Dieses kleine Porträt stellen wir besonders gern zusammen, denn Lutz Ackermann gönnte uns nicht nur häufig einen “Spruch des Tages”, sondern war auch mit Rat und Tat an unserer Seite. Heute feiert er seinen 79. Geburtstag.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Lutz
Beginnen wir deine Geburtstagsparty mit einem Spruch.
Seit 1998 moderierte der in Brake geborene und in “seiner Stadt” Hamburg lebende Moderator die Musiksendung “Das große Wunschkonzert” auf N3. Diese Sendung besteht nicht nur aus Musik, sondern stellt in jeder Ausgabe eine Stadt oder Region im Norden vor. 2020 endete diese Sendereihe mit der 75. Sendung. ” Nach insgesamt 51 Jahren Medien-Präsenz reicht es nun auch”, begründete der vielseitige Journalist und Künstler. “Es waren unglaublich interessante, aufregende, anregende, beglückende – kurz: geile Jahre! Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass sie mir geschenkt wurden. Auf meiner Homepage mache ich allerdings weiter und gehe damit dem einen oder anderen weiterhin auf die Nerven.”
Im Laufe der Jahre haben immer mehr dritte Programme das Wunschkonzert in ihr Programm übernommen, so dass die vielen Fans dieser Sendung voller Unterhaltung evtl. noch die eine oder andere Wiederholung erleben können. Die Mischung stimmte einfach: Beliebte Stars, qualifizierte Interviews und dabei Norddeutschland von seinen vielen Seiten kennenzulernen bereitete einfach Spaß.
Ein großes Vergnügen war auch seine beliebte Rundfunk-Show “Sweet, Soft & Lazy”, in der Lutz Ackermann Sendung für Sendung viel zu selten gespielte Songs zusammenstellte. Bei seiner ersten Sendung saßen seine Fans noch mit dem Kassettenrekorder vor dem Radio, bei der letzten saßen sie mit Shazam bewaffnet davor, um diese Songs in die eigenen Playlists aufzunehmen.
Auf YouTube findet ihr einige Playlists des Musikkenners mit Titeln vom Feinsten. Wer entspannte Musik sucht, wird dort bestens bedient. Dazu zählt auch Mark Knopflers Song “The Way It Always Starts”, für den er Gerry Rafferty als Sänger gewinnen konnte.
In Norddeutschland kennt man Lutz Ackermann seit mehr als 50 Jahren. 1969 startete er als Moderator bei NDR 2, dem beliebtesten Radiosender in Norddeutschland. Zu dieser Zeit sprach der Sender jede Altersgruppe an. Lutz gehörte zum Team, das für die jungen Leute in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen moderne Sendungen wie “den Club” produzierte. Lutz Ackermann war zunächst als “Außendienstler” im Einsatz, denn er berichtete über die internationalen Stars dieser Zeit, die er in den meisten Fällen auch interviewte. Selbst ein Paul McCartney ließ sich gern auf ein Interview mit diesem angenehmen Gesprächspartner ein.
Während er auf seinem Heimatsender immer mehr eigene Sendungen wie „NDR2 am Vormittag“, “Die Oldie-Parade”, “Sweet, Soft & Lazy”, “Plattenkiste” oder “Espresso” moderierte, wurde auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam. So war er der Kommentator des legendären “Live Aid-Konzerts” 1985.
In den 80er Jahren war Lutz Ackermann zu dem Moderator einer Samstagabend-TV-Show. Die “Euro-Paare” war die Spielshow, die auf “Einer wird gewinnen” mit Hans-Joachim Kulenkampff folgte. Zu dieser Zeit bekam Lutz Ackermann die Möglichkeit angeboten, als Programmchef von Radio Niedersachsen anzufangen. Er schaffte es, diesen Sender zu einem der beliebtesten in Deutschland zu machen. Als nun überzeugter Moderator eines Schlagersenders präsentierte er über einen langen Zeitraum Schlager-Tourneen mit vielen gestandenen Künstlern, aber auch Newcomern. Zusammen mit Michael Thürnau gab er auch vielen neuen Künstlern die Chance, sich zu etablieren. Zu diesen Künstlern zählen u.a. Semino Rossi, die Amigos oder auch Captain Cook & die singenden Saxophone.
Semino Rossi war auch ein häufiger und gern gesehener Gast in “Das große Wunschkonzert”, das viele Schlagerfans sehr vermissen.
Zu vielen Künstlern jener Zeit verbindet ihn bis heute ein freundschaftliches Verhältnis. Seid ihr mittlerweile ebenso begeistert von Lutz wie wir? Dann gönnt euch noch dieses Interview mit tollen Geschichten über Otto Waalkes, Peter Maffay, Udo Lindenberg, Mick Jagger und Elton John.
Wir wissen, dass er diese Treffen und Geschichten verfasst. Als geschätzter Journalist zögert er allerdings seit einiger Zeit, dieses Buch zu vervollständigen. Lutz Ackermann möchte nicht im Boulevard enden. Er ist und bleibt ein heller Kopf, den das aktuelle politische Geschehen beschäftigt. Bei aller Freundlichkeit und Herzlichkeit gibt er sich dann auch gerne streitbar und kritisch.
Solltet ihr einmal lesen, dass Lutz Ackermann in eurer Nähe zum Talk eingeladen ist, dann solltet ihr diesen Termin unbedingt wahrnehmen. Er ist ein wirklicher Zeitzeuge, der sehr viel zu erzählen hat und es vor allem beherrscht, wie nur wenige.
Lieber Lutz, genieße deinen heutigen Geburtstag. Alles Gute im neuen Lebensjahr und bleib gesund.
Fotos: NDR, Lutz Ackermann, Reiner Heller