Als ein wichtiges Zeichen für den Erhalt ukrainischer Kultur wird das Kyiv Symphony Orchestra kurzfristig für eine Tournee im April und Mai nach Deutschland eingeladen. Es besteht die akute Gefahr, dass das Orchester mit seiner über 40-jährigen Tradition ansonsten nicht mehr weiter existieren könnte und buchstäblich aufgelöst werden müsste. Die Tournee ist aber noch so viel mehr als das. Denn schließlich geht es um das kulturelle Erbe eines Landes, das es unter allen Umständen zu schützen gilt.
Veranstalter in sieben deutschen Städten mit ihren bedeutendsten Konzerthäusern und Festivals haben sich spontan bereit erklärt, bei der Aktion mitzumachen, um so ihre Solidarität mit ukrainischen Musikerinnen und Musikern zum Ausdruck zu bringen. Sie alle wollen ihren Beitrag leisten, dass nicht nur die klassische Musik und Kultur eines ganzen Volkes weiter bestehen bleiben kann, sondern die Häuser retten durch ihren kurzfristigen Einsatz womöglich Menschenleben.
„Gerade
jetzt sollte die Stimme der Ukraine auf der ganzen Welt gehört werden.
Wir gehen auf Tournee, um in der Sprache der Musik jedes Herz
anzusprechen“, sind sich die Musikerinnen und Musiker des Orchesters
einig und bauen auf die Kraft der Kunst und Kultur: „Wir wollen allen
Menschen Hoffnung auf eine friedliche Zukunft und den Glauben an den
Wiederaufbau der Ukraine geben, die stärker und schöner als jemals zuvor
sein wird.“
Wie
wichtig das Orchester für sein Heimatland ist, zeigt sich bereits
darin, dass es als einzige Institution eine Orchesterakademie gegründet
hat, um den Nachwuchs gezielt zu fördern. An wichtigen ukrainischen
Nationalfeiertagen, wie etwa dem 25. Jubiläum der ukrainischen
Verfassung oder am 30. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes, ist das
Orchester aufgetreten. Geleitet wird das Kyiv Symphony Orchestra seit
2018 vom italienischen Chefdirigenten Luigi Gaggero, der in den
vielseitigen Programmen gekonnt die bedeutenden Kompositionen der
ukrainischen Klassik mit den großen Werken des zentraleuropäischen
Repertoires mischt.
Als
Solistin und Solist wurden der ukrainische Geiger Aleksey Semenenko,
der unter anderem Preisträger des „Königin Elisabeth Wettbewerbs“ ist,
und die ebenfalls aus der Ukraine stammende Violinistin und „Rising
Star“-Preisträgerin Diana Tishchenko gewonnen. Mit ihrer Kunst wollen
die beiden ihren humanitären Beitrag leisten und zusammen mit dem Kyiv
Symphony Orchestra ein starkes Zeichen gegen den Krieg setzen. Musik
soll als Symbol für die Rettung ukrainischer Kultur verstanden werden.
Ein wichtiges Projekt in einer schwierigen Zeit.
Kyiv Symphony Orchestra
Luigi Gaggero, Dirigent
Diana Tishchenko, Violine
Aleksey Semenenko, Violine
Maxim Berezovsky: Sinfonie C-Dur
Ernest Chausson: Poème für Violine und Orchester Es-Dur op. 25
Myroslav Skoryk: “Melodie”
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Borys Ljatoschynskyj: Sinfonie Nr. 3
Tourdaten
25.04.2022 – Dresden, Kulturpalast (Diana Tischenko)
26.04.2022 – Leipzig, Gewandhaus (Diana Tischenko)
27.04.2022 – Berlin, Philharmonie (Diana Tischenko)
28.04.2022 – Wiesbaden, Kurhaus – Rheingau Musik Festival (Aleksey Semenenko)
29.04.2022 – Freiburg, Konzerthaus (Aleksey Semenenko)
30.04.2022 – Hannover, Kuppelsaal (Aleksey Semenenko)
01.05.2022 – Hamburg, Elbphilharmonie (Aleksey Semenenko)