Am 17. Oktober 1933 kommt Jeanne-Paule Deckers, aus der Sœur Sourire, die singende Nonne, werden sollte, in der Nähe von Brüssel, Belgien, zur Welt. Mit ihrem Hit “Dominique” begeistert sie Mitte der 60er Jahre weltweit.
Soer Sourire (The Singing Nun) – Dominique
1. Januar 1964, Sœur Sourire steigt mit “Dominque” in die Deutschen Charts ein.
11. Januar 1964, “Dominique” steigt in die Niederländischen Charts ein.
1. März 1962, die singende Nonne steigt in die Belgischen Charts ein.
17. März 1966, “Dominque, die singende Nonne” feiert in New York Premiere.
30. März 1985, Jeanine Deckers nimmt sich das Leben.
29. Juli 1966, “Dominque, die singende Nonne” startet in den deutschen Kinos.
17. Oktober 1933, Jeanne-Paule Deckers, aus der Sœur Sourire werden sollte, kommt in der Nähe von Brüssel, Belgien, zur Welt.
7. Dezember 1963, “Dominique” ist der neue Spitzenreiter der US-Charts.
Märchen haben ja meistens ein schönes Ende. Diese Geschichte ist sehr traurig und trotzdem erinnert sie an ein Märchen, denn sie erzählt, wie eine Nonne mit einem einfachen Lied die Welt eroberte. Soer Sourire lautete ihr Künstlername, in den meisten Ländern wurde sie schlicht The Singing Nun, die singende Nonne, genannt. Ihr Name als Schwester eines Dominikaner Ordens lautete Luc-Gabrielle. Der Name setzte sich aus den Vornamen ihrer Eltern zusammen.
Man kommt nicht als Nonne zur Welt: Jeanne-Paule Jeanine Marie Deckers, nun haben wir auch den noch fehlenden bürgerlichen Namen der wohl nach Mutter Teresa bekanntesten Nonne des vergangenen Jahrhunderts, kam in Wavre, einem Vorort von Brüssel zur Welt. Ihren Vater zog es als Freiheitskämpfer während der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen nach Paris. Dort wuchs das kleine Mädchen gemeinsam mit den Geschwistern auf.
Mit dem Kriegsende zog Familie Decker zurück nach Belgien. Jeanine, so wurde Jeanne-Paule von allen genannt, schloss in Brüssel die Schule ab und ging noch einmal nach Paris, um sich als Zeichenlehrerin ausbilden zu lassen. Mit dem Abschluss in der Hand kehrte sie erneut zurück nach Brüssel, um in einer Mädchenschule zu unterrichten. Diese Zeit muss ihr sehr zugesetzt haben, denn als 26-Jährige entschloss sie sich, in ein Kloster zu gehen.
Im Dominikaner Orden wurde sie in der Jugendarbeit eingesetzt. Sie lernte Gitarre spielen, um den Kindern und Jugendlichen Spaß beim Zusammensein zu vermitteln. Und den hatten sie. Luc-Gabrielle übte und übte, denn nun wollte sie nicht nur irgendwelche Lieder spielen, sondern ihre eigenen und dazu lernte sie auch noch, zu komponieren. Zu den Kompositionen gehörte „Dominique“, ein Lied zu Ehren des Ordensgründers Dominikus. Nach einigem Hin und Her erlaubte ihr die Oberin das Lied aufzunehmen und unter dem Namen Soeur Sourire zu veröffentlichen.
Eine singende Nonne war nicht nur im kleinen Belgien ein Sensation, ganz Europa spielte das Lied der Nonne und parallel waren auch die amerikanischen Radiosender und vor allen Dingen die schon fortgeschrittene Talk-Show-Szene an der „The Singing Nun“ interessiert. Im Herbst 1963 bis in den Frühling 1964 war sie das Thema in den Unterhaltungs-Medien. Aus Luc-Gabrielle wäre schnell eine Multimillionärin geworden, hätte sie nicht bei Eintritt in das Kloster das Armutsgelübde abgelegt. So flossen alle Einnahmen dem Orden zu.
Die Geschichte einer singenden Nonne war derart sensationell, dass auch Hollywood schnell auf die Geschichte der belgischen Nonne aufmerksam wurde. Aus der großartigen Geschichte machten die Filmschaffenden den Film „Dominique – die singende Nonne“ mit Debbie Reynolds in der Hauptrolle. Dieser Film sorgte nicht nur für volle Filmkassen, sondern auch für den Austritt von Jeanine Deckers aus dem Kloster.
Nun wollte sie die längst verdiente eigene Karriere starten. Aber wen interessierte denn eine ehemalige Nonne, nicht die Medien, keine Radiostationen und auch keine Talk-Shows. Die Karriere der „bürgerlichen“ Luc Dominique, wie sie sich nach dem Austritt nannte, war schon zu Ende, bevor sie begonnen hatte.
Auch der Schallplattenvertrag lief aus, so dass Jeanine Deckers sich aus dem Showgeschäft komplett zurückzog. Die Medien fielen über sie her als herauskam, dass sie eine lesbische Beziehung führte. Außerdem bekam sie einen Bescheid vom Finanzamt, die eine hohe Steuernachzahlung für die Millioneneinnahmen aus ihrer Zeit als Sängerin festsetzte. Die sensible junge Frau war nervlich am Ende. Ihre finanziellen Mittel reichten nicht aus, um der Steuerforderung nachzukommen. Das Kloster entzog sich der Verantwortung. Noch schlimmer war für Jeanine Deckers und ihre Lebensgefährtin Annie Pecher, dass das von der ehemaligen Nonne gegründete Heim für autistische Kinder aus finanzieller Not geschlossen werden musste.
Am 30. März 1985 nahm sich das von der Welt enttäuschte Paar das Leben. Sie begingen gemeinsamen Suizid durch eine Überdosis Schlaftabletten. 2009 erschien ein weiterer Film über die singende Nonne und ihr Schicksal, der die Menschen noch einmal fassungslos zurückließ mit der Geschichte einer Frau, die etwas Gutes bewirken wollte…
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