Wie der Norddeutsche Rundfunk meldet, ist der Satiriker, Kabarettist, Musiker und Texter Hans Scheibner nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Sein Management teilte mit, dass der gebürtige Hamburger am 23. Mai 2022 im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie eingeschlafen ist.
Erinnerungen an Hans Scheibner
Aufmerksam wurde man über Hamburgs Grenzen hinaus auf den vielseitigen Künstler zu Zeiten der “Hamburger Szene”. Mit Meier’s Dampfkapelle bildete er einen festen Bestandteil der Szene. Es waren “Herzlose Lieder”, die man lt. Album-Titel präsentierte. Eines war das “Knödl-Mädl”.
Der größte Erfolg der Kapelle wurde der Song “Ich mag so gern am Fließband steh’n”, der in allen Radioprogrammen einen Platz fand.
Der Weg bis zu diesen witzigen Skliffle-Hits begann bereits in der Schule. Dort verfasste Hans Scheibner seine ersten Texte. Während seiner Kaufmannslehre suchte er Kontakt zum Theater. Zusammen mit Uwe Friedrichsen, der zu dieser Zeit ebenfalls das Theater noch neben der Arbeit in einer Chemiefabrik ausübte, war er gern gesehener Gast im Theater 53. Neben der Musik mit Meyer’s Dampfkapelle gab es bereits erste Auftritte mit eigenem Programm. “..was in Achterndiek in der Nacht geschieht” wurde 1977 im Fernsehen gezeigt.
Hans Scheibner – der Meister der “Läster-Lyrik”
Schnell wurde seine so genannte “Läster-Lyrik” zum Kult. Außerdem schrieb er nebenbei Schlagertexte. Zu den populären Werken zählt “Schmidtchen Schleicher”, den Niko Haak zum Hit machte. In geselliger Runde ließ sich Hans Scheibner nicht lange bitten und sang diesen Song auch selbst.
Mit Songs wie “Das macht doch nichts, das merkt doch keiner” blieb der vielseitige Künstler auf Erfolgskurs.
In den 80er Jahren bekam er mit “Scheibnerweise” seine eigene TV-Sendung. Die Ausstrahlungen waren auch stets live in allen Teilen der Republik zu erleben. In Perfektion spielte er u.a. einen Beamten im Stress.
Auf einer Welle schwebte er mit Dieter Hallervorden. In “Spott-Light” hatten die beiden mit einem Videorecorder ein paar Probleme.
Hans Scheibner ging bis zur Corona-Krise regelmäßig mit seinen Programmen auf Tournee. Da nahm er u.a. auch die Banker aufs Korn. Er blieb Zeit seines Lebens immer am Ball und wusste, was den normalen Bürger interessierte.
Zum Abschluss haben wir noch den “Rentnersong”.
In Hamburg sagt man “Tschüss”, das heißt “Auf Wiedersehen”. Ruhe in Frieden, Hans Scheibner.