James Last & Gheorghe Zamfir mit “Der einsame Hirte” in den Song-Geschichten 315

Zum 83. Geburtstag von Gheorghe Zamfir erinnern wir an die Musik aus dem Mehrteiler „Gold in der Wüste“. Kaum einer erinnert sich an den Inhalt der Serie, jeder kennt noch die Titelmusik „Einsamer Hirte“ von James Last, der von Gheorghe Zamfir an der Panflöte begleitet wird.

James Last feat. Gheorghe Zamfir mit “Einsamer Hirte” (“The Lonely Shepherd”)

14. März 1968, Ausgabe 1 der ZDF-“Starparade” mit Rainer Holbe als Gastgeber und dem Orchester James Last als ständiger Begleiter.
6. April 1941, Gheorghe Zamfir kommt in Găești, Kreis Dâmbovița, Rumänien, zur Welt.
17. April 1929, James Last kommt in Bremen zur Welt.
25. April 1979, “Einsamer Hirte” ist die Titelmusik des ARD-Mehrteilers “Gold in der Wüste”.
12. Dezember 1977, der Song steigt in die Deutschen Charts ein.

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https://youtu.be/0Wv3Ya9nskA

Die große weite Welt wurde auf „The Lonely Shepherd“ 2003 aufmerksam, als dieser Instrumental-Song im Abspann des Quentin Tarantino Films „Kill Bill“ zu hören war. Angegeben wurde in diesem Abspann Gheorghe Zamfir als Interpret und fälschlicherweise auch als Produzent des Songs. Ganz nebenbei wurde auch der Komponist, James Last, erwähnt, der diesen Titel mit Gheorghe Zamfir an der Panflöte bereits 1977 aufgenommen hatte.

Vorgestellt hat der Orchesterchef den Song mit seinem Pan-Flöten-Spieler in der „Starparade“ im ZDF am 10. November 1977. Für Gheorghe Zamfir  war dieser Song die große Gelegenheit, seine persönliche Karriere anzuschieben. Denn nicht nur, dass er „Einsamer Hirte“ zusammen mit James Last und seinem Orchester aufnahm, sondern er war auch Gast auf der Tournee 1978 des damaligen Superstars der Instrumentalmusik.

Komponiert hatte James Last das Lied ursprünglich für ein Konzeptalbum, das „Filmmusik ohne Filme“ heißen sollte. Das Album sollte ausschließlich Eigenkompositionen des in Bremen geborenen Soundtüftlers enthalten, die durchaus als Filmmusik geeignet sein sollten. Diese Idee hat Hansi Last allerdings nie verwirklicht. „Einsamer Hirte“ war allerdings viel zu schön, um ihn in der Schublade verschwinden zu lassen. Aber es fehlte die zündende Idee für das Arrangement.

Da kam ihm der Zufall zur Hilfe. Sein Tourveranstalter hatte einen rumänischen Pan-Flöten-Spieler namens Gheorghe Zamfir unter Vertrag genommen, der zusammen mit einem Zigeunerorchester auf Tournee war. Also nutzte James Last den Auftritt in der Hamburger Markthalle, um sich den Musiker anzuschauen. Die Panflöte war aufgrund des Simon & Garfunkel-Hits „El Condor Pasa“ auch bereits etabliert, doch ein ganzes Konzert konnte sich der in Hamburg und Florida lebende Musiker schwer vorstellen.

Nach dem Konzert war es klar: Die Melodie von der „Einsame Hirte“ sollte von einer Pan-Flöte getragen werden. Klar war auch, wer die Pan-Flöte spielen sollte. In dieser Interpretation bekam es auch gleich einen Platz auf dem zweiten „Russland“-Album des Schallplattenmillionärs, der in den 70er Jahren mehr Schallplatten verkaufte als jeder andere Künstler auf der Welt.

Ganz unkompliziert wurde die einzige Komplikation der Aufnahme aus dem Wege geräumt. Gheorghe Zamfir und James Last waren bei verschiedenen Schallplattenfirmen unter Vertrag. Man einigte sich darauf, dass die Single bei Philips, der Plattenfirma von Gheorghe Zamfir, erschien. Dafür wurden die Rechte an der Langspielplatte der Polydor übertragen, bei der James Last unter Vertrag war und bis zu seinem Lebensende blieb.

Gleich nach dem gemeinsamen Auftritt in Rainer Holbes „Starparade“, wo das Orchester von James Last Teil des Konzepts war, wurde der „Einsame Hirte“ zum Hit im Radio, in den Musikboxen und in den Verkaufscharts. Bereits ein Jahr später wurde der „Filmhit ohne Film“ Titelmusik in der Serie „Das Gold der Wüste (Golden Soak)“ und wurde gut 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung von Quentin Tarantino für den Film „Kill Bill“ entdeckt.

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https://www.youtube.com/watch?v=731aai4fBrg

Zu seinem 75. Geburtstag durfte sich James Last einen ganz persönlichen Traum erfüllen und ein Album produzieren, das ganz seinem Geschmack entspricht, vielseitig und voller Überraschungen. Herbert Grönemeyer, Luciano Pavarotti, Tom Jones u.v.a. begleiteten ihn auf „They Call Me Hansi…“. Für „Der einsame Hirte“, der durch „Kill Bill“ als „The Lonely Shepherd“ weltweit zum Hit wurde, suchte sich Hansi den Rapper RZA, Mitglied des Wu Tang Clans, der durch seinen Hit „Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)“, den er mit Xavier Naidoo aufgenommen hatte, bekannt wurde. Da klingt der „Einsame Hirte“ so jung, dass sich die treuen James Last Fans sogar ein wenig erschrecken werden.

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