Rolling Stones mit “Angie” in den Song-Geschichten 379

Die Geschichte von „Angie“ – Eine Ballade voller Geheimnisse und Emotionen

1973 veröffentlichten die Rolling Stones mit Angie eine Ballade, die sich deutlich von ihrem sonst kraftvollen und aggressiven Sound abhob. Die Single erschien am 20. August 1973 als Vorbote für ihr Album “Goats Head Soup” – mit “Silver Train” als B-Seite. Sie wurde zu einem weltweiten Erfolg und stieg auf Platz 1 der US-Charts.

8. Februar 2014, zum dritten Male steigt “Angie” in die Französischen Charts ein.
6. April 1973, für eine Woche steht “Angie” auf Platz 1 in Italien.
11. Juni 2011, die Rolling Stones steigen mit “Angie” in die Französischen Charts ein.
20. August 1973, die Rolling Stones veröffentlichen die Single “Angie”.
31 August 1973, das Album “Goats Head Soup” wird veröffentlicht.
1. September 1973, die Rolling Stones steigen mit “Angie” in die Britischen Charts ein.
5. September 1973, der Hit steigt in die Schweizer Hitparade ein.
8. September 1973, “Angie” steigt in die US-Charts ein.
15. September 1973, der Song steigt in die Österreichische Hitparade ein.
17. September 1973, “Angie” steigt in die Deutschen Charts ein.

22. September 1973, das Album “Goats Head Soup” steht auf Platz 1 in England.
24. September 1973, der Hit steht für sechs Wochen auf Platz 1 in Frankreich.
29. September 1973, der Hit schafft den Sprung in die US-Top 10.

13. Oktober 1973, die neue Nummer 1 in Kanada ist “Angie”.
20. Oktober 1973, “Angie” klettert auf Platz 1 der US-Charts. Es ist die einzige Ballade der Rolling Stones, die es auf Platz 1 geschafft hat.
24. Oktober 1973, für vier Wochen stehen die Rolling Stones auf Platz 1 in der Schweiz.
10. November 1973, “Angie” klettert für zwei Wochen an die Spitze der Belgischen Charts.
25. November 1972, die Rolling Stones beginnen mit den Arbeiten am Album “Goats Head Soup”.
29. November 1973, “Angie” steht für vier Wochen auf Platz 1 in Australien.

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https://youtu.be/RcZn2-bGXqQ?feature=shared

Im Jahr 1973 veröffentlichten die Rolling Stones einen Song, der sich bis heute ins kollektive Musikgedächtnis eingebrannt hat: “Angie”. Mit seiner melancholischen Melodie und Mick Jaggers leidenschaftlichem Gesang wurde das Lied schnell ein weltweiter Erfolg. In den USA kletterte es auf Platz eins der Billboard Hot 100, in Europa avancierte es zur meistverkauften Single der Band. Doch hinter dem bittersüßen Abschiedslied steckt mehr als nur Herzschmerz – es ist ein Stück Musikgeschichte voller Spekulationen und Überraschungen.

Schon beim ersten Akkord entfaltet “Angie” seine emotionale Tiefe. Die sanfte Akustikgitarre, gespielt von Keith Richards, zieht den Zuhörer in eine Welt voller Schmerz und Abschied. Doch die wahre Magie liegt in dem eindringlichen Klavierspiel von Nicky Hopkins, das der Melodie ihre melancholische Eleganz verleiht. Die subtilen Streicharrangements von Nicky Harrison verstärken die nostalgische Atmosphäre.

Ein Kuriosum in der Originalaufnahme: Mick Jaggers sogenannte „Ghost Vocals“ – die leise durchscheinenden ursprünglichen Gesangsspuren, die bei der endgültigen Aufnahme ungewollt erhalten blieben. Diese flüsternde Überlagerung verleiht dem Lied eine zusätzliche, fast gespenstische Ebene.


Ein Abschied voller Emotionen

Die Lyrics erzählen von einer gescheiterten Liebe, in der der Sänger seiner “Angie” erklärt, dass es keine Hoffnung mehr für ihre Beziehung gibt. Alle Träume sind verflogen, Erfüllung bleibt unerreichbar – und doch liebt er sie noch. Selbst finanzielle Probleme scheinen Teil der Trennung zu sein. Doch trotz der Traurigkeit bleibt ein tröstlicher Gedanke: „Es ist gut, noch am Leben zu sein.“

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https://youtu.be/iOUetwr3h04?feature=shared
Auf der Rückseite der Single findet man grundsätzlich den Song “Silver Train”.


Wer ist Angie wirklich?

Seit der Veröffentlichung ranken sich Legenden darum, wer diese mysteriöse Angie eigentlich ist. War es Anita Pallenberg, die langjährige Gefährtin von Keith Richards? Oder Angela Bowie, die damalige Ehefrau von David Bowie? Vielleicht sogar Marianne Faithfull, die einst mit Mick Jagger liiert war? Andere behaupten, Angie sei ein Codewort für Kokain. Die wahre Geschichte? Vielleicht liegt sie irgendwo zwischen all diesen Erklärungen.


Eine Song-Inspiration voller Mythen

Die wohl bekannteste Spekulation rund um “Angie” besagt, dass das Lied David Bowies Ehefrau Angela gewidmet sei. Angela Bowie behauptete in ihrer Autobiografie, sie habe David Bowie und Mick Jagger zusammen im Bett erwischt – eine Geschichte, die der Sänger der Rolling Stones jedoch bestritt. Es wurde gemunkelt, Mick Jagger habe den Song geschrieben, um Angela Bowie zu besänftigen.

Doch die Wahrheit ist eine andere: Keith Richards schrieb den Großteil des Songs. In einem Interview stellte Mick Jagger klar: „Die Leute begannen zu sagen, dass das Lied über David Bowies Frau geschrieben wurde, aber die Wahrheit ist, dass Keith den Titel geschrieben hat. Er sagte ‘Angie’, und ich denke, es hatte mit seiner Tochter zu tun. Sie heißt Angela. Und dann habe ich den Rest geschrieben.“


Keith Richards und seine Inspiration

Es gab auch Spekulationen, dass die damalige Partnerin des Stones-Gitarristen – Anita Pallenberg – die Inspiration für das Lied war. Doch er klärte dies in seiner Autobiografie “Life” von 2010 auf:

„Während ich in der Klinik war (März-April 1972), brachte Anita unsere Tochter Angela zur Welt. Als ich die übliche Traumatisierung überstanden hatte, hatte ich eine Gitarre bei mir und schrieb ‘Angie’ an einem Nachmittag im Bett, weil ich endlich meine Finger bewegen konnte. Es ging nicht um eine bestimmte Person; es war einfach ein Name, wie ‘Ohhh, Diana’. Ich wusste damals noch nicht einmal, dass Angela Angela heißen würde.“

Angela wurde in einem katholischen Krankenhaus geboren, und die Nonnen gaben ihr den Namen. Das kommentierte der Gitarrist später: „Ich bin froh, dass sie Angela genannt wurde, denn Anita hatte sie mit wirklich seltsamen Namen wie “Dandelion” geschmückt, die Angela schnell loswurde, als sie erwachsen wurde.“


Eine seltene Ballade für die Rolling Stones

“Angie” war eines der wenigen akustischen Lieder der Rolling Stones und wurde zu ihrer einzigen Ballade, die jemals auf Platz 1 in den USA landete. Sie stach aus ihrem typischen Sound heraus, da die meiste Musik der Band zu dieser Zeit kraftvoll und rau war.

Die Aufnahme begann im November 1972 in Jamaika im Dynamic Sounds Studio in Kingston, doch dort gab es wenig Fortschritte. Ein Großteil des Albums wurde schließlich in Los Angeles und London unter angenehmeren Bedingungen aufgenommen. “Angie” war eines der ersten Lieder, das die Band für “Goats Head Soup” aufnahm.


Das politische Kapitel von „Angie“

Wie bei vielen legendären Songs fanden sich zahlreiche Coverversionen von Künstlern wie Passenger und Womack & Womack.

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Sogar Parodien von Mike Krüger und J.B.O. entstanden – mal humorvoll, mal überspitzt.

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Doch die wohl bemerkenswerteste Nutzung war die Verwendung von “Angie” im deutschen Wahlkampf 2005. Ein Stones-Sprecher zeigte sich überrascht über die Wahl des Liedes und erklärte: „Wir sind überrascht, dass keine Erlaubnis eingeholt wurde. Hätte man gefragt, hätten wir nein gesagt.“

Seitdem denken viele automatisch an Angela Merkel, wenn “Angie” im Radio läuft – eine Verbindung, die ursprünglich nie beabsichtigt war.


Ein ewiger Klassiker

Die Zeile „Ist es nicht Zeit, dass wir auf Wiedersehen sagen“ wurde später als Buchtitel für Robert Greenfields Werk von 2014 verwendet. Der Autor, der über die Stones-Tournee von 1971 und die “Exile on Main St.-Sessions” berichtete, ist allerdings kein Fan des Songs und nennt ihn „kitschig und viel zu süß für meinen Geschmack.“

Doch ob Liebesballade, musikalisches Rätsel oder politisches Streitthema – “Angie” bleibt ein faszinierendes Stück Musikgeschichte. Und mit jeder Interpretation wächst das Geheimnis weiter.

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