Scott McKenzie schaffte mit seinem Hit “San Francisco” ein Stück Musikgeschichte. Dieser Titel musste eine Song-Geschichte bekommen, denn mit ihm verbinden wir die Hippies und den Sommer von 1967…
Scott McKenzie – “San Francisco”
2. Januar 1968, in der ersten Ausgabe der Schweizer Hitparade steht Scott McKenzie auf Platz 8.
10. Januar 1939, Scott McKenzie kommt als Philip Wallach Blondheim in Jacksonville Beach, Florida, USA, zur Welt.
18. März 2001, Songwriter John Phillips stirbt im Alter von 65 Jahren.
5. Mai 1967, “San Francisco” wird in den USA veröffentlicht.
22. Juli 1967, der Hit steigt in die Niederländischen Charts ein.
9. August 1967, “San Francisco” klettert auf Platz 1 in den englischen Charts.
12. August 1969, der Hit steigt in die Belgischen Charts ein.
18. August 2012, Scott McKenzie stirbt im Alter von 73 Jahren in Los Angeles, Kalifornien
19. August 1967, “San Francisco” steht auf Platz 1 in den Niederlanden und in Belgien.
30. August 1935, John Phillips kommt in Parris Island, South Carolina, USA, zur Welt.
1. September 1967, “San Francisco” steigt in die Deutschen Charts ein.
14. September 1967, Scott McKenzie klettert mit seinem Hit auf Platz 1 in Irland.
16. September 1967, der Hit klettert für eine Woche auf Platz 1 in Frankreich.
22. September 1967, für fünf Wochen steht “San Francisco” an der Spitze der Neuseeländischen Charts.
1. Oktober 1967, einen Monat später steht er auf Platz 1 in Deutschland.
15. Oktober 1967, von wegen Sommerhit. Mitten im Herbst steigt “San Francisco” auf Platz 1 in den Österreichischen Charts ein.
Wenn wir von den Hippies erzählen und nach einer passenden Musik suchen sollen, wird bestimmt ein großer Teil unserer Follower auf Scott McKenzie und sein “San Francisco (Be Sure To Wear Flowers In Your Hair)” kommen. Es war der richtige Song zum passenden Zeitpunkt. In den USA schätzt man diesen Song, dennoch ist er nur einer von vielen Songs, die für Aufbruch und die Jugend des Jahres 1967 stehen. Auf der gleichen Stufe stehen dort „R.E.S.P.E.C.T.“, „Light My Fire“ oder „White Rabbit“. In England hingegen beschränkt sich der “Summer Of Love” auf „San Francisco“.
Ob dieser Sommer denn auch wirklich in Deutschland stattgefunden hat? Es wird wohl einen Grund haben, dass man in Deutschland nur von der 68er Generation spricht. Vielleicht liegt auch die Erklärung darin, dass „San Francisco“ erst am 1. September in die deutschen Charts einstieg, in der Schweiz wurde das Lied erst Anfang 1968 erfolgreich.
“San Francisco” wird am 5. Mai 1967 in den USA veröffentlicht
Der Song selbst wurde zum ersten Mal am 5. Mai 1967 in den USA herausgegeben. Er wurde veröffentlicht als „San Francisco (To Wear Flowers In Your Hair)“ auf dem jungen Label ODE. Das wurde eine Woche später geändert in „San Francisco (Be Sure To Wear Flowers in Your Hair)“, was auch durchaus logischer klingt.
Das Lied klingt nicht nur wie ein Werbesong für die Stadt, sondern ist es in einer Hinsicht auch, denn die Stadt San Francisco wollte sich gegen die Dominanz von Los Angeles in Sachen Popkultur auflehnen. In Frisco wuchs seit 1965 eine ganz eigene Szene heran, die ganz eigene Ideen, die damals sehr fremd, heute aber sehr vertraut klingen, entwickelten. In San Francisco gab es eine kleine, aber feine Ökologie, die aus Kulturschaffenden, auflebenden Ballsälen, Gemeinschaftsläden und Selbstversorgern bestand. Auch Versuche mit psychedelischen Drogen war fester Bestandteil jener Zeit und der Stadt. Es gab eine Art Goldrausch in der Szene, die mit Drogen und Musik eine neue Freiheit als Ziel hatte.
Höhepunkt dieser Bewegung sollte das Monterey Pop Festival im Juni 1967 werden, zu dem sich Big Brother & The Holding Company mit ihrer Sängerin Janis Joplin, Jefferson Airplane sowie zwei Attraktionen aus Großbritanniern angesagt hatten: The Who und zum ersten Male in den USA: Jimi Hedrix Experience.
Der große Förderer dieses Festivals stammte aus Los Angeles, was der beschriebenen Szene San Franziskos eher sauer aufstieß. Als er dann auch noch John Phillips von den Mamas & Papas (siehe auch Song-Geschichte zu “Monday Monday”) mit der Komposition einer Hymne für dieses Festival beauftragte, war die Ablehnung des Songs bereits vorprogrammiert, denn die Mama & Papas stehen nicht nur für Kalifornien, sondern ganz besonders für Los Angeles. Eine solche regionale Abneigung der Städte können wohl am ehesten Kölner und Düsseldorfer nachvollziehen. Sie ist da und wird doch ohne jeden Hass ausgetragen.
Diese Differenzen führten wohl auch dazu, dass diesen Song der Freund von John Phillips, ein bis dahin unbekannter Sänger namens Scott McKenzie, singen durfte, sollte oder musste. Er wird es nicht bedauert haben, denn trotz der regionalen Differenzen wurde “San Francisco” ein großer Hit in den USA. Er stieg bis auf Platz 4 der US-Charts und kam wenig später in Europa auf den Markt. In Großbritannien wurde es die Hymne der Hippies, die Hymne der Liebe, die Hymne des „Summer Of Love“. Viele andere Länder folgten diesem Beispiel. Auch in Deutschland und Österreich landete Scott Mc Kenzie auf Platz 1. Außerdem ging Scott McKenzie bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2012 mit den Mamas & Papas überall auf der Welt auf Tournee. So war er nicht der typische Sänger eines One Hit Wonders, sondern fester Bestandteil dieser kalifornischen Band.
“San Francisco” ist und bleibt der Song für alle Blumenkinder, der in unregelmäßigen Abständen immer wieder in Mode geraten ist und auch in Zukunft noch in Mode geraten wird, denn er klingt nach genau dem, was die damalige Szene mit Drogen und Musik gesucht hat, nach Freiheit. Andere drücken es noch besser aus: Es ist einer der schönsten Songs einer Zeit, in der Liebe unglaublich einfach und bunt war.
You may also like
-
Die Beatles mit “Hello Goodbye” in den Song-Geschichten 44
-
Frankie Miller mit “Darlin'” in den Song-Geschichten 251
-
Debbie Reynolds ist als “Tammy” in den Kinos und den Charts ein Hit.
-
Rumpelstilz klettern mit “Kiosk” in den Schweizer Charts, 29.10.1976
-
Modern Talking steigen mit “You’re My Heart, You’re My Soul” in die Deutschen Charts ein, 29.10.1984