Jive Bunny im Song des Tages 283

Die Geschichte eines britischen DJ-Services, der Ende 1989 die Charts fest im Griff hatte

Jive Bunny & The Mastermixers – That’s What I Like

21. Oktober 1989 auf Platz 1 in den britischen Charts

 

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https://www.youtube.com/watch?v=GiwGQGIix7U

 

Ende der 80er Jahre war ein DJ noch jemand, der ausschließlich in Diskotheken anzutreffen war. Er war derjenige, der für den typischen Sound der jeweiligen Disokothek zu sorgen hatte. Da waren zum einen die vom Aussterben betroffenen Moderatoren. Sie schafften den Übergang von einem Song zum anderen durch Ansagen der Songs, kleinen Späßen und animierten zum Tanz. Führend waren allerdings die DJs, die es mit ihren zwei Plattentellern schafften, den ganzen Abend aus einem Stück zu gießen, so dass die tanzwütigen Gäste es kaum merkten, dass bereits ein nächster Song angefangen hatte.

Die technischen Möglichkeiten bereits vor Ort einen Mix zu schaffen wie es z.B. den Machern von Stars On 45 geglückt war, waren noch nicht gegeben. Dennoch arbeiteten zu dieser Zeit bereits die ersten DJs mit drei oder gar mehreren Plattenspieler, statt der üblichen zwei und schafften unglaubliche Mixe. Außerdem gab es zu dieser Zeit schon mehrere Diskotheken-Mixe, die zunächst im Studio hergestellt wurden und dann als Mix für hippe Diskotheken auf Schallplatte gepresst wurden.

 

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https://www.youtube.com/watch?v=ygIcyOSITgo

 

Immer wieder einmal gelang es einem solchen Mix, anschließend als (meist Maxi-) Single gepresst zu werden und zum Chart-Hit aufzusteigen. Bestes Beispiel dafür waren Jive Bunny und die Mastermixers. Doncaster DJ und Produzent Les Hemstock haben den originalen Mix “Swing the Mood” für den Musicmaster DJ-Service kreiert. Die Inhalber dieses Service-Dienstes für britische Diskotheken, John und Andrew Pickles, hatten das Hit-Potenzial dieses Mixes schnell erkannt und es selbst in die Hand genommen, den Mix als Single zu veröffentlichen und zu verbreiteten.

Die Inhaber von Musicmaster DJ-Service waren Vater und Sohn und hatten einen für beide Generationen so attraktiven Mix zuvor noch nicht gehört. Um die ganze Sache zu perfektionieren feilten Andrew Pickles und sein Co-Produzent Ian Morgan noch ein wenig an der Vorlagen und veröffentlichten den Song unter dem Spitznamen von Andrew Pickles „Jive Bunny“ und nannten alle beteiligten DJs kurz The Mastermixers.

Jive Bunny war dann auch leicht als Cartoon darzustellen. Der Cartoon-Hase musste auch sein, damit Jive Bunny & The Mastermixers einen Wiedererkennungswert erhielten, denn „Swing The Mood“ war eine Nummer 1 in England und in vielen anderen Ländern in Europa lief der Song auch nicht nur in den Diskotheken. Ohne Video ging Ende der 80er Jahre im Grunde gar nichts. Für das längst überfällige Video wurden ältere Schwarz-Weiß-Filmausschnitte zusammengefügt, auf denen der Bunny-Cartoon ab und zu in Farbe über den Bilschirm jivte. Besonders effektiv wurden die Live-Auftritte von Jive Bunny, in denen ein Mensch in ein Hasen-Kostüm gezwängt wurde, um an mehreren Plätzen gleichzeitig zu Werbezwecken auftreten zu können.

Die Mastermixers waren längst damit beschäft, einen Nachfolgehit zu mixen, der ebenfalls Swing und Rock’n’Roll-Ära erfassen sollte. Weil das Geschäft geradezu explodierte, mixten die Beteiligten gleich ein ganzes Album zusammen. Als zweite Single veröffentlichten Jive Bunny & The Mastermixers „That’s What I Like“, die in Großbritannien auch sofort an die Spitze der Charts stieß. Das war genau heute vor 29 Jahren.

Auf den wenig später anstehenden Weihnachtsfeiern des Jahres 1989 wurde dann wieder getwistet wie in den 60er Jahren.

 

 

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