Es schockte die Menschen in Deutschland als am 4. Januar 2023 bekannt wurde, dass Rosi Mittermaier im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir alle kannten sie als großartige Ausnahmesportlerin und stets freundliche und bescheidene Prominente, die eine ansteckende Fröhlichkeit besaß.
Erinnerungen an Rosi Mittermaier
Ihr sportlicher Höhepunkt waren ganz gewiss die Olympischen Winterspiele 1976 in Insbruck, Österreich. Dort gewann sie die Gold-Medaille in der Abfahrt und im Slalom. Außerdem wurde sie Zweite im Riesenslalom und die überragende Sportlerin dieser Spiele.
Dabei war sie nicht nur bei den Olympischen Spielen erfolgreich, sondern dominierte auch die Saison im Ski-Alpin. Im Weltcup gewann sie die Kombination und den Slalom, wurde im Riesenslalom Zweite und in der Abfahrt fuhr sie auf Platz 5.
Ab 1976 wurde aus Rosa Anna Katharina Mittermaier die “Gold-Rosi”. Ihre sympathische Art begeisterte die Menschen allen Alters.
Rosi Mittermaier startete seit 1966/67 im Alpinen Skiweltcup. Ihr Name war den anderen Spitzensportlern bekannt, schließlich gehörte ihre neun Jahre ältere Schwester Heidi bis zur Vorsaison zum internationalen Ski-Zirkus. An ihre drei Jahre jüngere Schwester Evi werden sich die Sportfans sicher noch erinnern. Sie gehörte zu den besten deutschen Skiläuferinnen ihrer Zeit.
Nach ihrer aktiven Laufbahn war sie ein stets gern gesehener Gast im Fernsehen. So war sie auch in der Adventszeit zusammen mit ihrer Schwester Evi beim musizieren zu sehen.
Das Skilaufen brachte der Rosi auch ihren Ehemann Christian Neureuther. Für ihre weltweiten Fans blieb sie Rosi Mittermaier, auch wenn sie eigentlich Mittermaier-Neureuther hieß. Die beiden lernten sich während der Wettbewerbe schätzen und lieben. 1980 heirateten beide. Ihre Kinder Amelie und vor allem Christian sorgten dafür, dass der Skisport auch weiterhin die Familie fesselte.
In dieser Biografie vom Bayerischen Rundfunk lernen wir die beiden etwas näher kennen. Das sympathische Paar wehrte sich dagegen, ein Vorzeigepaar zu sein. Man musste die beiden einfach gern haben.
Nach der aktiven Zeit war Rosi Mittermaier als Gymnastik-Lehrerin im Bayerischen Rundfunk zu sehen. Ski-Gymnastik mit der “Gold Rosi” war in Bayern natürlich ein Renner. Gut für die Gesundheit war es natürlich auch.
Während die Rosi mit der Gymnastik im Fernsehen zu sehen war, fragte Hans Rosenthal bei ihrem Ehemann an, ob er als Oberschiedsrichter in seiner beliebten Show “Dalli Dalli” mitmachen würde. Natürlich, wir erinnern uns gern an diese Zeit.
Im Bayerischen Fernsehen war Rosi Mittermaier ein ständiger Gast. Auch als Köchin wusste sie zu gefallen: “Kaiserschmarrn à la Rosi Mittermaier” wird auch weiterhin schmecken.
Wichtig war für die beiden, sich für ihren Sport und zahlreiche soziale Einrichtungen zu arrangieren.
Irgendwann ließen die beiden ihren Sohn Felix ins Rampenlicht. Er hat viel von seinen Eltern und zählt auch nach seiner aktiven Laufbahn zu den geschätzten Werbeikonen im Lande. Sein sportliches Talent hat er natürlich von seinen sportlichen Eltern.
Rosi und ihr Christian liebten das öffentliche Leben und hatten keine Probleme, diese Freude zu teilen. Wenn sie in der Öffentlichkeit waren, gaben sie Autogramme, ließen sich fotografieren und waren “Menschen zum Anfassen”.
Allzu gern setzten die beiden ihre Popularität für soziale Zwecke ein. Sie gehörten zu den Menschen, die zufrieden mit ihrem Leben sind und es als Bereicherung empfinden, anderen zu helfen. Sie sind/waren u.a. CBM-Botschafter, eine Einrichtung, die nicht jeder kennt. Es lohnt sich zuzuschauen, was 30 Euro möglich machen.
Rosi Mittermaier zog sich irgendwann zurück. Sie war schwer erkrankt und am 4. Januar 2023 hörte ihr Herz auf zu schlagen. “Wir als Familie geben die traurige Nachricht bekannt, dass unsere geliebte Ehefrau, Mama und Oma nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen ist.” , hieß es in der Meldung der Familie. Sie hat ihre letzte Ruhe auf den Friedhof in Garmisch gefunden.
In der Todesanzeige von Rosi Mittermaier zitiert die Familie aus dem Buch “Der kleine Prinz”:
“Hast du Angst vor dem Tod”, fragte der kleine Prinz die Rose.
Darauf antwortete sie: “Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt soviel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen.”
Antoine de Saint-Exupéry
Foto: blu-news.org /wikimedia