Drafi Deutscher in den Menschen des Tages, * 09.05.1946, † 09.06.2006

Drafi Deutscher startete seine Karriere als deutsche Antwort auf den Beat aus England. Nach schweren Jahren feierte er in den 80er Jahren ein sensationelles Comeback. Bis zu seinem Lebensende stand er auf der Bühne und begeisterte mit seinem Repertoire von “Marmor Stein und Eisen bricht” bis “Amen”.

Erinnerungen an Drafi Deutscher

Wenn man an das Berliner Original denkt, fällt einem sofort sein Hit “Marmor, Stein und Eisen bricht” ein, der ihn von Anfang seiner Karriere bis zum Ende begleitet hat. Er liebte den Augenblick, wenn sein Publikum nach diesem Hit schier ausgeflippte. “Da haben Christian Bruhn und Günter Loose ganze Arbeit geleistet”, erinnerte sich der Künstler in einem von vielen Gesprächen, die wir mit dem vielseitigen Musiker geführt haben.
In einer Song-Geschichte zu seinem größten Hit erzählen

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https://www.youtube.com/watch?v=LCSVR4ZfFoc


Der Sänger, Komponist und Produzent, der heute seinen 77. Geburtstag gefeiert hätte, landete seinen ersten kleinen Hit mit dem ebenfalls von Christian Bruhn geschriebenen Schlager “Teeny”. Besonders stolz war Drafi auch auf seinen zweiten Hit “Shake Hands”, dem ihm sein Entdecker Heino Gaze auf den Leib geschrieben hatte. Der war zu dieser Zeit ein wirklicher Superstar, denn sein Hit “Kalkutta liegt am Ganges” wurde in einer Instrumental-Version ein Nummer 1-Hit in den Vereinigten Staaten. “Diesem Mann habe ich sehr viel zu verdanken”, erinnerte sich Drafi an die Anfänge seiner Karriere in Berlin.

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https://youtu.be/n87g0JVEoS8


Zu Beginn seiner Karriere überschlugen sich die Medien, allen voran die BRAVO, in den Storys über den deutschen Beat-Star. Mit Songs wie “Welche Farbe hat die Welt” zeigte er sein großes Talent.

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https://youtu.be/AuKr8mj_QLk


Harte Zeiten für den einfach anderen Schlagerstar

Er war der erste, viele behaupten auch der Einzige, dem es gelang, Beat-Musik mit deutschen Texten umzusetzen. Er gewann mit gerade 19 Jahren den “Goldenen Otto” bei der Leserwahl der Jugendzeitschrift, die erfolgreicher war als jedes andere Magazin in Europa. 1966 schien seine Karriere dann fast am Ende. Nach einem Konzert feierte er noch mit Freunden und pinkelte besoffen vom Balkon. Die Medien machten den jungen Mann, der dem Rummel um seine Person schlicht nicht gewachsen war, zum Verbrecher. Als der Name “Drafi Deutscher” schlicht verheizt war, schlug er sich mit seinem riesigen Talent und immer wieder neuen Pseudonymen durch. Erst zehn Jahre später war er wieder in den deutschen Charts zu finden, im Jahr 1976 als Mr. Walkie Talkie mit “Be My Boogie Woogie Baby”. Auf dem Schallplattencover war kein Bild vom Interpreten und beim Live-Auftritt ließ er sich doubeln.

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https://www.youtube.com/watch?v=ls99zTQC_m0


Der nächste große Erfolg “Can I Reach You”, den er als Jack Goldbird drei Jahre später landete, war zunächst auch noch ein unbekannter junger Mann auf dem Cover zu sehen. Irgendwie kam das Geheimnis über den Sänger dann doch heraus und bei der zweiten Auflage der Single zierte der Sänger und Komponist höchstpersönlich das Cover. Auch ins Fernsehen durfte er wieder. “Zu dieser Zeit trug ich noch andere Hüte”, lächelte der Sänger, der unglaublich gern über sich selbst lachte, über seine damalige Frisur.

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https://www.youtube.com/watch?v=OYlkZMq7lio


Das sensationelle Comeback

1983 nannte sich Drafi Deutscher dann Masquerade. Sein “Guardian Angel” war die englische Version seines Hits “Jenseits von Eden”, den er für seinen Schützling Nino de Angelo geschrieben hatte. Obwohl bekannt war, dass er der Produzent von Nino de Angelo war, wollte er sich noch nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Zu sehr hatten ihn die vielen Geschichten um die eine große Dummheit, für die er vor einem ordentlichen Gericht verurteilt worden war, verletzt. Er wollte nicht mehr der ewige Buhmann sein.

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https://www.youtube.com/watch?v=d82w7O0u5A8


Mit dem Erfolg dieses Hits schaffte Drafi Deutscher ein großes Comeback, das sich noch eine lange Zeit fortsetzen sollte. Neben Songs wie “Herz an Herz Gefühl”, den er ursprünglich als Nachfolgesingle von “Jenseits von Eden” für Nino de Angelo geschrieben hatte, zählte auch das Projekt Mixed Emotions.

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https://www.youtube.com/watch?v=srpLIlti-jg
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https://youtu.be/KVi-4KJYryM


Er war dem Erfolg auch im zweiten Anlauf nicht gewachsen. Doch er bewies auch dann wieder Stehaufmännchen-Qualitäten. An seinem 60. Geburtstag, heute vor 17 Jahren, schien sein Leben wieder in geraden Bahnen zu laufen. Mit seinem letzten Manager hatte er einen Freund gefunden. Er liebte das Leben, das nur noch kurze Zeit dauern sollte.

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https://youtu.be/CYLWZuyzgHc


Ruhe in Frieden, Drafi.

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