Heute feiert Helmut Frey (wenn das Datum stimmt, das wir in unserem Archiv vermerkt haben) seinen 76. Geburtstag. Das ist doch ein Grund, diesen Sänger heute hochleben zu lassen. Eine Bestätigung für dieses Datum haben wir leider im Internet nicht gefunden. Google weiß also doch nicht alles.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Helmut Frey
Als Texter war er für die großen Erfolge von Nicki in den 80er Jahren zuständig. Er arbeitete zusammen mit Harald Steinhauer und versorgte auch viele andere Künstler wie Nino de Angelo, Karel Gott oder Wencke Myhre mit seinen Kompositionen. Weil er gerne und auch gut singt, sind in der Zeit zwischen 1982 und 1987 auch verschiedene eigene Songs entstanden, von denen “Nachts hör ich dich manchmal weinen” immer wieder von Kollegen gecovert wurde. Vor wenigen Jahren z.B. von Ross Anthony.
Die ersten Gesangsaufnahmen von Helmut Frey stammen aus dem Jahr 1972. Er war eine Hälfte des Duos Barbra & Helmut, die den Hit “Hideaway” der spanischen Gruppe The Pop Tops (“Mamy Blue”) auf Deutsch aufnahmen. Bei den beiden heißt der Song “Geh mit mir”. Die gemeinsame Single produzierte Erfolgsproduzent Michael Kunze, der dank Peter Maffay seit zwei Jahren eine feste Größe in der Musiklandschaft war. Besonders bemerkenswert ist vielleicht, dass wir die Barbra alle kennen. Die österreichische Sängerin heißt mit bürgerlichen Namen Gertrude Wirschinger. Als ein Drittel von Silver Convention war ein internationaler Name nötig und so wurde aus der damals bereits wieder geschiedenen Gertrude Münzer alias Barbra dann Penny McLean. Mit “Lady Bump” stürmte sie 1975 die Charts.
Zunächst unbeachtet blieb 1981 seine erste Solo-Single “Nicht ein Wort davon ist wahr”, die Helmut Frey zusammen mit Bernd Meinunger und Harald Steinhauer aufnahm.
Mit dem doch beachtlichen Erfolg von “Nachts hör ich dich manchmal weinen”, fand auch “Nicht ein Wort davon ist wahr” zumindest in einigen Diskotheken statt. Die nächste Single, die Harald Steinhauer und Helmut Frey zusammen mit Michael Cretu schufen, heißt “Wenn du fast zu atmen vergisst”. Der Sound klingt ein wenig nach ELO (Electric Light Orchestra). Ein wenig verfeinert wurde daraus der Klangteppich vieler Juliane Werding-Erfolge, die von Harald Steinhauer produziert wurden.
Mehrfach gecovert wurde auch die Rückseite dieser Single “Nachts kommt die Erinnerung”.
1984 veröffentlichte Helmut Frey “Hier ist einer zuviel”. Es war einer der vielen Versuche von Dieter Bohlen vor seinem Erfolg mit Modern Talking. Die vielen Kontakte zu dieser Zeit weisen darauf hin, dass das Team seit 1983 den ersten Hit mit Nicki (“Servus mach’s gut) landen konnte.
Den zweiten Schlager 1984 “Doch Nachts gehörst du mir” schrieben Harald Steinhauer und Helmut Frey, genau wie die nächsten Erfolge für Nicki, im Team. Der Titel zeigt, dass er Gefallen hatte an den Erfolgen für Nicki, denn dieser Song hätte auch ein Nicki-Hit werden können.
1985 waren dann Dieter Bohlen mit Modern Talking, Michael Cretu mit Sandra und Harald Steinhauer mit Juliane Werding sehr erfolgreich. Helmut Frey schrieb fleißig Texte für das erste Nicki-Album und – gemeinsam mit seinem Weggefährten – “Engel lügen nicht”.
Die nächste Single des Texters und Sängers “Ein Leben lang” wurde von der Fachpresse gefeiert. Harald Steinhauer hatte diesen Song ein wenig an “The Ballade Of Lucy Jordan” von Marianne Faithful angelehnt. Allerdings konnten die Diskjockeys in den Tanzpalästen weniger mit diesem Song anfangen und setzten auf die Rückseite “Ich wein um dich Aline”.
1986 war allerdings nur Zeit und Platz für eine eigene Single. “Bleib bei mir” ist eine Ballade mit einem Text, der mehr Erfolg verdient hätte. Erfolgreich in den Tanzpalästen lief mal wieder die Rückseite “So bist du”.
Mit “Doch dann kamst du” verabschiedete sich Helmut Frey vom eigenen Gesang. Eine Nummer, die wie alle seine Songs zur gehobenen Schlagerware zählt. Das Duo Fantasy baut auf ihrem aktuellen Album auf diesen 80er Jahre-Schlager, den Helmut Frey 1987 veröffentlicht hat.
Helmut Frey schrieb weiter Schlagertexte. Er produzierte die Alben populärer Kollegen wie Volker Lechtenbrink oder die Wildecker Herzbuben.
2003 meldete sich Helmut Frey mit dem Album “Sag niemals nie” noch einmal zurück.
Das Album ging leider irgendwie unter und so bleibt Helmut Frey der große Geheimtipp der 80er Jahre. Jeder seiner Schlager hätte heute noch die Chance ein Hit zu werden. Da sollte der Schlagernachwuchs einfach mal reinhören.