Exklusiv-Interview mit René Kollo und Jay Alexander

Mit dem Album “Romantische Abendlieder” stellt sich das Duo der populären Tenöre René Kollo (84) und Jay Alexander (50) vor. Zwei etablierte Künstler überzeugen mit Werken von Franz Schubert, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann. Wir hatten die Gelegenheit, den beiden Künstlern einige Fragen zu stellen.

: Heute erscheint Ihr aktuelles Album “Romantische Abendlieder”, das Sie mit dem legendären René Kollo aufgenommen haben. Wie ist es zum Duo Kollo & Alexander gekommen?

Jay Alexander: Die Idee zu diesem musikalischen Projekt hatten René Kollos und mein gemeinsamer Manager Thomas Jost, unser Produzent René Möckel sowie das Label Edel.  

 

: Wie sind sie auf die wunderschönen Abend- und Gute Nacht-Lieder gekommen?

Jay Alexander: Das sind Wegbegleiter, die seit meinem Studium in meinem Repertoire sind. Einige davon, wie „Guten Abend, gut’ Nacht“ oder „Der Mond ist aufgegangen“, wurden mir schon als Kind vorgesungen und vermitteln mir seither ein wundervolles Geborgenheitsgefühl. Sowohl René als auch ich haben eine Faszination für diese romantischen Lieder. Deshalb gefiel uns auch René Möckels Idee, die Lieder, die eigentlich für Klavier geschrieben sind, für ein kleines Streichorchester zu arrangieren. Dadurch ergab sich ein wundervolles Klangspektrum.

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https://youtu.be/NPyvd17twiY

: Gehört es zum Konzept eines neuen Albums, die Käuferschicht zu eruieren?

Jay Alexander: Natürlich schaut man auf seine „Zielgruppe“, aber letzten Endes entscheiden der Käufer und die Käuferin, ob ihnen das Album gefällt.

 

: Würden Sie mir Ihr Album als Einschlafhilfe für mein 3-jähriges Enkelkind empfehlen?

Jay Alexander: Warum nicht?! (lacht)

 

: Können Sie sich auch gemeinsame Konzerte vorstellen?

Jay Alexander: Natürlich – wenn, dann aber eher eine kleine Tour. Schauen wir mal, was die Zeit bringt und wie sich unser Kulturleben wieder einigermaßen erholt …

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https://youtu.be/fHnfrVhJp2I

: Herr Kollo, ich hatte das Vergnügen, Sie in den 90er Jahren in der „Aktuellen Schaubude“ kennen zu lernen. In einer Runde mit Heiner Stelter kam das Thema „Haltbarkeitsdatum einer ausgebildeten Stimme“ auf den Tisch. Ihren Kommentar habe ich nicht vergessen: „Es ist schön, dass meine Stimme noch mitspielt!“
Sie spielt so wie es scheint, immer noch mit. Was tun Sie für Ihre Stimme?

René Kollo: Ich tue im Prinzip gar nichts. Durch Corona bin ich seit zwei Jahren gezwungen runterzufahren. Aber auch unabhängig davon: meine Stimme ist in meinem Alter vollkommen da. Wenn ich was singen will, dann funktioniert das sofort.
Ich trinke jeden Abend gerne 1 – 2 Gläser Rotwein.


: Nicht nur Ihre Stimme, auch ihre Gesundheit und Fitness scheint zum Besten zu sein. Gibt es Tipps wie Sie sich fit halten?

René Kollo: Nein, also ich denke da gar nicht dran. Ich lebe ganz normal und gesund. Ich mache mir darum keine Gedanken.

 

: Sie haben Ihre Karriere mit Schlagern begonnen, waren ein gefeierter Heldentenor bei den Bayreuther Festspielen und singen nun traditionelle Lieder. Welche Lieder hören Sie privat am liebsten?

René Kollo: Das ist schwierig. Ich bin ein Symphoniker, eine meiner Lieblingsplatten ist ein Live-Mitschnitt von Anton Bruckner, und zwar die vierte Sinfonie, der erste Satz (Aufnahme von Wilhelm Furtwängler).

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https://youtu.be/JbucuJYSLZE

: Herr Alexander, was bedeutet es Ihnen mit einem legendären Tenor der Bayreuther Festspiele, der vor Jahren weltweit begeisterte, ein gemeinsames Album aufgenommen zu haben?

Jay Alexander: Es ist mir eine große Ehre, mit einem unserer bedeutendsten Tenöre gemeinsam singen zu dürfen.

 

: Man verbindet Sie nach wie vor gern mit Marc Marshall oder auch mit Kathy Kelly. Singen Sie gern zusammen mit Kolleginnen und Kollegen? 

Jay Alexander: Ich liebe es, mit verschiedenen Künstlern zusammenzuarbeiten und jeweils diese besondere Atmosphäre zu genießen.

 

: Worin liegt der besondere Reiz mit einer Kollegin oder einem Kollegen zusammen zu singen?

Jay Alexander: Es ist spannend zu beobachten, was die beiden Stimmen miteinander machen – entsteht ein homogener Gesamtklang und wie ergänzen sich die Stimmen in ihrer Unterschiedlichkeit?
Den Austausch von Gedanken und Sichtweisen in Bezug auf die Musik finde ich sehr bereichernd.

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https://youtu.be/hNdzqg51iP0

: Können Sie sich bei einem Erfolg, eine weitere Zusammenarbeit vorstellen?

Jay Alexander: Diese Frage stellen Sie einfach noch einmal, wenn der Erfolg sich eingestellt hat (lacht). Aber Spaß beiseite, natürlich könnte ich mir eine weitere Zusammenarbeit vorstellen.

 

: Was schätzen Sie an Ihrem Kollegen besonders?

Jay Alexander: Er ist ein phantastischer Sänger, von dem ich mir noch viel abschauen kann. Er ist ein Weltstar, der mir auf Augenhöhe begegnet ist. Ich habe sehr geschätzt, dass es ein sehr kollegiales Aufeinandertreffen gewesen ist. Wir haben auch viel gelacht und entdeckt, dass wir über die Musik hinaus noch weitere Gemeinsamkeiten haben.

 

: Welche Frage würden Sie Ihrem Kollegen stellen?

Jay Alexander: Bereust Du etwas in deinem Leben? Was würdest Du heute anders machen?

 

: Das ist eine schöne Frage. Diese hebe ich mir für ein nächstes Gespräch auf. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben und viel Erfolg mit den “Romantischen Abendliedern”.

Foto: Janina Steinmetz

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