Matthias Reim: musikalische Lebensbeichte

Exklusiv-Interview zur Veröffentlichung seines neuen Albums “Meteor”

Trotz vollem Terminkalender fand Matthias Reim Zeit für ein Gespräch.

  Es ist schon gut zwei Jahre her, dass „Phönix“ erschienen ist. Mit „Meteor“ bist du bei einer neuen Plattenfirma gelandet. Was ist sonst neu oder anders an dem aktuellen Album?

Matthias Reim: „Phönix war schon mein erstes Album bei meiner neuen Plattenfirma RCA/SONY. Phönix“ war ziemlich erfolgreich und alle waren voll zufrieden damit. Alle – bis auf mich selber. Ich hatte auf einmal das Gefühl, ich bin in der Gefahr, mich zu wiederholen. Mein Leben bestand seit Jahren aus einer immer gleichen Folge von Konzerten, TV-Auftritten, Studioarbeit, Interviews – und irgendwann wurde das zur Routine. Und genau das, die Routine, ist der Tod eines Künstlers. Ich habe auf einmal gespürt, dass ich Abstand brauchte, um über mich und meine Musik nachzudenken. Und um mich zu entwickeln. Deshalb habe ich eine kreative Pause gemacht, in der ich nur ein paar wenige Konzerte gegeben habe. Ich glaube, das hat mir menschlich und künstlerisch gut getan. Und das künstlerische Ergebnis dieses Sabbat-Jahres“ ist mein neues Album mit dem Namen „METEOR“.

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https://www.youtube.com/watch?v=wFm_6FU51ng

Der Vorbote „Himmel voller Geigen“ ist ein Ohrwurm in bester Reim-Manier. Er ist sogar tanzbar. Spiegelt sich in diesem Song dein aktuelles Wohlbefinden wieder?

REIM: Klar – das sind diese Songs die ich immer wieder gerne aus einer Laune heraus schreibe und immer wieder gerne singe; Lieder die schnell ins Ohr gehen, die man gerne mitsingt und die meine bekannten Hitparaden-Stürmer sind. Diese Songs sind schon eine Tradition seit über einem Vierteljahrhundert, seit „Verdammt, ich lieb Dich“. Es sind auch die Titel, die in meinen Konzerten nie fehlen dürfen, weil mein Publikum kommt, um auch diese Schlager zu hören.

Hast du noch mehr Hits dieser Sorte auf dem neuen Album zu bieten?

REIM: Ja – inzwischen gibt es noch einen zweiten potentiellen Hit, der schon in ein paar Wochen rauskommen wird. Er heißt „METEOR“ und das ist der Song, der dem ganzen Album auch den Namen gegeben hat. Meine Plattenfirma hält den Song für noch stärker als „den „Himmel voller Geigen“. Mit etwas Glück werde ich also mit zwei Singles in die Single-Charts kommen..

Deine Plattenfirma sagt, dass „Meteor“ auch etwas für diejenigen zu bieten hat, die bisher nichts mit dir am Hut hatten. Auf was müssen wir uns da einstellen?

REIM: „Naja – das hängt damit zusammen, dass ich diesmal besonderen Wert auf die anderen Titel gelegt habe. Auf die Lieder, in denen ich Geschichten erzähle – aus meinem eigenen Leben und dem Leben anderer. Lieder, in denen sich mein Publikum wieder erkennen kann. Bei denen es sich beim Anhören denkt: „Genau diese Situation, die Reim da besingt, kenne ich selber aus meinem Leben! Ich kann es nur nicht so gut ausdrücken…“ Ich höre das oft von Fans: „Du hast genau mein Leben besungen!“ Es da gibt diesen Hit von Roberta Flack: “Stumming my pain with his fingers – Singing my life with his words – killing me softly with his song…“ Das ist genau die Situation…

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https://www.youtube.com/watch?v=0gN8TJlS1m4

Nun muss ich einmal den Waschzettel (so wird das Schriftstück der Plattenfirma zum neuen Album genannt) zitieren: „Auf der anderen Seite ist da auch der Balladen-Sänger Reim, der vorwiegend über die Liebe singt – über Sehnsüchte, Träume, über gescheiterte oder notfalls auch über glückliche Zweier-Beziehungen“. Das hört sich an als wäre eine intakte Beziehung schlecht für neue Texte?

REIM: Nein – aber es sind von Haus aus die interessanteren Texte. Gegensätze, Konflikte sind die dramaturgische Grundlage für Geschichten. Vielleicht kann man es vereinfacht so ausdrücken: Schlager sind meistens Lieder über glückliche Beziehungen. Da erzählt man, wie glücklich man ist, seinen Partner am weißen Strand in der Sonne Spaniens kennengelernt zu haben und wie man ihn immer noch anhimmelt und wie dankbar man ihm für das immerwährende Glück ist. Irgendwann später später kommen dann meistens die ersten Konflikte – und dann schreibt man Balladen darüber. (Lacht)

Christin hat mit Helene Fischer-Cover-Titeln ihre Karriere begonnen. Müssen wir Ü 60 lernen, dass Schlager bei jungen Menschen eine durchaus positive Bedeutung hat?

REIM: Schlager haben überhaupt für alle sehr viele Menschen eine durchaus positive Bedeutung -. unabhängig vom Alter. Schlagerfans gibt im Alter von 6 – 90 Jahren. Ich halte es für arrogant, wenn man den typischen Schlager als etwas Minderwertiges ansieht oder ihn sogar verteufelt. Auch der Schlager gibt vielen Menschen Freude oder sogar Lebenshilfe. Und gemeinsam in einem Konzert einen Hit mitzusingen vermittelt ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Ich bin nicht nur stolz auf meine erfolgreichen Balladen, sondern auch auf meine Schlagerhits.

Könntest du dir vorstellen mit Christin mal ein Duett zu singen?

REIM: Im Augenblick nicht. Stimmlich würden wir sicher zusammen passen. Aber: Christin steht an Anfang einer eigenen Karriere – und da möchte sie sich nicht an meine Popularität anhängen sondern sie will ihr eigenes Ding machen und ihren eigenen Weg gehen. Und es sieht so aus, als ob sie damit Recht hat: Sie ist schon jetzt sehr erfolgreich

Besondere Erwähnung bei der Vorankündigung von deinem Album „Meteor“ findet „Verdammt nochmal gelebt“. Was hat es mit diesem Titel auf sich?

REIM: Das ist so eine Art von musikalischer Lebensbeichte. Meine Lebensphilosophie. Wenn Sie so wollen: Mein persönlicher „My way“-Song. Ich besinge mein trotziges Lebensmotto: „Bei allen Höhen und Tiefen, die ich erlebt habe – ich will einmal sagen können: Ich hab’ verdammt noch mal gelebt…“

Hast du Angst vorm älter werden?

REIM: Nö, Angst nicht. Ich finde mich damit ab. Ich glaube, jedes Lebensalter hat Vorzüge und Nachteile. Ich versuche, die Vorzüge zu genießen und die Nachteile zu ignorieren… Du hast eigentlich keine Zeit dafür.

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https://www.youtube.com/watch?v=Afam8R6Eymc

Mit dem neuen Album im Gepäck gehst du auf Tournee. Zwischenzeitlich hast du so viele Alben aufgenommen, dass die Titelauswahl bestimmt nicht ganz einfach ist. Was wird auf der Tour passieren?

REIM: Meine Musiker und ich haben in den letzten Monaten sehr intensiv an einem neuen Programm gearbeitet. Meine „METEOR-TOURNEE“ wird sehr viel anders werden als mein letztes Programm. Wir haben alleine acht Titel aus meinem „METEOR-Album eingebaut, wir haben teilweise völlig neue Arrangement erarbeitet und schließlich haben wir diesmal auch noch ein neues Lichtdesign.

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Aber Eins bleibt natürlich: Meine großen Hits bleiben natürlich im Programm. Die will mein Publikum hören – und ich selber auch – dafür singe ich sie auch zu gerne. Und ich glaube, wenn ich „Verdammt ich lieb Dich“ aus dem Programm streichen würde, dann würden mich die Konzertbesucher lynchen und ihr Geld zurück verlangen (lacht).

Danke, dass du dir Zeit für uns genommen. Wir wünschen dir viel Erfolg mit dem Album und freuen uns auf deine Tournee.

TOUR 2018:

15.06.  SWR Sommerfest Mendig
30.06.  Open Air Bad Elster
20.07.  Open Air Görlitz
21.07.  Open Air Müllrose
27.07.  Open Air Bremerhaven
28.07.  Open Air Eberswalde
03.08.  Open Air Demmin
04.08.  Open Air Halle Saale
18.08.  Schlager Stern Willingen
22.08.  Bochum
24.08.  Open Air Hamburg
25.08.  Open Air Oranienburg
31.08.  Open Air Dresden
01.09.  Open Air Steinbach-Langenbach
07.09.  Open Air Leipzig
08.09.  Open Air Spremberg
15.09.  Open Air Potsdam
20.11.  Chemnitz
22.11.  Stuttgart
23.11.  Oberhausen
24.11.  Trier
07.12.  Kiel
08.12.  Cottbus
09.12.  Erfurt
28.12.  Zwickau
29.12.  Berlin
30.12.  Rostock

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