Rio Reiser kam am 9. Januar 1950 als Ralph Christian Möbius in Berlin zur Welt. Er gehörte als Sänger der Gruppe Ton Steine Scherben zu den Wegbereitern deutschsprachiger Rockmusik. Als Solist war er der ungekrönte “König von Deutschland”. Der Sänger, Texter und Komponist starb am 20. August 1996 in Fresenhagen, Nordfriesland.
Erinnerungen an Rio Reiser
Gibt es einen besseren Titel als seinen größten Hit, “König von Deutschland”, um diesem Musiker gerecht zu werden? Dieser Song ist der Beweis, dass deutschsprachiger Rock auch Spaß machen darf.
Es war sicher der kommerziell erfolgreichste Hit des Sängers, der sich als Frontmann der Gruppe Ton Steine Scherben einen Namen machte. Die Gruppe gab der deutschen Musik eine ganz neue Farbe. Sie spielten Rockmusik mit Texten, die in die Zeit der 68er Generation passten. Die Band gehörten zur linken Szene, sie waren Rebellen, deren Musik mehr bewegte als viele Aktionen voller Gewalt. Die Band wurde Kult in der Hausbesetzer-Szene.
1984 veröffentlichte Rio Reiser seine erste Solo-Single. Sie trug den mehrdeutigen Titel “Dr. Sommer”. Als Solo-Sänger schafft er es, eine kommerzielle und dennoch anspruchsvolle Musik zu kreieren, die den Ton Steine Scherben-Fan enttäuschte, Rio dafür aber ein breites Publikum bescherte, das von seiner Lyrik begeistert war und auch immer noch ist.
1986 veröffentlichte er sein erstes Solo-Album “Rio I”. Auf diesem Album sind neben dem “König von Deutschland” noch weitere Titel zu finden, die zu Kult-Songs des unvergessenen Singer-Songwriters wurden. Erste Single-Auskopplung war der Titel “Alles Lüge”.
Es sind auch zwei wunderschöne Balladen auf diesem Album zu finden. “Junimond” wurde durch die Cover-Version der Band Echt zu einem Lied, das ganze Generationen verband.
“Für immer und dich” gehört zu den schönsten Liebeserklärungen, die die deutsche Popmusik zu bieten hat. Ein absoluter Gänsehaut-Song.
Während seiner aktiven Zeit wussten nur wenige etwas von der Managerin des Sängers. Für sie, die Grünen-Politikerin Claudia Roth, schrieb er den Titel “Mein Manager erledigt das für mich”.
Wir werden Euch nie vergessen, Eure (musikalische) Königliche Hoheit.