Der WDR meldet: Der langjährige Hauptmoderator der ARD-Sportschau starb heute im Alter von 96 Jahren. Das teilte seine Familie dem WDR mit. 1961 moderierte Ernst Huberty die allererste Sportschau. 1970 wurde er WDR-Sportchef.
Erinnerungen an Ernst Huberty
Der Sportreporter, den ältere Semester gern als “das war noch einer von uns” bezeichnen, werden jetzt evtl. staunen: Ernest Rodolphe Huberty wurde zwar am 22. Februar 1927 in Trier geboren, ist aber ein Luxemburger.
Um “Mister Sportschau” Ernst Huberty gerecht zu werden, starten wir mit einem Kalenderblatt, das der WDR zu seinem 95. Geburtstag veröffentlicht hat.
Sicher werden die Kollegen, die mit Ernst Huberty zusammengearbeitet haben, sich auch in Grenzen halten. Auch sie werden inzwischen den verdienten Ruhestand erreicht haben. Zum 90. Geburtstag erinnerten sich Oliver Welcke und Reinhold Beckmann an den legendären Moderator.
Bevor wir noch auf das weitere berufliche Material eingehen, das man über Ernst Huberty auf YouTube findet, haben wir ein wenig in seinem Privatleben recherchiert. Dabei war Dieter Thomas Heck mit seiner Sendung ” Die Pyramide” besonders behilflich.
Seine journalistische Karriere begann Ernst Huberty bei einer Zeitung in Konstanz, wo seine Eltern 1932 mit ihm hinzogen. 1950 wechselte er nach Baden-Baden zum Südwestfunk, um als einer der TV-Pioniere die Sendung “Sport am Montag” zu moderieren. Von 1960 an gehörte er zur Redaktion der Sportschau. 1970 durfte er mit zur WM nach Mexiko fahren und nahm die Schallplatte “Juanito Mexico” mit den Mexicanos auf.
1962 interviewte er den “Spieler des Jahres” Karl-Heinz Schnellinger.
Einer seiner Höhepunkte als Kommentator war sicherlich das UEFA-Cup-Finale von Twente Enschede gegen Borussia Mönchengladbach, das 1:5 endete. Eine deutsche Mannschaft im Finale eines Europacups musste damals sachlich vorgetragen werden. Das Ende der Übertragung war vorgegeben. Sie endete vor der Pokalübergabe. Alles Dinge, die man sich heute beim besten Willen nicht vorstellen kann.
Auch wenn Ernst Huberty an diesem Tag keinen Dienst hatte, ist der Blick hinter die Kulissen der Sportschau 1972 wirklich sehenswert. Die Moderation dieser Ausgabe hatte sein Kollege Addi Furler.
“Die Sportschau” am Samstagabend war für gut 20 Millionen Zuschauer Pflichtprogramm, denn dort wurde man über die Geschehnisse des Bundesliga-Spieltags bereits eine Stunde nach Abpfiff der Spiele informiert.
Nach allen Bildbeiträgen fasste der Moderator den Spieltag zusammen. 1981 sah das so aus.
2004 kam die Sportschau zurück ins Erste Programm. Ernst Huberty lieferte den Countdown.
Ernst Huberty ist wirklich niemand, der das Rampenlicht gesucht hat. Es gibt deshalb nicht einen einzigen Talk-Show-Ausschnitt mit der Reporter-Legende. Wenigstens Frank Elstner konnte noch ein wenig über ihn und seine Berufung erfahren, denn Huberty war zu Gast bei den “Montagsmalern”.
Danke für unvergessene Sport-Momente, Herr Huberty. Ruhen Sie in Frieden.
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