britton, (* 21. Januar 1945 in Watford, Hertfordshire), Gitarre
- Pete Staples, (* 3. Mai 1944 in Andover, Hampshire), Bass
- Ronnie Bond (eigentlich Ronald Bullis), (* 4. Mai 1940 in Andover, Hampshire; † 13. November 1992), Schlagzeug
- Dave Wright (David Frederick Wright), (* 21. Januar 1944 in Winchester, Hampshire; † 10. Oktober 2008) Gesang, Rhythmus-Gitarre.
- Tony Murray (Anthony Murray), (* 26. April 1943 in Dublin, Irland), Bass-Gitarre
Mit den Troggs war Reg Presley bis zu seinem Tod ein regelmäßiger Gast auf zahlreichen Oldies-Festivals. Live war er noch genauso stark wie zu seinen Glanzzeiten in den 60er Jahren.
The Troggs – Story
Die Troggs waren eine der zahllosen britischen Bands, die mit dem Erfolg der Beatles und Rolling Stones gefragt waren. The Troglodytes, zu Deutsch Höhlenmenschen, war eine Band aus der kleinen Stadt Andover in Hampshire, Süd-England. Die Freunde Reg Presley (Sänger) und Ronnie Bond (Drums) gründeten ihre Band Anfang der 60er Jahre. 1964 stellte sich die R&B-Band, die es regional schon zu gewissem Ruhm gebracht hatte, neu auf. Mit Pete Staples am Bass und Gitarrist Chris Britton gründeten sie The Troggs mit der Absicht, eine der angesagten Beat-Bands zu werden.
The Kinks-Manager Larry Page erlebte die Band live und nahm sie unter Vertrag. Im Februar 1966 veröffentlichte die Band mit “Lost Girl” ihre erste Single.
Mit ihrer zweiten Single “Wild Thing” zogen sie aus, um die Welt zu erobern. Der US-amerikanische Singer-Songwriter Chip Taylor hatte diesen Song für die amerikanische Band Jordan Christopher & The Wild Ones geschrieben. Aus dem Blues angehauchten Song mit Mundharmonika, kreierten The Troggs einen popigen Ohrwurm in ihrem eigenen Sound. Auch optisch konnte sich die Band in ihren gestreiften Anzügen sehen lassen.
“Wild Thing” ging um die Welt und die Jugend tanzte ausgelassenen nach diesem neuen Beat. In den Vereinigten Staaten stand die Band mit ihrem ersten Hit direkt auf Platz 1 der Hot 100. Im Juli 1966 legten sie “With A Girl Like You” nach und landeten den nächsten Top Hit.
“I Can’t Control Myself” wurde der dritte Top 10-Hit in Folge.
Der vierte Hit in ihrem ersten Jahr mit Plattenvertrag zeigte die Band von einer anderen, der sanften Seite. “Any Way That You Want Me” passte wunderbar in die Weihnachtszeit und wurde natürlich ebenfalls ein Hit.
Reg Presley und seine Bandkollegen hatten es geschafft. Sie gehörten zu den etablierten Stars der Beat-Musik. Statt von einem Radiosender zum nächsten zu eilen, konnten sie 1967 zeigen, dass sie auch live großartig waren. Die Hits den Jahres wie “Give It to Me” waren zwar nicht mehr ganz oben in den Charts zu finden, liefen aber auf allen Radiostationen.
Angesagte Beat-Bands waren überall auf der Welt begehrt, denn das Fernsehen hatte endlich erkannt, dass sie Sendungen für junge Leute riesige Begeisterung hervorriefen. “Night of the Long Grass” war Hit Nummer 2 im Jahr 1967.
Der Titel “Somewhere My Girl Is Waiting”, der im Frühjahr 1967 veröffentlicht wurde, schaffte es nicht in die Charts. Die Musik war in der zweiten Hälfte der 60er so schnelllebig, dass Aufnahmen, die nicht ausreichend promoted wurden, schlicht in der Masse neuer Songs untergingen.
Da die Band zu dieser Zeit wirklich im Dauerstress war, veröffentlichte sie im Sommer 1967 eine Cover-Version von “Hi Hi Hazel”, mit dem 1966 Geno Washington & the Ram Jam Band einen kleinen Hit landeten.
Auch im zweiten Erfolgsjahr überraschten sie ihre Fans zum Jahresende mit einer Ballade. “Love Is All Around”. Der von Reg Presley geschriebene Song wurde der meist gecoverte Titel der Band. Wet Wet Wet landeten dreißig Jahre später mit diesem Titel einen Nummer 1-Hit. Mehr zu diesem Hit findet ihr in einer Song-Geschichte.
1968 begann wie das vergangene Jahr aufgehört hatte. Mit einem Ohrwurm von Reg Presley. “Little Girl” konnte zwar nicht an den großen Erfolg von “Love Is All Around” anschließend, ist dennoch ähnlich stark.
Wie schon im Vorjahr schaffte es die Frühjahrs-Single, in diesem Falle “Surprise Surprise (I Need You)”, nicht in die Charts. Die Gründe dafür waren oft Tourneen am anderen Ende der Welt und so waren die Flops in Europa Megahits in Australien, Südafrika oder Japan.
Die Chart-Erfolge der Troggs näherten sich dem Ende. Eine wunderschöne Ballade wie “You Can Cry If You Want” war nicht mehr in den Charts zu finden. Die Verkäufe zur damaligen Zeit waren dennoch so hoch, dass sie in den 80er Jahren ganz vorn in den Charts gestanden hätten. Die jungen Leute der 60er Jahre legten häufig ihr ganzes Geld in Schallplatten an.
Zum letztem Mal in den Charts waren die Troggs 1968 mit “Hip Hip Hooray” zu finden.
Dieser Song schaffte es in die deutschen und auch die österreichischen Charts, was darauf zurückzuführen war, dass sie den Hit im “Beat-Club” vorstellten. Genau so wird es mit ihren späteren Songs gewesen sein. Die Band konnte auf der ganzen Welt live auftreten und der großen Leidenschaft aller Musiker nachgehen – ein Leben auf der Bühne vor ausverkauftem Haus.