Max Werner in Zahlen:
9. April 2024, im Alter von 70 Jahren stirbt Max Werner im Rosa Spier Huis, einem Wohn- und Arbeitszentrum für ältere Künstler und Wissenschaftler, in Laren, Nordholland, Niederlande.
9. Mai 1981, “Rain In May” steigt in die Niederländischen Charts ein.
16. Mai 1981, der Hit steigt eine Woche später auch in die US-Charts ein.
17. August 1981, Ilja Richter stellt Max Werner mit “Rain In May” in der “Disco” vor.
31. August 1981, Max Werner steigt mit seinem Hit “Rain In May” in die Deutschen Charts ein.
4. Oktober 1981, der Niederländer steigt mit seinem Hit in die Schweizer Hitparade ein.
7. November 1983, einen weiteren kleinen Hit landet Max Werner mit “Roadrunner”, der an diesem Tag in die Deutschen Charts einsteigt.
29. Dezember 1953, Max Werner kommt in Hilversum, Niederlande, zur Welt.
In Sachen Popmusik hatten die Niederlande in den 60er und 70er Jahren einiges zu bieten. Wir alle kennen The Cats (“One Way Wind”), George Baker Selection (“Paloma Blanca”), Golden Earring (“Radar Love”) oder Earth & Fire (“Weekend”). Dazu zählte auch die Band Kayak, die mit “Starlight Dancer” (1977) und “Ruthless Queen” (1979) ihren größten Hit in den Niederländischen Charts zu verzeichnen hatten.
Zu den Gründungsmitgliedern zählten Gitarristist Johan Slager, Bassist Cees van Leeuwe, Schlagzeuger Pim Koopman (* 1953; † 2009), Keyboarder und Bassist Ton Scherpenzeel und Sänger Max Werner. Cees von Leeuwe verließ die Band bereits 1974, während sich die Band in der Heimat langsam etablierte. Auch ihr Sänger Max Werner wollte mehr und beschloss 1979 seine eigenen Ideen umzusetzen. Seine erste Single veröffentlichte er mit “Rainbow End”, die erfolglos blieb.
Wir gehen einfach einmal davon aus, dass er vom Sound der Debüt-Single “In The Air Tonight” von Genesis Schlagzeuger Phil Collins fasziniert war. Denn nach dem zunächst missglückten ersten Solo-Versuch veröffentlichte er 1981 die Single “Rain In May”. Dieses Schlagzeug erinnerte sehr an das Spiel des Genesis Schlagzeugers und Sängers.
In jedem Falle begeisterte er mit diesem Ohrwurm nicht nur seine Landsleute, sondern auch die deutschen Radiosender. Am 17. August 1981 stellte der Niederländer seinen Hit in Ilja Richters “Disco” vor. Diesen Hit wollten auch die deutschen Fans hören. Die Single stand zwei Wochen später in den Offiziellen Deutschen Charts. Max Werner kletterte umgehend bis auf Platz 2 der Charts. Einzig der “Ententanz”, sprich der “Hit des Jahres” “Dance Little Bird” von den Electronicas, hinderte Max Werner daran, es auf Platz 1 zu schaffen.
Auch das Album “Seasons” mit der Erfolgs-Single konnte sich in den Charts platzieren. Allerdings, ein weiterer Hit gelang dem singenden Schlagzeuger nicht. Die Nachfolge-Single “Like An Autumn Leaf ” schaffte es zwar auch in die Charts, war aber nach nur zwei Wochen wieder verschwunden.
Nach zwei weiteren Flops wurde die Single “Roadrunner” mit aufwendiger Promotion veröffentlicht. Allerdings ist sie bestenfalls als kleiner Hit zu bezeichnen.
“Rain In May” war einfach ein zu starker Song, so dass alle weitere Veröffentlichungen verpufften. Max Werner wird mit diesem Song ganz gewiss immer wieder in 80er Jahre-Shows rund um den Erdball eingeladen werden, denn “Rain In May” war auch in England und den Vereinigten Staaten ein Hit.
Zusammen mit seinem ehemaligen Kayak-Kollegen, Gitarrist Johan Slager, nahm er 1981 an der Wiedervereinigung von Ekseption, der Gruppe um Rick van der Linden, teil. Er spielte Schlagzeug, Percussion und Marimba auf dem Album “Dance Macabre”. Zum 25-jährigen Jubiläum 1993 war er wieder dabei, sein Beitrag ist auf dem 1994 erschienenen Live-Album “The Reunion” (später “Best of Ekseption”) zu hören.
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Max Werner jahrelang als Sänger von Jingles tätig war, er soll davon angeblich Tausende produziert haben. Das tat er zusammen mit Leuten wie Bill van Dijk, Jody Pijper, Sandra Reemer, Hans Vermeulen, Lisa Boray und Edward Reekers, seinem Kollegen bei Kayak. Jingle-Komponist Bart van Gogh sagt in dem Buch “Bart! De Van Gogh van de jingles” über Max Werner: “Er trommelte hart, er sang hart, er war in allem hart und äußerst diszipliniert.”
Der vielseitige Musiker wurde 2003 von einem Bahnschranke bei der Station Hilversum getroffen. Er erlitt dabei nach eigenen Angaben bleibende Rückenverletzungen, wodurch er sein gerade gestartetes Produktionsunternehmen aufgeben musste und auf 24-Stunden-Hilfe angewiesen war. Dadurch verwickelte er sich in einen jahrelangen Rechtsstreit mit dem Bahnverwalter Prorail.
Max Werner verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Rosa Spier Huis, einem Heim für ältere Künstler und Wissenschaftler. Max Werner starb am 9. April 2024 im Alter von 70 Jahren.
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