Am 10. Januar 1943 kam James Joseph Croce om South Philadelphia, Pennsylvania, USA, zur Welt. Seine Hommage an seinen Sohn “Time In A Bottle” haben wir als Song-Geschichte ausgewählt. Der Song lebt auch 50 Jahre nach dem Tod des Vaters bei einem Flugzeugabsturz weiter und berührt uns nach wie vor.
Jim Croce – Time In A Bottle
10. Januar 1943, James Joseph Croce kommt in South Philadelphia, Pennsylvania, USA, zur Welt.
20. September 1973, Jim Croce kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
28. September 1971, Sohn A.J. Croce kommt in Bryn Mawr, Pennsylvania, USA, zur Welt.
29. Dezember 1973, “Time In A Bottle” klettert auf Platz 1 der US-Charts
Die erste Strophe unseres heutigen Songs lautet:
“If I could save time in a bottle
The first thing that I’d like to do
Is to save every day till eternity passes away
Just to spend them with you”
Frei übersetzt heißt es:
„Wenn ich Zeit in einer Flasche sammeln könnte
Wäre das erste, was ich tun würde
Jeden Tag zu sammeln, bis in alle Ewigkeit
Um sie mit Dir zu verbringen“
Wenn ein Mensch derartige Zeilen schreibt nachdem er von seiner Frau erfahren hat, dass sie schwanger ist, dann wurde dieser Mensch in diesem Moment von der Muse geküsst. Welch wunderschöne Zeilen an einen Menschen, der noch nicht einmal auf der Welt ist, von dem man noch nicht weiß wie er aussieht und dessen Geschlecht man nicht kennt. Es sollte ein Junge werden, dem diese Ballade gewidmet war. Sein Name ist Adrian James, der von allen nur A.J. genannt wird. Er kam am 28. September 1971 zur Welt. Sein Vater ist der Singer-Songwriter Jim Croce.
Zu dem Zeitpunkt als er den Song schrieb, war er ein fast unbekannter Sänger. Das war er auch noch, als A.J. zur Welt kam. Aber er hatte in dieser Zeit mehrere Songs geschrieben, die Platz auf seinem dritten Album „You Don’t Mess Around With Jim“ fanden. Gleich nachdem das Album veröffentlicht wurde, galt der aus Philadelphia stammende Sänger als Geheimtipp. Das Album erschien im April 1972 und schaffte es im Herbst des Jahres in die Top 10 in den Vereinigten Staaten. Mit dem Titelsong und der zweiten Auskopplung „Operator“ wurde der Singer-Songwriter zu einem erfolgreichen Poeten, dessen Songs die Menschen berührten.
Im Frühjahr erschien das Folgealbum „Life in Times“ mit dem Hit „Bad Bad Lerory Brown“, der endgültig dafür sorgte, dass aus dem Geheimtipp ein gefragter Singer-Songwriter wurde. Selbst Frank Sinatra wollte unbedingt diesen Hit aufnehmen und machte ihn später erneut zum Hit. Der Erfolg von Jim Croce trat mit der Zusammenarbeit mit Maury Muehleisen ein, der viel mehr als nur ein Gitarrist für den Sänger war.
Für den 21. September 1973 war die Veröffentlichung des ersten Vorboten auf ein neuen Album festgesetzt, das zu Weihnachten erscheinen sollte. Kurz zuvor startete der angesagte Sänger seine „I Got A Name“-Tournee, um das neue Album und den ausgekoppelten Titelsong mit gleichem Namen seiner stetig wachsenden Fangemeinde vorzustellen. Die Tournee war ein voller Erfolg. Am 20. September 1973 ging es für den Musiker und einige Tourbegleiter mit dem Flugzeug zum nächsten Auftrittsort. Diesen hat niemand aus der kleinen Privatmaschine erreicht. Das Flugzeug stürzte ab und alle Insassen kamen ums Leben. Unter den Getöteten befand sich auch Maury Muehleisen, der geniale Partner des Sängers. Terry Cashman, der Produzent der erfolgreichen Alben von Jim Croce sagte zu der Zusammenarbeit von Sänger und Gitarrist.: “Jim und Maury haben sich zusammengetan und plötzlich hat Jim angefangen, diese großartigen Songs zu schreiben, und Maury hat sich diese wirklich wundervollen Gitarrenparts ausgedacht – die beiden Gitarren waren wie ein Orchester.”
Das sahen auch die Fans so. Die einen Tag nach dem Tod von Jim Croce veröffentlichte Single „I Got A Name“ wurde ein Riesenhit den Vereinigten Staaten. Parallel verkauften sich die beiden Alben „You Don’t Mess Around With Jim“ und „Life And Times“ so gut, dass sie erneut in die Top 10 schossen und zu den erfolgreichsten Alben des Jahres zählten. Die Radiosender spielten neben „I Got A Name“ auch immer häufiger den Song „Time In A Bottle“ vom ersten Erfolgs-Album, so dass der Song als Single veröffentlicht wurde. Am 1. Dezember stieg das Lied in die US-Charts ein und stand drei Monate nach seinem Tod an der Spitze in den Vereinigten Staaten.
Der Refrain des Liedes handelt davon, dass es nie genug Zeit gibt, die Dinge zu tun, die man gerne tun möchte. Das trifft garantiert auch auf das Leben des erfolgreichen Singer-Songwriter zu. Seine Zeit war schließlich aufgebraucht. Er konnte seinen Sohn nicht aufwachsen sehen und sein Sohn wuchs ohne Vater auf.
Das Leben von A.J., der ebenfalls Musiker geworden ist, hatte noch zahlreiche weitere Tiefpunkte. Im Jahr 2018 starb seine Frau, mit der er auch einen Sohn hat. Die Musik, die sein Vater für ihn geschrieben hatte und die ihn Zeit seines Lebens begleitete, hat er erst sehr spät gewagt, selbst zu interpretieren. “Time In A Bottle” hilft A.J. Croce hoffentlich dabei, die Kraft aufzubringen, für seinen Sohn da zu sein.
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