Remo-Interview über Familie, das neue Album und die 1. Deutsche Dorfrockmeisterschaft

REMO

Neues Album: „UNSICHTBAR STARK“

VÖ. 25.08.2023

Remo nennt Westernhagen, Grönemeyer und Lindenberg als seine Vorbilder. Seine Musik ist zwar nicht so bekannt wie die seiner Vorbilder, doch was nicht ist kann ja noch werden. Seine Songs unterscheiden sich angenehm von der aktuellen Masse. Hört doch einfach mal rein, erfahrt mehr über die 1. Deutsche Dorfrockmeisterschaft und über den Musiker und Menschen Remo.

Remo, wie geht es Ihnen?

Derzeit haben wir wieder Land unter bei uns. Neues Album und die 1. Deutsche Dorfrockmeisterschaft, ein echter Logistik Dinosaurier. Aber sonst geht’s Bestens.

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https://youtu.be/vavxnoUvyuE?si=vCO3BBC9IjXDWLMk
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https://youtu.be/jm2orHEpAac?si=8Ew0WJqwyRKqc7aA


Am 25.08.23 ist Ihr neues – Ihr viertes Album erschienen. Es trägt den Namen „Unsichtbar stark“ – was hat es mit dieser Namensgebung auf sich?

So ein Album-Titel legt sich irgendwann ganz von selbst fest. Man fühlt es einfach. Der Arbeitstitel meines neuen Albums ging von „Nummer 4“, über „Born to be wild“ und erst dann war klar: „Unsichtbar stark“.

Ein großer, völlig a-typischer Song und zugleich auch der Titel meines neuen Spielfilms. VÖ des Films irgendwann 2024. Wobei der Film schon zu 2/3 abgedreht ist. Der Titel ist deshalb spannend, weil viele Menschen eine unsichtbare Stärke in sich tragen. Welche unsichtbare Stärke wohl REMO in sich trägt …

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https://youtu.be/CdnOBAqm_1o?si=FgRYNN4LXJfiyxfp


Für was stehen Ihre Songs? Was wollen Sie mit Ihrer Musik bei den Menschen auslösen?

Meine Songs stehen für Liebe, Leben und Leidenschaft. Sie sollen den Menschen ein gutes Gefühl geben. Viele Songs sind dabei autobiographisch.


Ihr Werdegang ist von sehr unterschiedlichen Stationen geprägt. Bitte erzählen Sie uns – möglichst ausführlich – wie es zu den einzelnen Stationen (ob der zur Musik, zum TV oder zum Wirtschaftsjuristen) gekommen ist.

Tja, bei mir ging das Leben nicht nur gerade aus, sondern oft umme Ecke. Ich wusste schon sehr früh, dass ich Rockstar werden will, doch erstmal musstest du nach der Schule ne Uniform anziehen und ich wurde Bulle. Damit umging ich die Wehrpflicht. Danach aber schnell von Niedersachsen zurück zu meiner Geburtsstadt Berlin und ab ins Musikbusiness. Ich hatte nen Majordeal in den 80ern bei Teldec und Polydor. Ich war so mittelmäßig erfolgreich, nur meine eigene Musik gefiel mir nicht. Dieser Plastikpop auf deutsch mit Bravo Attitüde war nicht mein Ding. Ich wollte wie Westernhagen oder Grönemeyer abgehen. Die Plattenfirma war sauer ob ihrer Investitionen und schmiss mich raus. Plattendeal adé. Ich war auch für die Branche erstmal gestorben. Mein Leben war gefühlt im Eimer. Ich konnte fast 5 Jahre keine Musik mehr hören.

Mit einem Freund machte ich eine Sportevent Firma auf. Das lief so gut, dass ich kaum etwas zu tun hatte.

Also fing ich an zu studieren – erstmal BWL und dann Wirtschaftsjura. Bei dem ganzen Wirtschaftlichen lag nichts näher, als auch an der Börse zu spekulieren. Nachdem ich durch den Rauschmiss aus der Musikbranche leiden musste, kam durch Börsenspekulation am damaligen neuen Markt der nächste Horror. Bei Verlusten krümmte ich mich vor Schmerzen am Boden und musste das Lehrgeld zahlen, das wohl jeder zahlt, wenn er glaubt, er wisse es besser. Ich brauchte 10 Jahre Leid, um an der Börse endlich Gewinne zu machen. Inzwischen war ich sogar Doktorand an einer Forschungsuni in Österreich. Mit dem Kennenlernen meiner Frau wurde mein Leben eben immer seriöser.

Der Rest ist schnell erzählt: Belogen und Betrogen, Nie mehr lieben ohne Liebe, Alles was du willst, Luder, …. – ich hatte in einer alten Kiste im Keller ein paar Demos gefunden. Meiner Frau hatte ich doch tatsächlich unterschlagen, dass ich mal Musik gemacht habe und im Fersenehen war. Als sie meine DEMO SONGS hörte, war es passiert. Sie sagte, bitte mache wieder Musik. Der Rest ist bekannt.

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https://youtu.be/gnvJ2hDLAiY?si=xBXUj5QOh8YbeVvP


Seit 2009 sind Sie mit Ihrer Frau Marietta, die als HNO-Fachärztin arbeitet, verheiratet. Wie und wo haben Sie sich kennengelernt? Erzählen Sie uns eine schöne Anekdote zu ihrem ersten Date bzw. zu ihrer Kennenlernphase.

Meine damalige Freundin und Mutter meiner Tochter war Angestellte in der Praxis des Ex-Mannes meiner Frau. Ich war ja Chef einer Sporteventfirma, dadurch bedingt hatte ich eine 10 Personen VIP Loge im Berliner Olympiastadion. Meine Freundin lud ihren Chef mit samt Familie ein (waren Hertha Fans). So lernte ich meine Frau kennen. Wir verstanden uns von der ersten Sekunde an. Sie trennte sich von ihrem Mann und wir heirateten. Dabei wollte ich nie heiraten, aber Marietta hat es geschafft.

Nur eine Anekdote: Im Olympiastadion waren zehn wunderbare Plätze direkt vor unserer Loge. Im Winter saßen wir mit einer Decke zu gedeckt nebeneinander und hielten unter der Decke schon Händchen. Niemand durfte das wissen, was sich zwischen uns entwickelte. Immerhin war meine Frau noch verheiratet und ich zumindest in einer Beziehung. Aber der Liebe kann sich nichts in den Weg stellen.


Für Marietta war die Ehe mit Ihnen die dritte Ehe. Zusammen mit Ihrem Kind Alicia kamen durch diese Ehe Alexander und Julia hinzu. Wie verliefen die ersten Jahren als Patch-Work Familie? Welche Herausforderungen gab es?

Wir kannten uns ja schon vor der Ehe und somit war es für die Kinder (Eheschließung 2009: Alter der Kinder damals: Alicia 7, Alex 13, Julia 25) alles ziemlich cool. Lag wohl daran, dass ich bei Mariettas Kindern ganz gut ankam. Julia habe ich sogar vor einigen Jahren adoptiert. Alex sieht mich als Kumpel an. Nur Alicia hat sich irgendwann aus unserem Familienkreis verabschiedet. Sie ist inzwischen 21 und lebt in NRW bei ihrer Mutter.

Die Herausforderung ist, dass mir natürlich meine Tochter fehlt.

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https://youtu.be/XP9shSbefBU?si=vaS1NCRdfzku_TXX


Wie würden Sie Ihre Beziehung beschreiben? „Gegensätze ziehen sich an“ oder „Gleich und gleich gesellt sich gern.“

Es gibt nicht unbedingt Gegensätze und wir sind auch nicht gleich. Wir können eben gut miteinander. Ich würde es als echte Liebe bezeichnen. Ohne einander wären wir schwer lebensfähig. Wenn man so miteinander ist, dann sollte man auch heiraten. Für Paare wie uns ist wohl die Ehe gemacht.


Jeder hat seine „no-goes“ in einer Beziehung. Welche sind Ihre?

Meine Frau einzuengen, ihr Vorschriften zu machen oder Regeln aufzuerlegen. Das wäre ein no-go. Sie soll alles machen können, was ihr Spaß macht.


Jede auch schlechte Erfahrung oder Entscheidung trägt was Gutes in sich, sagt man. Gibt es etwas, was Sie bis zum heutigen Tage bereuen?

Ich musste bei dieser Frage einen Moment länger nachdenken, weil mir irgendwie keine schlechten Erfahrungen eingefallen sind. Aber OK, dass mit dem Bauch anfressen bereue ich und es wird sehr schwer sein, wieder eine gute Figur zu bekommen. Aber ich bekomme das schon hin. Eine große Herausforderung wird mich sicher auch auf eine gewisse Art und Weise stärken. Das sehe ich als Gutes dabei. Wenn ich weiter überlege, fallen mir weitere Dinge ein, die ich mir als schlechte Erfahrung in meinem Leben hätte ersparen können. Das jahrzehntelange Rauchen. Wie eklig und überflüssig.


Welche Begegnungen in ihrem Leben würden Sie als die wichtigsten und entschiedensten in Ihrem Leben beschreiben?

Die Begegnung mit meiner Frau war in meinem Leben die wichtigste und auch beste. Eindeutig. Des Weiteren sicher Begegnungen mit Menschen aus meinem Team, die für mich ebenfalls wichtig sind. Weil sie meine Arbeit als Künstler sehr gut ergänzen und dieses hochprofessionelle Produkt erst möglich machen.


Sie sind derzeit mit der Dorfrockmeisterschaft im ganzen Land unterwegs, ein eigenes Album im Gepäck, arbeiten Sie aktuell auch als Wirtschaftsjurist? Oder bleibt hierfür keine Zeit mehr?

Sicher gehört der Wirtschaftsjurist bzw. der Wirtschaftswissenschaftler auch zu meiner Person. Das äußerst sich unweigerlich bei geschäftlichen Sachverhalten. Ansonsten bin ich nur Künstler, Singer/Songwriter und arbeite nur für die Kunst.

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https://youtu.be/eBJN–ZA898?si=hv-Zj1DKm9fOB_rT


Wie halten Sie sich fit?

Durch positives Denken. Personal Training mit “Prince Chan”, meinem Taekwondo Meister.

Als Taekwondo Schwarzgurt sollte ich in der Lage sein, mich selbst zu trainieren. Doch „richtiges“ Training geht nur mit Prince Chan.


Wie sieht ein freier Tag bei Ihnen aus?

Den gib es nicht. Selbständig besteht doch aus Selbst und Ständig.

Wenn es freie Momente geben sollte dann verbringe ich diese mit meiner Frau, Familie und mit Freunden. Gerne irgendwo auf Reisen.


Musikalisch sind Sie immer Ihren ganz eigenen Weg gegangen. Gab es jedoch Künstler, Bands, die Sie künstlerisch inspiriert haben?

Ja, Westernhagen, Grönemeyer und Lindenberg. Vielleicht auch Otto ☺, die Rolling Stones und Guns’n‘Roses, AC/DC … alles was ehrlich ist und cool

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https://youtu.be/9AKgkWWptMM?si=0j2k3ruk9W2Np6oc


Sie kommen sehr bodenständig und gefestigt rüber. Gibt es in Ihrem Leben eine Niederlage, die Sie unverhofft sehr stark gemacht hat oder welche sich rückblickend als Geschenk erwiesen hat?

Es ist eindeutig der Verlust meiner Tochter. Irgendwie eine große Niederlage für mich. Ob mich so ein Verlust stark machte? NEIN. Ich musste nur diesen VERLUST irgendwie verarbeiten. Dabei halfen mir meine Lieben. Der Song „KEINE SCHWERTER“ ist wohl mein stärkster Song, der diese ganze Geschichte verarbeitet.


Dazu kommen die beiden Songs „Mein Kind“ und „MEIN KIND 2“ für meine Tochter.

Niederlagen gibt es natürlich im Leben und diese sind ständige Begleiter. Insbesondere ist die Musik ein böser Geist, der mich quält. Wenn deine Musik nicht immer die „Bühne“ bekommt, die sie vielleicht verdient hätte, dann tut das sehr weh. Ich zeige es nur nicht. Das ist ein ganz spezieller Song, der mich jeder morgen begrüßt, den nur ich höre und der auch viele Tränen bringt, die niemand sieht.


Was gehört zu den eher schwierigen Momenten in deinem bisherigen Leben?

Mein Leben ist wunderschön und es geht uns wirklich gut. Aus dem heraus von schwierigen Momenten zu reden, fällt mir schwer, weil zu viele Menschen kein leichtes Leben haben und ständig um Elementares kämpfen. Da geht es teilweise täglich um ihre Existenz.

Meine Schmerzen und Irritationen sind dabei nicht erwähnenswert.


Was macht Sie glücklich?

Meine Frau, meine Familie und meine Freunde. Aber auch Frieden auf der Welt und gute Stories, die mein Herz erwärmen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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