Smokie – Oh Carol
23. März 1995, der Todestag von Sänger Alan Barton
https://www.youtube.com/watch?v=44NZiOlTm-Y
Einen Tag vor dem tragischen Unfall mit ihrem Bandbus am 19. März 1995 traf unser Fotograf die Band Smokie nach einem Konzert in Lübeck. Er ließ sich auch mit dem Sänger Alan Barton ablichten und unterhielt sich mit dem Nachfolger von Chris Norman über den riesigen Erfolg des Konzerts. Dabei fragte er Alan Barton auch nach seinem persönlichen Lieblingshit der Band. „Ich mag alle Smokie-Songs“, antwortete er, „aber einen ganz besonders. Bei ‘Oh Carol’ feiern das Publikum und ich eine gemeinsame Party. Dieser Song ist live eine Macht!“
Am 23. März erlag der Sänger, der sich gerade richtig etabliert hatte und von den Fans gefeiert wurde, seinen Verletzungen. Er starb in einem Kölner Krankenhaus.
Es ist schwer an der Spitze zu stehen, denn es kann von dieser Position nur noch bergab gehen. Gemeinsam mit ABBA und Boney M. schafften es Smokie an die Spitze der Beliebtheitsskala zum Ende der 70er Jahre.
Sie stammten wie viele erfolgreiche Bands der 70er Jahre aus der „Hitfabrik“ von Nicky Chinn und Mike Chapman. Seit sie mit ihrer Version des New World Titels „Living Next Door To Alice“ die Charts in ganz Europa gestürmt hatten, landeten sie einen Hit nach dem anderen. 1977 standen sie allein in Deutschland 14 Wochen lang an der Spitze der Charts. Nach „Alice“ folgte mit „Lay Back In The Arms Of Someone“ der nächste Hit.
Mit dem „Montreux Album“ setzten sie 1978 diesen Mega-Erfolg fort. Auch das Album selbst verkaufte sich besser als seine Vorgänger, was darauf zurückzuführen war, dass die Bandmitglieder einige selbstgeschriebene Song mit einbrachten, die für Smokie Songs sehr rockig klangen. Die Ballade „Mexican Girl“ schaffte es sogar auf die A-Seite einer Single und wurde eine Nummer 1.
https://www.youtube.com/watch?v=tRvQNlIfKUQ
Es folgte trotz weiterer Erfolge unter der Leitung von Chinn und Chapman wie „It’s Your Life“, „Needles And Pins“ oder auch „Oh Carol“, alles Titel, die für einen Teil der Band als Rückschritt betrachtet wurden, weil es sie von einer fröhlichen und eher 60er Jahre-Musik-Seite zeigte. Deshalb trennte sich die Band von ihren Erfolgsgaranten und nahmen das Album „The Other Side Of The Road“ in Eigenregie auf. Die Kritik war angenehm überrascht von den rockigen Klängen, nur die Fans kauften diese Musik nicht mehr so, wie die smarten Songs zuvor. So kam es 1982 zur Trennung.
1985 kam die Band für eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Opfer der Feuerkatastrophe im Bradforder Fußballstadion wieder zusammen und entschloss sich, wieder miteinander zu touren. Wenig später trennte sich Chris Noman endgültig von Smokie und versuchte sich als Solo-Sänger unter der Regie von Dieter Bohlen. „Midnight Lady“ wurde ein großer Erfolg. Mit ihm verließ auch Schlagzeuger Pete Spencer die Band.
Alan Silson und Terry Uttley, der die Leitung der Band übernahm, ergänzten sich mit dem neuen Sänger Alan Barton, der sowohl optisch als auch von der Stimmlage seinem Vorgänger sehr nah kam. Dazu gesellten sich Steve Pinnell am Schlagzeug und Keyboarder Martin Bullard. In dieser Phase entwickelte sich die Band zu einer Live-Band, die sich auch gern auf großen Oldie-Festivals tummelte.
Während die Erfolge von Chris Norman nachließen, bot Dieter Bohlen Smokie die Zusammenarbeit an. Es entstand der Titel „Young Hearts“, der die Band 1989 auch wieder zurück in die Charts führte. Eigentlich war alles gut bis zum 19. März 1995, den Tag des Unfalls nach einem Konzert in Lennestedt-Meggen. Durch einen Hagelschauer geriet der Tourbus auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen ins Schleudern und überschlug sich.
Foto: Holger Kasnitz
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