Vicky Leandros mit “Ich liebe das Leben” in den Song-Geschichten 236

Die Geschichte von “Ich liebe das Leben” ist die von Leo Leandros und seiner erfolgreichen Tochter Vicky. Es beschreibt den Weg des Vaters, der seine Tochter auf den ersten Schritten ins Showgeschäft begleitet hat.

Vicky Leandros – Ich liebe das Leben


2. Februar 1976, die Single “Ich liebe das Leben” wird veröffentlicht.
16. Februar 1976, “Ich liebe das Leben” steigt in die deutschen Charts ein.
20. März 1976, “Ich liebe das Leben” steigt in die Niederländischen Charts ein.
24. Mai 2015, Andrea Berg steigt mit ihrer Version von “Ich liebe das Leben” in die Deutschen Charts ein.
15. August 1975, Vicky Leandros veröffentlicht das Album “Ich liebe das Leben”.
23. August 1926, Leo Leandros kommt in Astakos, Griechenland, zur Welt.
23. August 1952, Vicky Leandros wird in Paleokastritsa auf Korfu, Griechenland, geboren.
19. September 1975, Das Album “Ich liebe das Leben” steigt in die Deutschen Charts ein.

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https://www.youtube.com/watch?v=SMLDK1ZCaZg

Das Musikgeschäft in den 50er Jahren war noch in den Kinderschuhen. So kurze Zeit nach dem Kriegsende wurde aufgebaut und das Radio wurde erst nach und nach wieder zum Unterhaltungsmedium, für das es die Menschen immer geliebt haben. Aber die Unterhaltung war in Zeiten des 2. Weltkriegs einfach verstummt. Geblieben waren Sehnsucht nach einer heilen Welt und Melancholie, wenn es nicht sogar mit Trübsinn besser ausgedrückt wäre. Dennoch war da auch eine Sehnsucht nach dem Lachen, nach Freude, nach Albernheit und Blödsinn.

Wenn es jemand schaffte, den Menschen, deren Gesichter irgendwie versteinert schienen, ein Lächeln um die Mundwinkel oder ein Leuchten in die Augen zauberte, dann wurde er schnell zum Schlagerliebling. Das war nicht nur in Deutschland so, sondern auch in allen anderen Staaten Europas. Zu den Schlagerlieblingen in Griechenland gehörte zu dieser Zeit der Sohn eines Universitätsprofessors, der hauptberuflich als Sekretär im Innenministerium arbeitete. Aus seinem Namen Leandros Papathanasiou wurde für die Bühne Leo Leandros, das klang international und doch griechisch.

Doch als Gesangskünstler in Griechenland konnte man keine Familie ernähren. Das Land, in dem sich aktuell am meisten bewegte war Deutschland und so beschloss er zusammen mit seiner Frau Kyriaki Protopapa in das Land der neuen Möglichkeiten zu ziehen. Was Leo Leandros jedoch nicht geahnt hatte, waren die sprachlichen Barrieren. Alle Versuche, sich bei den sehr offenen Rundfunksendern vorzustellen, scheiterten an seinen kaum vorhandenen Deutschkenntnissen. Doch Leo Leandros ist ein Mensch mit Durchsetzungsvermögen und das Wort aufgeben war in seinem Wortschatz nicht vorhanden.

So glückte irgendwann doch ein Auftritt in einer Talentshow im Hessischen Rundfunk. Derartige Sendungen waren sofort umlagert von Schallplattenfirmen, die sich überall gründeten und dazu beitrugen, dass das neue Leben auch einen Platz in der Freizeit fand. Zu den professionellen Neustartern gehörte auch die Firma Phillips. Das Unternehmen war Marktführer in Sachen Technik in den wieder auferstandenen Niederlanden. Dort hatte man auch erkannt, dass die neue Tonträgergeneration, die Schallplatte, ganz neue Möglichkeiten bieten würde. Schließlich stieg die Nachfrage nach den Plattenspielern zu dieser Zeit immens.

Leo Leandros Auftritt in der Talentshow überzeugte die Bosse der Firma und sie nahmen das Talent, das in seiner Heimat längst ein gestandener Sänger war unter Vertrag. Bereits die zweite Schallplatte, die deutsche Version von Harry Belafontes „Banana Boat Song“ wurde ein Hit. Bei der Phillips war auch der TV-Show-Autor Klaus Munro untergekommen. Er war der Meinung, auch Schlagertexte verfassen zu können und schrieb einen Text auf den Bob Azzam-Titel „Mustafa“. Dieses Lied bedeutete den endgültigen Durchbruch für den sympathischen Sänger aus dem Land der Sonne.

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https://www.youtube.com/watch?v=W40QjasN-pk

Sonne war eine Art Zauberwort in dieser Zeit und jemand der aus Griechenland stammte und für gute Laune sorgte passte in die neue deutsche Welt. Eigentlich schien die Welt des Leo Leandros zu dieser Zeit schlicht perfekt. Zu diesem Glück gehörte vor allen Dingen, dass die schulpflichtige Tochter Vassiliki, die von allen nur Vicky genannt wurde, bereits 1958 zu ihren Eltern nach Deutschland ziehen konnte. Am 23. August 1960 dürfte der 8. Geburtstag von Vicky und der am selben Tag stattgefundene 34. Geburtstag von Vater Leo ein Feiertag voller Glück gewesen sein.

Die Karriere des Schlagerstars lief in den kommenden Jahren wie am Schnürchen. Leo Leandros hatte das Näschen für die richtigen Trends und gründete zusammen mit den Musikollegen Günther Kallmann, Bernd Golonski, Sigurd Hilkenbach und Karl-Heinz Welbers die Five Tops, die eine deutsche Ausgabe der Four Seasons wurden und mit der deutschen Version von „Rag Doll“ auch einen großen Hit landeten. Dennoch spürte Leo Leandros, dass sich die Musikwelt regelmäßig neu erfand. Mit den Beatles und den Rolling Stones sah er die Zeit gekommen, neue Wege zu gehen. Er wollte neue Künstler finden und diese produzieren.

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https://www.youtube.com/watch?v=v_VbO9WZzq4

Eine erste Künstlerin hatte er längst gefunden, seine Tochter Vicky. Sie war 13 Jahre alt als sie mit „Messer Gabel Schere Licht“ ihre erste Schallplatte aufnahm. Natürlich hatte sie einen Schallplattenvertrag bei der Phillips bekommen. Im Frühjahr 1967 stand sie dann mit 15 Jahren für Luxemburg beim Grand Prix de la Chanson auf der Bühne und belegte mit “L’amour est bleu” den 4. Platz.

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https://www.youtube.com/watch?v=nD4ib9-laGY

Vater Leo hatte einen weiteren Meilenstein seiner Karriere gelegt. Parallel dazu kamen auch die bei der Phillips unter Vertrag stehenden Künstler Demis Roussos, Julio Iglesias und der nicht zu vergessende Ulli Martin („Monika“ wurde die erste Nummer 1 in der neu geschaffenen Hitfabrik) unter seine Fittiche. Immer an seiner Seite war der Texter seines ersten großen Hits Klaus Munro, der zwischenzeitlich aus dem Klaus die internationale Variante Nick (Nikolaus) machte. Aus diesem Hause werden noch einige Songs des Tages kommen.

Kümmern wir uns ein wenig intensiver um das heutige Gebutstagskind Nummer 2, Vicky Leandros. Ihre Karriere verlief in den Folgejahren steil bergauf. Neben immer neuen Hits aus der Feder vom Papa und bzw. oder Nick Munro wie “Ich bin” oder “Halt die Welt an” sang sie u.a. auch die deutsche Version von George Harrisons Superhit „My Sweet Lord“. Ihre textlich wirklich gelungene Version hieß „Wo ist er?“. Natürlich wurde Vicky auch ein gern gesehener Gast in der ZDF-Hitparade, die ab 1969 Garant für Erfolg wurde.

Fünf Jahre nach ihrer ersten Grand Prix Teilnahme wurde das Erfolgsteam Leandros/Munro seitens des Luxemburger Fernsehens gefragt, ob sie nicht einen Titel für die Teilnahme an dieser Eurovisions-Show zu bieten hätten. Die beiden hatten. Nicht nur irgendeinen Titel, sondern den Siegertitel „Dann kamst du“, für den sie nur noch einen französischen Text schreiben lassen mussten, konnten die beiden den TV-Machern anbieten. Nach diesem Sieg ging die Karriere von Vicky Leandros noch steiler nach oben.

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https://www.youtube.com/watch?v=zhJCFBY6UmA

„Ich hab die Liebe geseh’n“, „Theo wir fahr’n nach Lodz“, „Die Bouzouki klang durch die Sommernacht“, Jahr für Jahr landete Vicky Leandros mindestens einen Top-Hit in den deutschen Charts. Der einzige Grund dafür, dass es nicht mehr wurden, lag daran, dass sie nach ihrem Grand Prix Sieg längst auch eine internationale Karriere eingeschlagen hatte. Vicky Leandros war weltweit eine gefragte Sängerin.

Als 1976 die Single „Ich liebe das Leben“ auf den Markt kam, schaffte der Song nur mit Mühe und Not den Sprung in die Top 10. Dieser Schlager war seiner Zeit um Jahre voraus. Eine allerdings liebte dieses Lied, Vicky Leandros selbst. Bei allen ihren Konzerten wurde „Ich liebe das Leben“ einer der Höhepunkte des Abends. Wer das Glück hatte, Vicky Leandros mit diesem Lied nur in Begleitung eines Pianisten gehört zu haben, wusste spätestens dann, dass dieses Lied ein Juwel ist.

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https://youtu.be/vj8Opt–62o


Das erkannte auch das Team um Andrea Berg, die diesen Titel ebenfalls in ihr Repertoire aufnahm und ihm einen eigenen Stempel aufdrückte. Nun könnten wir an dieser Stelle anfangen, welche Version wohl die schönere ist. Aber warum? Beide sangen dieses Lied bereits im Duett und bestätigten damit, dass „Ich liebe das Leben“ ein toller und würdiger Song für den heutigen Tag verbunden mit herzlichen Glückwünschen an Vicky und ihren Vater Leo Leandros.

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