Am 17. Mai 2020 erhielten wir die traurige Nachricht vom Tod von Peter Thomas. Als wir diese Komponisten-Legende noch vor unserem Start mit SCHmusa baten, uns ein Interview zu geben, war er sofort bereit. Es wurde das erste SCHmusa-Interview am ersten Tag unseres Bestehens, das wir zu seinem 92. Geburtstag veröffentlicht haben. Er kam am 1. Dezember 1925 in Breslau zur Welt.
Erinnerungen an Peter Thomas
Bekannt geworden ist Peter Thomas durch die Musik zur TV-Serie “Raumpatrouille Orion”. Dieser Soundtrack wird auch heute noch von vielen geschätzt, denn er klingt auch heute noch futuristisch. Passend dazu sagte der Komponist und Arrangeur im Interview: ” Man muss ein wenig verrückt sein. Man muss sich vieles anhören, aber dann sein eigenes Ding machen. Jeder hat seinen strengsten Kritiker in sich selbst. Auf den sollte man unbedingt hören. Das ist schwierig. “
“Vergiss mich, wenn du kannst” singt Senta Berger in dem Straßenfeger “Babeck”. Die Musik wurde von Peter Thomas geschrieben und produziert.
Auch bei “Melissa” vertraute man auf Peter Thomas, der – neben der Musik für zahlreiche Edgar Wallace- und Jerry Cotton-Filme -, mit viel Enthusiasmus die Musik für die Francis Durbridge-Mehrteiler im TV schuf.
Peter Thomas gilt auch als der Entdecker von Esther & Abi Ofarim. Natürlich haben wir ihn im besagten Interview angesprochen. ” Das war nicht ich, das war meine Frau”, verriet er zunächst und lästerte über das Paar. “Da war nicht nur sie, sondern noch dieser Mann Avraham. Das einzige, was der sagen konnte war ,Wie geht’s?’. Sie hatte einen zweiten Platz errungen beim Grand Prix in London. Meine Frau hat mir gesagt, sie hat eine schönen Stimme. Dann habe ich zugestimmt, etwas für sie zu produzieren. Das Ergebnis war ‘Schatz geh’ nach Haus…’.”
Seinen wohl größten Hit schrieb er für Daisy Door. “Du lebst in deiner Welt” war Titelsong einer Episode der ZDF-Serie “Der Kommissar”.
Auch für die Serie “Derrick” schrieb er zahlreiche Soundtracks, von denen ab und zu auch Songs auf einer Single landeten.
Seine Musik erfreut sich weit über Deutschlands Grenzen hinaus großer Beliebtheit. So hat Manfred Mann mehrfach Songs von ihm auf seinen Alben veröffentlicht. “Chicago Institute” ist auf dem Earthband-Album “Watch” zu finden.
Einen Tipp für unser Magazin gab uns Peter Thomas mit auf den Weg: “Ich habe genau zugehört, als Sie mir Ihr Magazin näher gebracht haben. Das, was Sie erreichen können, wenn sie für Musikliebhaber über verschiedene Musik schreiben, ist Toleranz vermitteln. Es wäre ein hohes und erstrebenswertes Ziel, wenn unterschiedliche Generationen mit unterschiedlichem Geschmack, sich gegenseitig anerkennen und akzeptieren.”
Danke, Peter Thomas.