Waterloo & Robinson, bestehend aus Hans Kreuzmayr (Waterloo) und Sepp Krassnitzer (Robinson), sind ein österreichisches Popduo, das in den 1970er Jahren internationale Bekanntheit erlangte. Die Geschichte dieses Duos ist geprägt von Höhenflügen, Trennungen, Wiedervereinigungen und individuellen künstlerischen Weiterentwicklungen.
Waterloo kam am 27. November 1945 als Johann „Hans“ Kreuzmayr in Altheim, Oberösterreich, zur Welt.
Robinson ist am 15. April 1947 als Josef (Sepp) Krassnitzer in Straßburg, Kärnten, geboren.
Die musikalische Reise begann im Jahr 1969, als sich die beiden in Linz trafen. Hans Kreuzmayr suchte für seine Boutique einen Mitarbeiter zur Schaufenster-Dekoration und fand in Sepp Krassnitzer nicht nur einen Angestellten, sondern auch einen musikalischen Partner. Beide waren bereits in lokalen Bands aktiv, Hans Kreuzmayr bei den Melodias und Sepp Krassnitzer bei den Roosters. Die gemeinsame Leidenschaft für Musik führte zur Gründung des Duos, das zunächst als “Edward Brothers” auftrat, bevor der Name Waterloo & Robinson festgelegt wurde.
Ihr erster großer Erfolg kam 1971 mit dem Lied “Du kannst sehen”, das den dritten Platz bei der “Show-Chance” belegte. Das war ein Fernseh-Talentwettbewerb, der von 1967 bis 1973 für riesige Erfolge in Österreich sorgte.
Das Talent war erkannt und es folgte 1972 der Song “Lilis Haus”.
Auch der Song “Sag woher wehst du Wind” sorgte noch nicht für den großen Durchbruch, was dazu führte, dass die beiden 1973 mit “Sailor Sailor” einen englischen Song aufnahmen.
1973 veröffentlichten die beiden dann noch den Song “Waterloo & Robinson” sowie “Mamy And Dad” mit wenig Erfolg. Also versuchten sie es erneut auf Deutsch und trafen mit “Das war Hollywood von gestern” den Nerv der damaligen Zeit. Waterloo & Robinson landeten ihren ersten Volltreffer.
“Hollywood” war so erfolgreich, dass man auch eine englische Version veröffentlichte mit der die beiden auf Platz 1 in Österreich landete. Sie stellten ihn aber auch in Großbritannien bei “Top Of The Pops” vor.
Auch die Nachfolge-Single “Baby Blue” wurde eine Nummer 1 in ihrer Heimat.
Nun veröffentlichten sie ihre Hits sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch. Aus “Baby Blue” wurde “Träum mit mir”.
Die Teilnahme am Eurovision Song Contest 1976 mit “My Little World” festigte ihre internationale Präsenz. Daraus wurde “Meine kleine Welt”, die in allen Schlagerparaden vertreten war. Natürlich auch in der “ZDF-Hitparade”.
Längst hatte man auch in Deutschland das Duo ins Herz geschlossen. Ihre Auftritte waren voller Charme. 1977 waren Waterloo & Robinson mit “Du bist frei” bei Dieter Thomas Heck.
Und auch mit “Du die verkaufen die Army” ging es 1980 nach Berlin.
Mit “Do you remember Marianne” (“Ich denk noch oft an Marianne”) erreichten sie 1979 Goldstatus, während der Song in Österreich relativ unbeachtet blieb.
Diese Diskrepanz führte zu Unstimmigkeiten, und 1981 trennte sich das Duo vorerst. Zuvor waren sie ein nahmen die beiden den Song “Frühstück in Berlin” auf. Dabei handelt es sich um die Deutsche Aufnahme von Sean Tyler (“Breakfast in Marin”).
Waterloo startete als Solokünstler durch und wurde als erster Österreicher als “bester deutscher Sänger” ausgezeichnet. Er erhielt Anerkennung für Alben wie “Im Land das Ewigkeit heißt” und “Freiheit”.
Hans Krassnitzer verfolgte ebenfalls Soloprojekte, blieb jedoch im Vergleich zu Waterloo eher im Hintergrund. Gemeinsame Auftritte der beiden gab es immer wieder einmal in verschiedenen TV-Shows, denn vor allem “Hollywood” wurde zu einem echten Klassiker.
Waterloo & Robinson haben die österreichische Musikszene nachhaltig geprägt. Ihr Repertoire umfasst eine breite Palette von eingängigen Popmelodien bis hin zu von Indianern inspirierten Klängen. Die Wiedervereinigungen, Soloaktivitäten und ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 2015 zeugen von ihrer anhaltenden künstlerischen Relevanz. 2023 wurden einige ihrer Song remastert und erneut veröffentlicht. Dazu gehört auch die deutsche Version von “Me And Bobby McGeee” – “Ich und Bobby McGee”.
In ihren individuellen Karrieren und als eingespieltes Duo haben sie einen bleibenden Einfluss auf die österreichische Popmusik hinterlassen.