La Bionda im Song des Tages 244

Die Geschichte zweier Brüder mit einem der Sommerhits 1978

La Bionda – One For You One For Me

31. August 1978

 

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https://www.youtube.com/watch?v=HQiYe_w78uA

 

Die meisten werden bei La Bionda sofort denken: Das war auch so ein One Hit Wonder, die kamen aus Italien. Dass die beiden Brüder Carmelo und Michelangelo La Bionda aus Italien stammen, stimmt, dass sie einen Hit landeten und das alles war, stimmt ganz gewiss nicht.

Heute vor 40 Jahren waren sie mit ihrem größten Hit in Deutschland auf dem Höhepunkt ihrer Gesangskarriere. Den ganzen Sommer lang tanzte man in den Diskotheken und auf allen Sommerpartys ausgelassen nach dem Ohrwurm „One For You One For Me“. Der Song war auch an den Bars überall in Europa sehr angesagt, denn dort passte die Titelzeile perfekt, um mit der Nachbarin, dem Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Aus den Boxen tönte die lautstarke Aufforderung, sich um den nächsten zu kümmern: Einen Drink für dich, einen für mich!

Bereits 1970 konnten die musikalischen Brüder, die in Mailand aufgewachsen sind, zum ersten Mal in ihrer Heimat auf sich aufmerksam machen. Für das Trio Ricchi e Poveri schrieben sie den Song „Primo Sole“, mit dem die Gruppe beim Song Festival in Venedig aufgetreten ist. Was dazu führte, dass viele andere Interpreten an der Tür der beiden anklopften und nach weiteren Songs der Songwriter fragten.

1972 wagen sich die beiden auch an ein eigenes Album mit akustischen Liedern im Stile von Lucio Dalla und Fabrizio De André, die zu dieser Zeit die Trends in Italien setzten. 1975 waren sie dann als Session-Musiker als Gitarristen auf dem 8. Album von Fabrizio De André zu hören. Davon inspiriert nahmen sie ihr nächstes eigenes Album noch im selben Jahr im legendären Apple Studio in London auf. Besonders stolz waren die beiden, dass sie auch den gefragten Session-Musiker Nicky Hopkins für eine Zusammenarbeit gewinnen konnten.

Zu dieser Zeit lief es bereits bei den Brüdern La Bionda. Als besonders erfolgreich entwickelte sich die Zusammenarbeit mit Amanda Lear, für die sie sich musikalisch zum ersten Mal  in Richtung Disco Musik bewegten. Dabei waren sie bemüht, einen eigenen Sound für die Sängerin zu entwickeln. Genau das gelang ihnen für Amanda Lear. Um auch am Puls der Zeit zu sein, zogen die beiden nach München, der neuen heimlichen Musikhauptstadt Europas. In dieser Stadt wurde der Sound für die Diskotheken der Welt entwickelt. Da waren Giorgio Moroder, der mit Donna Summer erste Erfolge feierte, Frank Farian, der mit Boney M., Eruption u.a. Projekten am Start war, Ralph Siegel schaffte es mit Silver Convention sogar in die US-Charts und viele andere, die dem Trend der Disco Musik immer neues Leben einhauchten.

Hier waren die beiden mit Amanda Lear genau richtig. Für sich selbst fanden sie auch schnell einen neuen Namen, um im Trend der Zeit zu liegen. Als D.D. Sound, was für Disco Delivery Sound steht, konnten die Musiker erste kleine Hits landen. Was aber viel wichtiger war, sie waren mitten drin in der Szene, die bald Trends für ganz Europa und auch die USA entwickeln sollten.

„Disco Bass“ und „Burning Love“ hießen die ersten internationalen Hits, die weltweit in den Diskotheken aufgelegt wurden. Im Jahr 1977 schafften es die Brüder mit ihrem Projekt D.D. Sound und dem Hit „1, 2, 3, 4 … Gimme Some More“ sogar in die Charts in ihrer Heimat und in Österreich. Zu dieser Zeit waren sie in der Szene anerkannt und arbeiteten mit Musiker und Tontechniker von großem Erfolg und internationalem Ruf  wie Keith Forsey, Mats Björklund, Gunther Gebauer oder Benedict Fenner zusammen.

 

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https://youtu.be/QrEKtvUX6IQ

 

Bei allem Erfolg in München fehlte den beiden Musikern die entspannte Art zu Arbeiten wie sie es in der Heimat über Jahre gewohnt waren. München wurde ihnen zu hektisch und sie hatten auch so viele Anfragen aus Italien, dass sie zurück nach Mailand gingen. Außerdem tüftelten sie wieder an einem eigenen Sound, der traditionelle Instrumente mit den kräftigen Bässen des Disco-Sounds verbinden sollte.

Das erste Ergebnis, das auch die beiden für ausgesprochen hitverdächtig hielten war „One For You, One For Me“, das sie selbst aufnahmen und nach alter Tradition mit dem bürgerlichen Namen La Bionda herausbrachten. Natürlich sind viele der guten Kontakte in München geblieben, so dass sie den Song, nachdem er in Italien sofort zum Hit wurde, auch in Deutschland veröffentlichten.

Im Bremer Musikladen, der von Uschi Nerke und Manfred Sexauer moderiert wurde, hatte man zu dieser Zeit offene Ohren für besondere Songs im Disco-Sound. So wurden die Brüder aus Italien in den Norden Deutschlands eingeladen. Der Auftritt in der beliebten Musiksendung reichte, dass die Nachfrage nach dem fröhlichen Song sofort groß war. Im Sommer 1978 fand kaum eine Party ohne „One For Me And One For You“ statt. La Bionda hatten einen Sommerhit, der neben „Rivers Of Babylon“. „Night Fever“, „You’re The One That I Want“ und Amanda Lears „Follow Me“ für einen heißen Sommer 1978 sorgte.

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