Heinz Quermann in den Menschen des Tages, * 10.02.1921, † 14.10.2003

Am 10. Februar 1921 kam Heinz Quermann in Hannover zur Welt. Er wurde einer der beliebtesten Fernsehstars der DDR. Der vielseitige Künstler hatte das Gefühl für die richtigen Shows zur richtigen Zeit. Die Zuschauer dankten ihm für die unvergessenen Familienabende vor dem Bildschirm, mit einem bleibenden Respekt.

Erinnerungen an Heinz Quermann

Der Bäckersohn vollzog seine Bäckerlehre und Schauspielausbildung parallel. Der Krieg brachte ihn von Hannover nach Köthen. So wurde er nach Kriegsende Bürger der DDR. Als Conférencier war er für das seelische Wohl der Mitmenschen verantwortlich. Das beherrschte er so perfekt, dass man ihn zum Leiter der Abteilung Unterhaltung beim Mitteldeutschen Rundfunk Leipzig, machte. Er moderierte u.a. ab 1958 die “Schlagerrevue”, die mit 36 Jahren die langlebigste Rundfunk-Hitparade der Welt wurde.

In dieser Position war der Weg zum Fernsehen nicht weit. Er wurde zum Peter Frankenfeld der DDR, denn lange vor Dieter Bohlen waren diese beiden alten Showhasen Gastgeber von Talentshows, die sich heute Casting-Shows nennen. In der DDR hatte die Sendung den pfiffigen Titel “Herzklopfen kostenlos”.

Eine der frühen Shows des DDR-Fernsehens trug den Namen “Da lacht der Bär”. Die Verantwortlichen waren bemüht, Fernsehen anders als in der BRD, wo die großen Shows des amerikanischen Fernsehens häufig Pate standen, zu gestalten. Das begann schon mit den häufig politischen Moderationen. Die drei Mikrofonisten bewegten sich gekonnt an der Grenze des Erlaubten. Heinz Quermann war dabei der Vertreter Sachsens, Gustav Müller für das Rheinland und Herbert Köfer für Ost-Berlin. Zu Beginn wechselte sich letzt Genannter mit Gerhard Wollner aus West-Berlin ab.

Zusammen mit Margot Ebert war Heinz Quermann für die besondere Show zu Weihnachten verantwortlich. Von 1957 bis 1991 sorgten sie mit “Zwischen Frühstück und Gänsebraten” für beste Unterhaltung am ersten Weihnachtstag in der Zeit von 11 bis 13 Uhr.

Heinz Quermann schrieb seine Gags und Späße nicht nur für sich selbst, sondern für viele Kollegen. Dazu zählte auch Dieter Hallervorden, der mit einem Quermann-Spaß einen seiner größten Erfolge landen konnte.

Für den Wortwitz von Heinz Quermann begeisterten sich auch nach der Wende die “Riverboat”-Gäste aus dem Westen. Insgesamt gestaltete er rund 2500 Sendungen in Rundfunk und Fernsehen. Als einer der ersten und wenigen DDR-Prominenten erhielt er kurz nach der Wende einen Platz als Wachsfigur im Berliner Panoptikum.

Heinz Quermann starb am 14. Oktober 2003 in Berlin. Wir hoffen, wir sind der TV-Legende gerecht geworden. Gelacht haben wir bei der Recherche und Zusammenstellung dieses Artikels mehrfach von ganzem Herzen.