Die Beatles im Song des Tages 295

Am 22. November 1968 erschien das “Weiße Album” der Beatles. Einem der vielen Hits auf diesem Doppelalbum widmen wir heute die Song-Geschichte.

The Beatles mit “Ob-La-Di, Ob-La-Da”

9. Januar 2014, die Leser des Rolling Stone wählen das “Weiße Album” zum besten Doppel-Album aller Zeiten.
18. Juni 1942, Paul McCartney kommt in Liverpool zur Welt.
22. November 1968, das “Weiße Album” wird veröffentlicht.

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https://www.youtube.com/watch?v=vYEY5Jmz3pU

Am 22. November 1968 wurde das „Weiße Album“ der Beatles veröffentlicht. Es heißt ursprünglich „The Beatles“, denn der Schriftzug der Band wurde in das hochglänzende weiße Album eingestanzt. Bei den Fans hieß es schnell das „Weiße Album“, spätestens als die Sampler „The Beatles / 1962-1966“ in rot und „The Beatles / 1967-1970“ in blau erschienen sind, bekamen die drei populären Doppel-Alben den Namen der Farbe.

2018 wurde das Album noch einmal veröffentlicht. Einige Tage hörte ich das neue und doch so vertraute Album mit Begeisterung und überlegte wie ich diesem Meisterwerk gerecht werden soll, denn es hatte in den vergangenen 50 Jahren nichts an seiner Faszination verloren. Bei diesem Album merkt man wie unglaublich kreativ die Musiker der Band waren. Die drei kreativen Köpfe John Lennon, Paul McCartney und George Harrison waren sich ihrer Genialität vielleicht auch gar nicht so bewusst, denn wenn man von ähnlich kreativen Menschen umgeben ist, dann ist man einer unter vielen. Das ist wahrscheinlich auch der Unterschied zu den meisten anderen Bands, die in der Regel einen, bestenfalls zwei Musiker voller Ideen besaßen.

Der wohl beste Beweis dafür ist die vorübergehende Trennung Ringo Starrs von den anderen Dreien. Er fühlte sich ausgeschlossen, weil er nicht voller Songideen steckte und sich so von den anderen unterschied. Das führte während der Aufnahmephase zum „Weißen Album“ dazu, dass er die Band spontan verließ. „Ich ging aus zwei Gründen: Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht sonderlich gut spielte“, erinnert sich Ringo Starr an seine „Beatles-Pause“ vom 22. August bis zum 3. September 1968, „und ich hatte das Gefühl, dass die drei anderen richtig happy miteinander waren, während ich außen vor war.“ Er durfte während dieser „Beatles-Pause“ allerdings feststellen, dass ihn die Kollegen sehr schätzten und vermissten, denn er wurde mit regelmäßigen Freundlichkeiten von ihnen überschüttet. Als er zurück ins Abbey Road Studio kam, war sein Schlagzeug über und über mit Blumen geschmückt.

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https://www.youtube.com/watch?v=t0nzZ8-kIf0

Ich selbst werde mir das Album noch als Langspielplatte zulegen, denn ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich das eine oder andere Lied überspringe. Aus der Erinnerung weiß ich, dass ich durch das Hören der Schallplatte immer wieder neue Lieblingssongs auf dem Album hatte. Mein absoluter Favorit wurde damals im Laufe der Zeit  der George Harrison-Song „Piggies“. Genau dieses Erlebnis hoffe ich noch einmal erleben zu dürfen. Bis dahin fühle ich mich auch mit der CD bestens versorgt.

Einen Titel küren wir aus dem besonderen Anlass zum Song des Tages. „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ war der erste Songs, den man vor 50 Jahren häufig im Radio zu hören bekam. Es ist eine Nummer interpretiert mit allerbester Laune.

Inspiriert wurde Paul McCartney durch die Reggae-Musik von Johnny Nash und Desmond Dekker, die damals von Jamaika nach Europa überschwappte. Deshalb bekam der Mann des Pärchens, um den sich der Song dreht, auch den Namen Desmond. Er und seine Molly wollten demnächst in den Stand der Ehe treten und lebten ein Leben nach dem Motto „Ob-La-Di, Ob-La-Da“. Das ist nicht eine andere Version von „La la la“, „La le lu“ oder „Heya Heya“, sondern entstammt der Sprache der Yoruba, einem Stamm aus Nigeria. Es bedeutet in etwa „Es kommt wie es kommt“.

Dieses „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ lief Paul McCartney durch eine Band mit dem Namen Jimmy Scott & The Obla Di Obla Da Band über den Weg. Der Frontmann der Band benutzte in seinen Konzerten den regelmäßigen Spruch „Ob-La-Di, Ob-La-Da, live goes on“, den wir im Beatles-Song wiederfinden. Jimmy Scott konnte den Popularitätsschub durch die Beatles nicht nutzen. Er wollte Wiedergutmachung von Paul McCartney. Die bekam er allerdings anders als von ihm geplant. Als er wegen nicht geleisteter Unterhaltszahlungen im Gefängnis landete, sorgte Paul McCartney dafür, dass seine Schulden beglichen wurden.

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https://www.youtube.com/watch?v=tvIBdGCMatA

Desmond Dekker war ziemlich begeistert davon, dass er in einem Beatles-Song vorkam. Er nahm eine eigene Version von „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ auf, die er auf einem Album veröffentlichte. Es war nicht die einzige Cover-Version des Songs. Besonders erwähnenswert ist die Version der Band The Marmalade. Die schottische Band experimentierte nicht viel an ihrer Version herum, sondern landete mit einer der Beatles-Version sehr ähnlichen Fassung auf Platz 1 in Großbritannien.

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https://www.youtube.com/watch?v=OdkXxVl6PKs

In ihrer Heimat haben die Beatles „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ nicht als Single veröffentlicht, da sowohl John Lennon als auch George Harrison nicht besonders angetan waren von dem Titel. Von John behauptet man sogar, dass er dieses Lied regelrecht hasste. Er mochte McCartneys spätere Songs mit The Beatles nicht, er empfand sie als banal und sinnlos. Das waren dann auch die ersten wirklichen Anzeichen dafür, dass die Beatles eines Tages getrennte Wege gehen sollten.

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