Am 19. Mai 1942 kam Doris Wally Treitz in Heydekrug, im westlichen Litauen zur Welt. Sie besaß eine einzigartige Stimme, mit der sie als Alexandra eine kurze und erfolgreiche Gesangskarriere startete. Mitte der 60er Jahre erhielt sie einen Plattenvertrag. Ihre aktive Karriere endete mit dem Tod bei einem Autounfall am 31. Juli 1969. Die Lieder, die sie aufgenommen hat, haben an Aktualität nichts eingebüßt.
Erinnerungen an Alexandra
Es bleiben viele Zweifel, die mit diesem Tod verbunden sind. Beginnen wir mit etwas Musik: Udo Jürgens hat “Illusionen” für Alexandra geschrieben. Der unvergessene Sänger war auch nicht ganz unschuldig, dass der Autor Marc Boettcher motiviert war, eine der wohl schwierigsten Biographien zu schreiben.
Udo Jürgens: “Man hat Alexandra auf dem Gewissen!”
In einem Interview mit dem Biografen der Sängerin, der sich intensiv mit dem Tod der Sängerin beschäftigt hat, schafft es Frank Elstner, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen. Seine sensiblen Fragen und eine Aussage von Udo Jürgens – “Man hat Alexandra auf dem Gewissen” – sollen euch motivieren, sich die Zeit für das 10-minütige Interview zu nehmen.
Da muss man erst einmal durchatmen. Marc Boettcher hat aus seiner umfangreichen Recherche auch einen Film produziert, bei dem er auch Regie geführt hat. Dazu gibt es auch einen Trailer.
Wir möchten an dieser Stelle nicht noch weiter auf das Thema eingehen, da wir uns nicht berufen sehen. Hoffentlich ist es uns dennoch gelungen, euch mit diesen unglaublichen Recherchen für das Thema zu interessieren. Es gibt eine Neuauflage des Films, so dass es möglich ist, sich diesen Film zu einem erschwinglichen Preis anzusehen. Gut aufgehoben seid ihr sowohl auf der Hompage des Autors als auch beim Offiziellen Fan-Club, die ihre Recherchen auch mit Buch und DVD finanzieren. Es ist also sinnvoll, einer der beiden Quellen zu folgen.
Alexandra: Eine Stimme für die Ewigkeit
Natürlich darf am heutigen Tag die Musik nicht zu kurz kommen. Sie wird alle Zweifel und Theorien überleben. Beginnen wir früh am Morgen: “Erstes Morgenrot” gehört zu den Songs von Alexandra, die auch als Single herausgebracht wurden. Dieses Lied hat die Sängerin kurz vor ihrem Tod veröffentlicht.
Alexandra war keine Sängerin, die mit ihren Liedern auf die vorderen Plätze gezielt hat. Ihr Metier waren Langspielplatten, auf denen sie ihre Vielseitigkeit beweisen konnte. Ihr beiden offiziellen Alben “Premiere für Alexandra” und “Alexandra” schafften es gleich nach der Veröffentlichung direkt in die Charts.
Ihre Lieder hatten alle eine Aussage und ihre Stimme gehört zum Besten, was der deutsche Schlager in seiner langen Geschichte zu bieten hatte. Den größten Erfolg landete die Sängerin, die in Heydekrug (Litauen) als Doris Wally Treitz zur Welt kam, mit “Sehnsucht (heißt das alte Lied der Taiga)” 1968. Dieses wunderschöne Lied schrieben ihr Fred Weyrich und Rudi Bauer.
Auch die Rückseite der Single “Was ist das Ziel” war ein oft gehörter Schlager im Radio.
In diesem Lied ist bereits zu erkennen, dass sie eine der Ersten war, die sich mit der grünen Idee beschäftigt hat. Da wird vielen sofort ein weiterer unvergessener Song einfallen: “Mein Freund der Baum”. Diesen Song setzte Erfolgsregisseur Truck Branss, der durch die ZDF-Hitparade berühmt wurde, in einem Video um. In das Lied fließen kleine Interviews ein.
Als sich die Künstlerin, die zunächst ihre Zukunft in der Modebranche sah, dazu entschied Sängerin zu werden, war sie zunächst neben Inga Rumpf u.a. eine der stets wechselnden Sängerinnen der Hamburger Band The City Preachers. Wenig später wurde aus Doris Nefedov die Solo – Künstlerin Alexandra. Sie war inzwischen verheiratet und Mutter eines 1963 geborenen Sohnes. Da sich die Eltern von Alexander, wie das Paar ihren Sohn genannt hat, zu diesem Zeitpunkt wieder getrennt hatten, wählte sie die weibliche Form des Namens ihres Sohnes als Künstlernamen. Aufmerksam wurde man damals endgültig durch den von Hans Blum (Henry Valentino) geschriebenen Schlager “Zigeunerjunge”
Zunächst nutzte man ihrer Herkunft und wollte Alexandra als russische Sängerin aufbauen. So passte das Lied “Schwarze Balalaika” gut in die Karriere der jungen Sängerin. Mit diesem Titel war Alexandra auch in der ZDF-Hitparade zu Gast.
Gesteuert wurde die Karriere von Hans R. Beierlein, dem damaligen Manager von Udo Jürgens, der über sehr gute Beziehungen zu französischen Musikern verfügte. So war es fast selbstverständlich, dass sie auch einige Songs in französischer Sprache aufnahm.
Auf der Rückseite dieser Single war “La faute du monde entier” zu finden. Es ist die französische Version von “Die anderen waren schuld”, die sie in Paris aufnahm.
Mit dem Belgier Salvatore Adamo, der als Adamo sowohl in Frankreich als auch in Deutschland längst ein Top-Star war, nahm Alexandra den “Walzer des Sommers” auf.
Auch der britische bzw. internationale Markt sollte über kurz oder lang von Alexandra bedient werden. Einen ersten Vorgeschmack bot ihre Version von “Those Were The Days”.
Wir lassen unsere kleine Hommage an Alexandra mit “Akkordeon” ausklingen. Ein weiterer toller Schlager der Sängerin, die viel zu früh von uns gegangen ist.
Ihre Lieder waren zeitlos und ihre Stimme einmalig. Danke, Alexandra!
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