Aber hallo – Song des Tages 35

Johannes Oerding – Alles brennt

30. Januar 2015

Er wurde gesehen und wahrgenommen, mal auf den Tourneen von Simply Red oder Ich und Ich, auch im Vorprogramm von Ina Müller und Stefanie Heinzmann sowie von Nevio durfte er seine Musik vorstellen. Schließlich hatte Johannes Oerding bereits drei Alben veröffentlicht. 

Bereits als 17-jähriger hatte sich Johannes Oerding dazu entschieden, Musik zum Beruf werden zu lassen. Erste Erfahrungen hierzu machte er bei den Pfadfindern, wo er am Lagerfeuer mit der Gitarre in der Hand die ersten Mädchenherzen eroberte. Wenig später spielte er in verschiedenen Schülerbands, dabei spielte es keine Rolle, ob die Band nun Hip-Hop, Rock oder Soul spielten. Johannes war für alles zu haben.

Bei einem Auftritt mit einer Partyband irgendwo im Sauerland sprach ihn ein Produzent an und gab ihm seine Karte und fragte nach seiner Nummer. Der Produzent war kein Unbekannter, es handelte sich um Peter Hoffmann, der für die Erfolge von Tokio Hotel zuständig war. Als der junge Mann aus Geldern, einem verträumten Örtchen am Niederrhein, dann in den Norden fuhr, um sich mit besagtem Produzenten in seinem Studio in Lüneburg zu treffen, musste er sich erst einmal kneifen. An den Wänden des Studios hingen jede Menge Goldener und Platin-Schallplatten von Falco über Oli P., Hannes Kröger bis hin zu Vicky Leandros und natürlich jede Menge Tokio Hotel.

Wie wohl jeder junge Künstler, der zum ersten Mal in ein solches Studio eingeladen wird und von sich und seinem Können überzeugt ist, wird auch der zwischenzeitlich in Hamburg beheimatete Singer-Songwriter bei diesem Anblick von der ganz großen Karriere geträumt haben. Doch statt Peter Hoffmann landete Johannes Oerding bei Sven Bünger, einem nicht ganz so erfolgreicher Produzent, dafür aber voller Ideen und selbst Musiker mit der Domäne, Arbeit muss Spaß machen, die er von seinem Zuhause her kannte.

Es sollten noch einige Jahre vergehen bis Johannes Oerding für seine zweite Heimat Hamburg bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest“ antrat. „Nichts geht mehr“ kam an beim Publikum und katapultierte ihn auf den 2. Platz hinter Bosse mit „So oder so“. Anschließend wird sein Album „Für immer ab jetzt“ zum Hit in den Charts.

Ein gutes Jahr später, am 30. Januar 2015, also heute vor drei Jahren, erscheint sein viertes Album „Alles brennt“. Trotz dreier Vorgänger sollte es Richtungsweisend für die kommende Karriere sein: Geht sie weiter kontinuierlich nach oben oder war’s das schon?

Ersteres, der Song, der dem Album den Namen gegeben hat, wird zum Dauerbrenner bei vielen Radiostationen. Selbst in den Singlecharts steigt „Alles brennt“ bis auf Platz 20 der deutschen Charts. Alles spricht dafür, Johannes Oerding hatte es geschafft.